Ignace

Bruder
Afrika

Der Traum jedes Menschen ist es, über sich selbst hinauszuwachsen. Dazu gehört auch, eine gute Arbeit zu finden und eine Familie zu gründen.

 

Ich bin in einer heidnischen Familie aufgewachsen. Mein Vater hat vier Frauen geheiratet. Viele Jahre habe ich in Finsternis gelebt, ohne etwas über Christus zu wissen. Die Grund- und Mittelschule habe ich in meinem Dorf in der Nähe meiner Großmutter besucht. Ich träumte davon, Soldat zu werden, doch im Laufe der Zeit hat dieser Wunsch sich verändert. Er ist zu einer Sehnsucht geworden, aus der ich nicht ganz schlau wurde.

 

Es geschah, als ich das Dorf verließ, um nach Pagouda zu gehen, wo ich dann bei einem Onkel väterlicherseits lebte. Seine Kinder waren alle Christen. Dort habe ich begonnen, den Katechismus-Unterricht zu besuchen und zu ministrieren. Und ich engagierte mich in der katholischen Schülergruppe.

 

Die Schwestern von der hl. Katharina erzählten uns von den Heiligen und gründeten eine Gruppe, die sich „Oase“ nannte. Im Rahmen dieser Gruppe habe ich meine Berufung zum Ordensleben entdeckt.

 

Sehr gerne begleitete ich die Schwestern bei ihren Krankenbesuchen. Die Mutter Oberin hatte mir von Ordensbrüdern erzählt, die sich ausschließlich um Kranke kümmern. Damals war ich noch nie von zu Hause weg gewesen, geschweige denn, dass ich eine Landesgrenze überschritten hätte. Es war der Beginn eines großen Abenteuers auf dem Weg nach Tanguiéta (Benin).

 

Mein Werdegang verlief wirklich sehr positiv, denn ich habe eine neue Welt entdeckt: die Welt des Leids! Zum ersten Mal hörte ich vom Leben in einer Ordensgemeinschaft, lernte die Regel des hl. Augustinus kennen und die Ordenskonstitutionen. Wichtig war auch, was ich über das Leben des hl. Johannes von Gott lernte, über seine Werke und über die Ordensgründung. Ich entdeckte ein neues Leben, eine neue Familie und eine neue Welt.

 

Jeden Augenblick meines Lebens stelle ich mir die Frage, ob es mir wohl gelingen wird, wenigstens ein klein wenig diesem großen Heiligen, unserem Ordensgründer, ähnlich zu sein. Ich habe gelernt, dass man immer zur Quelle, zum Ursprung zurückkehren muss, um neue Kraft zu schöpfen.

 

Die Aufnahme des anderen in die Gemeinschaft, das persönliche und das gemeinschaftliche Gebet, die Exerzitien, die Lesungen, die Teilnahme an der Messe und die Betrachtung in der Kapelle haben einen neuen Menschen aus mir gemacht.

 

Ich bitte den Herrn, er möge mir die nötige Kraft und Geduld geben, um das Werk des hl. Johannes von Gott zu verwirklichen.

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

Darstellung: