Man hängt doch sehr am Leben

90. Geburtstag Frater Berthold Wöss

90. Geburtstag Frater Berthold Wöss

Frater Berthold Wöss aus Sankt Agatha in Oberösterreich ist der älteste Barmherzige Bruder der österreichischen Ordensprovinz. Am 5. September feiert er seinen 90. Geburtstag. Er verrät, was ihn trotz gesundheitlicher Beschwerden glücklich macht und jung hält.

 

Frater Berthold strahlt eine Fröhlichkeit aus, die von innen kommt. Wer mit ihm spricht, spürt seine Ehrfurcht vor dem Geschenk des Lebens. „Man hängt doch sehr am Leben“, sagt er. „Das ist menschlich. Ich kenne niemanden, der nicht gerne lebt!“

 

Der langjährige Provinzsekretär, der eigentlich gelernter Kaufmann und Fleischhauer ist, hat reichlich Erfahrung mit den Höhen und Tiefen des Lebens. Was ihm immer Kraft gibt, ist das regelmäßige Gebet. „Das Innenleben ist mir immer geblieben. Die heilige Messe liebe ich über alles und ich gehe täglich zur heiligen Kommunion. Schon meine Großmutter hat ein tiefes Innenleben gehabt, sie war ein großes Vorbild! Gebet ist nie ein Fehler, nie sinnlos. Beten ist immer wertvoll.“

 

 

"Im Leben hat alles seinen tiefen, heiligen Sinn!"

Frater Berthold fühlt sich sehr wohl in der Ordensgemeinschaft, in die er 1952 als Johann Wöss eingetreten ist. Und er freut sich über das herzliche Miteinander im Wiener Brüder-Krankenhaus. „Man muss das schätzen! Man muss so dankbar sein, wenn man geliebt wird und wenn für einen gebetet wird!“

 

Untertags spricht er mit den PatientInnen, ihren Angehörigen und dem Krankenhauspersonal. „Sie alle brauchen ein gutes Wort und das Einschließen ins Gebet, das hat absolute Priorität.“ Letztlich komme es im Leben eben nur auf zwei Dinge an: „Es braucht ein gutes Innenleben – dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar! – und das Gutsein auf der Welt, soweit es eben möglich ist. Man lebt ja nur einmal! Das gute Leben ist eine Vorbereitung auf die himmlische Heimat. Denn auch wenn man sehr am Leben hängt: Einmal müssen wir alle gehen! Im Leben hat alles seinen tiefen, heiligen Sinn!“

 

90. Geburtstag Frater Berthold Wöss
90. Geburtstag Frater Berthold Wöss
90. Geburtstag Frater Berthold Wöss
90. Geburtstag Frater Berthold Wöss
90. Geburtstag Frater Berthold Wöss
90. Geburtstag Frater Berthold Wöss
90. Geburtstag Frater Berthold Wöss
90. Geburtstag Frater Berthold Wöss

 

Langjährige Verantwortung im Verwaltungsbereich

Aufgrund seiner kaufmännischen Ausbildung – seine Eltern betrieben ein Landgasthaus, das er eigentlich übernehmen hätte sollen – hat sich Frater Berthold im Orden stets im Verwaltungsbereich bewegt: Zwölf Jahre lang arbeitete er in der Zahlstelle des Kurhauses Schärding, danach im Wiener Provinzialat als Kanzleikraft und ab 1968 als Provinzsekretär bzw. als Missionssekretär. Zu seinen Aufgaben zählten neben der Korrespondenz und Kassaführung auch die Vermittlung von Krankenbetten oder Altenheimplätzen an bedürftige Personen. Jetzt ist sein Wirkungsbereich eingeschränkt, hat aber an Intensität und Kraft nichts eingebüßt – im Gegenteil!

 

 

"Jeder Tag ist wichtig. Jeder Tag!"

Vor lauter Rührung schießen Frater Berthold die Tränen in die Augen, als er bekräftigt: „Ich bin so glücklich!“ Und um von sich abzulenken, wie er es in seiner bescheidenen Art immer tut, fügt er schnell hinzu: „Es gibt so viele Menschen, die krank oder irgendwie arm sind!“ Sie alle brauchen unser gutes Wort und unser Gebet. Und Frater Berthold noch einen wichtigen Rat mit: „Jeder Tag ist wichtig. Jeder Tag!“

 

 

Unerschütterliches GottvertrauenFrater Thomas Pham betreut seinen Mitbruder Berthold schon lange. „Er ist eine Energiequelle für mich“, bekennt der gebürtige Vietnamese. „Wenn ich in einer schwierigen Situation stecke, gehe ich zu ihm und es geht mir wieder gut! Auch als Barmherziger Bruder ist er für mich ein Vorbild: Er ist bescheiden, strahlt eine authentische Einfachheit aus, hat ein unerschütterliches Gottvertrauen und liebt die Gottesmutter Maria. Von ihm kann ich lernen, ein ‚ganz normaler‘ Mensch und Ordensmann zu sein, ohne etwas Besonderes tun zu müssen oder ein besonderes Amt innezuhaben. Wenn wir auf Gott vertrauen und mit ihm im Gebet verbunden bleiben, in den schwierigen Zeiten genauso wie in jenen Augenblicken, in denen wir froh sind, dann dient alles einem heiligmäßigen Leben. Das, glaube ich, will Frater Berthold uns allen sagen.“

 

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
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