Armandos Fußsohlen sahen schlimm aus – eine Folge des Kaposi-Sarkoms. Zwischen uns beiden, ihm und mir, war inmitten der Studentengruppe, mit der ich arbeitete, eine wirklich besondere Beziehung entstanden.
Mit Armando lachten und scherzten wir, mit ihm verbrachten wir die Tage gemeinsam. Er war dankbar für unsere Pflege. Er legte Musik auf und überließ seine Füße geduldig und zuversichtlich jedem Studenten, den ich ihm zuwies. Seine Fortschritte waren die unsrigen, seine Fröhlichkeit steckte uns an; sein Schmerz war auch unser Schmerz. Wie groß war die Freude, als wir ihm helfen konnten, sich vom Bett aufzurichten und zum Stuhl zu gehen! Er half uns, seine Krankheit zu vergessen und den wunderbaren Menschen zu sehen, der er war.
Eines Tages malte einer meiner Studenten ganz spontan den Granatapfel des Ordens der Barmherzigen Brüder auf Armandos verbundenen Fuß. Diese Geste und auch das Symbol selbst bewegten mich zutiefst und erinnerten mich daran, wie wichtig die Gestalt des hl. Johannes von Gott in meiner Arbeit als Lehrerin ist. Ich musste daran denken, wie ich als Schülerin eine Theateraufführung über das Leben des Heiligen gesehen hatte. Insbesondere an jene Szene, in der sich sein Denken verändert, als er den Worten des Predigers, des hl. Johannes von Avila, lauscht.
Ich spüre, dass der Geist des hl. Johannes von Gott immer präsent ist, wenn wir in die Augen eines Kranken schauen. Sein Blick verpflichtet uns im Innersten und ruft in uns die Erinnerung an den „Verrückten von Granada“ wach, der uns bei unserer täglichen Arbeit begleitet.