Brüderversammlung in Budapest
Zusammenwachsen Tag 1
Gesamtleiter Dir. Zsolt Tari, der für die ungarischen Ordenswerke verantwortlich ist, und der Prior von Budapest Frater Asztrik Koncz OH begrüßten die Gäste unter Zuhilfenahme einer Dolmetscherin, die es verstand, neben dem Inhalt auch die Emotionen zu vermitteln.
Prior Asztrik Koncz OH gewährte Einblick in die Geschichte Ungarns und die Entwicklung des Brüderkrankenhauses, das 1950 von den Kommunisten enteignet worden und im Jahr 2000 wieder zurück in den Besitz der Barmherzigen Brüder gewandert war. Es besteht aus drei Gebäuden und wird noch bis Sommer 2024 modernisiert. Besonders beeindruckend sind die fünf hochmodernen OP-Säle, in denen jährlich rund 2200 Operationen durchgeführt werden sollen. Einzigartig ist aber vor allem das sehr alte, nach historischen Vorgaben wunderschön neu hergerichtete Türkische Bad.
Nach der Besichtigung des Brüderkrankenhauses feierte Pater Provinzial Saji Mullankuzhy OH, sac. in der Konventkapelle einen festlichen Gottesdienst. Das Ziel der Zusammenkunft fasste er mit einem Wort zusammen: Zusammenwachsen. Und mit Bezug auf Lesung und Evangelium ermutigte er die Anwesenden, sich aufzumachen und offen zu sein für die Mitmenschen und die Impulse Gottes, der auf vielerlei Weisen zu uns spräche – im eigenen Herzen, aber auch durch jeden Menschen, dem wir begegnen, vor allem durch die Kranken und alle anderen uns anvertrauten Personen, aber natürlich auch durch die Kolleginnen und Kollegen. Gott gebe uns viele Impulse, damit wir die Hospitalität immer besser leben und auch institutionell weiterentwickeln können.
Impuls Veranstaltungsbeginn, Pater Provinzial
Begrüßung der Gäste, Pater Prior Asztrik
Krankenhausführung Budapest, Herr Direktor Tari
Zusammenwachsen Tag 2
Am Donnerstag traf man sich zum „offiziellen Teil“ der Brüderversammlung um 8:30 Uhr im Konferenzraum des Hotels, in dem alle einquartiert waren. Durch den Tag führte Mag. Romana Gabriel, Leitung Personalmanagement in der Provinzverwaltung. Da der Gesamtleiter der Provinz Direktor Adolf Inzinger verhindert war, wurden seine Präsentationsteile vom Leitungsteam der Provinzverwaltung (Mag. Romana Gabriel, DI Dr. Bertram Gangl, Barbara Mally, MBA und Doz. Dr. Thomas Sautner) übernommen.
Pater Provinzial Saji Mullankuzhy OH, sac. würdigte in seiner kurzen Begrüßungsansprache die Verdienste von Pater Imre Kozma OH, sac., der leider nicht anwesend war, für den Aufbau und die Entwicklung des Ordens der Barmherzigen Brüder in Ungarn und betonte, dass es nun an uns liege, auf diesem Fundament weiterzubauen. Er appellierte an die Verantwortung eines jeden und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Brüderversammlung viel weiterbringen werde.
Pater Provinzial überreichte die offiziellen Ernennungsurkunden an die neuen Amtsträger Frater Richard Macek OH (Rechtsträgervertreter für die Werke in Ungarn) und Frater Asztrik Koncz OH (Prior von Budapest und Verantwortlicher für die Seelsorge in allen ungarischen Werken bis auf Pécs).
Inhaltlich bestand die Konferenz am Vormittag aus drei großen Blöcken: Zunächst stellten die Gesamtleiterinnen und Gesamtleiter bzw. deren Vertreter aus der Slowakei, Tschechien und Ungarn die Strukturen im Gesundheits- und Sozialbereich in ihren Ländern vor. In der anschließenden Diskussion wurden diese dann mit der Situation in Österreich verglichen. Im zweiten Teil gab es Kurzpräsentationen der einzelnen Einrichtungen sowie der Provinzverwaltung, sodass sich jeder einen guten Überblick über die vielfältige Arbeit der Barmherzigen Brüder insgesamt verschaffen konnte. Auch hier lag der Schwerpunkt auf den Werken in Ungarn, der Slowakei und Tschechien. Und im dritten Teil ging es schließlich darum, in Kleingruppen über die aktuellen Herausforderungen in den verschiedenen Ländern nachzudenken und Lösungsansätze herausarbeiten.
Nach den Ausführungen von Dir. Zsolt Tari (Gesamtleitung Ungarn), Dir. Mária Kövér (Einrichtungsleitung Seniorenheim Érd, HU), MUDr. Juraj Longauer (Gesamtleitung Bratislava, SK) und Dir. Zdeňka Vlčková (Leitung Langzeitkrankenhaus Vizovice, CZ) sowie den Beiträgen der österreichischen Delegation entwickelte sich eine sehr lebendige Diskussion über den Gesundheitsversorgungsauftrag und seine Finanzierung, über den aktuellen Mangel an medizinischem Personal, über die verschiedenen Ausbildungswege und über Möglichkeiten, die Attraktivität der Gesundheitsberufe zu steigern.
Das anschließende Brainstorming in fünf Arbeitsgruppen wurde von Gesamtleitern aus Österreich moderiert und förderte eine Menge Gemeinsamkeiten zutage. Gesammelt wurden viele Impulse und Denkanstöße zu den bereits angesprochenen Themenfeldern sowie zu Erfolgsfaktoren wie Mitarbeiterentwicklung, Kommunikation und Kooperationen.
Nach seinen abschließenden Dankesworten kündigte Pater Provinzial Saji Mullankuzhy OH,sac. an, dass die Suche nach geeignetem Personal und die Bemühungen zur Bewahrung der Schöpfung für die kommenden Generationen in den nächsten Jahren intensiviert werden. Außerdem werde der Orden den Weg des Zusammenwachsens weitergehen: „Wir alle haben dasselbe Charisma., die Hospitalität des heiligen Johannes von Gott: dass wir für die anderen da sind.“
Brüderversammlung, Publikum
Präsentation Tschechien, Frau Direktorin Vlckova
Präsentation Slowakei, Dr. Longauer