Botschaft zum Fest Maria, Schutzfrau des Ordens
Vor wenigen Tagen ist das 70. Generalkapitel des Ordens, das vom 15. Oktober bis zum 7. November in Częstochowa (Polen) stattfand, zu Ende gegangen. Im Heiligtum von Tschenstochau, zu Füßen der Schwarzen Madonna, haben wir Teilnehmenden des Generalkapitels eine unvergessliche Erfahrung der Hospitalität, Brüderlichkeit und Synodalität gemacht: Brüder, Mitarbeitende, Personal des Sekretariats, DolmetscherInnen und andere Personen, die uns geholfen haben, dass alles reibungslos ablief. Besonders dankbar sind wir der Polnischen Provinz für ihre Gastfreundschaft und ihre Bemühungen um einen guten Ablauf. Wir alle haben unter dem Mantel der Gottesmutter das Kapitel als eine fruchtbare Erfahrung erlebt und haben die Hoffnung, dass wir dabei die Grundlagen für eine neue Etappe des Ordens gelegt haben, die wir jetzt beginnen und in der wir aufgerufen sind, auf die vielen Herausforderungen einer sich ständig verändernden Welt zu antworten.
Das Generalkapitel hat bekräftigt, dass die Zukunft der Johann von Gott-Familie eine Zukunft voller Hoffnung ist, wobei diese Hoffnung sich vor allem auf zwei Schwerpunkte stützt: die Gabe der Hospitalität, die der Herr weiterhin vielen Menschen auf der ganzen Welt schenkt, manchen als Ordenschristen, vielen anderen als Laien. Diese Gewissheit erfüllt uns alle mit Freude und ist gleichzeitig ein Aufruf, unsere Dienstgemeinschaft auf der Grundlage dieser umfassenden Vision der Berufung zur Hospitalität zu gestalten und weiterzuentwickeln, indem wir immer und überall Partizipation und Synodalität fördern.
Der zweite Punkt, den das Kapitel bekräftigt hat, ist die Aufforderung des Herrn, den Dienst der Hospitalität auszubauen und zu erweitern. In diesem Zusammenhang ist es heute vor allem unsere Aufgabe, mit einem Herzen, das dem des mitfühlenden und barmherzigen Herzen des Herrn und unseres hl. Ordensgründers Johannes von Gott gleich ist, für neue Bedürfnisse.
hellhörig zu sein und darauf zu reagieren. Es ist keine Zeit des Rückzugs, "es ist eine Zeit, das Zelt und den Raum des Dienstes der Hospitalität zu erweitern."
Es gibt noch andere sehr interessante Früchte, die der Geist des Herrn uns beim Kapitel geschenkt hat, sowohl in Bezug auf das Leben der Brüder als auch in Bezug auf die Familie des hl. Johannes von Gott im Allgemeinen. Nach und nach werden wir diese Früchte an alle weitergeben, wobei es vor allem wichtig sein wird, sie mit Freude, Mut zum Wagnis und dem großen Wunsch zu empfangen, sie zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen, so wie es die Gemeinschaft von Antiochia tat, als sie von Paulus und seinen Gefährten die Nachricht vom Ergebnis des Konzils von Jerusalem erhielt (vgl. Apg 15,30-31).
Alle diese Früchte sind im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen der Schwarzen Madonna „gewachsen“. Deswegen möchte ich alle unsere Anliegen und Hoffnungen voll Zuversicht unserer Schutzfrau Maria anvertrauen, damit sie, so wie sie den heiligen Johannes von Gott während seines ganzen Lebens begleitet und geführt hat (Fuenterrabia, Guadalupe, Granada...), dies auch weiterhin mit der Familie des heiligen Johannes von Gott, mit mir und mit allen Mitgliedern des neuen Teams der Generalleitung tut. Wir stellen alles unter deinen Schutz, damit sich die guten Früchte des Generalkapitels zum Wohle der leidenden Menschheit, der Kirche und des Ordens vervielfachen mögen.
Gnadenbild von Tschentochau
Desgleichen vertrauen wir alle Kranken und alle Menschen, die in den Einrichtungen und Diensten des Ordens betreut werden, sowie ihre Familien dem Schutz unserer seligen Jungfrau Maria an, damit sie sie beschützt, tröstet und über alle ihren mütterlichen Mantel ausbreitet.
Ich bitte die heilige Jungfrau Maria, dass sie uns während der sechs Jahre, die nun beginnen, begleitet und über unseren geliebten Orden und uns alle, die wir die Hospitalfamilie des heiligen Johannes von Gott bilden, ihre segnende Hand hält. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein schönes Fest.
Frater Pascal Ahodegnon OH
Generalprior