Neuer Generalprior aus Benin, Provinzial wurde Generalrat
Unter den 67 Ordensbrüdern aus weltweit 18 Provinzen nahmen aus der Österreichischen Ordensprovinz Provinzial Saji Mullankuzhy sowie Frater Daniel Katzenschläger und Frater Jakobus Janči teil. In den ersten beiden Wochen waren auch aus jeder Provinz Mitarbeitende in beratender Funktion als Kapitelteilnehmer anwesend. Die Österreichische Ordensprovinz wurde durch den Gesamtleiter Mag. Peter Ausweger vertreten.
Die Beratungen ermöglichten eine Überprüfung und Festlegung von Empfehlungen zu entscheidenden Themen wie Governance, Vermittlung des Charismas der Hospitalität, Ausbildung der Brüder und Mitarbeitenden sowie der Unterstützung betagter Brüder.
NEUE GENERALLEITUNG GEWÄHLT
Am 1. November wurde Frater Pascal Ahodegnon aus Benin zum Generalprior gewählt. Der 53-jährige Arzt und Barmherzige Bruder war zuvor bereits 2. Generalrat und tritt damit die Nachfolge von Generalprior Pater Jesús Etayo an.
Generalprior Frater Pascal Ahodegnon OH
Im Anschluss wurden dann fünf Generalräte aus verschiedenen Kontinenten gewählt, die gemeinsam mit dem Generalprior das Generaldefinitorium bilden, die oberste Ordensleitung mit Sitz in Rom. Die neuen Generalräte (Generaldefinitoren) sind:
- Generalrat Frater Joaquim Erra i Mas, war schon zuletzt erster Generalrat (Spanien)
- Generalrat Frater Saji Mullankuzhy, Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz
- Generalrat Frater Etienne Sene, derzeit Direktor des Dalal Xel Krankenhauses (Senegal)
- Generalrat Frater David Lynch, Provinzial der Good Shepherd Provinz (Nordamerika)
- Generalrat Frater John Jung, Provinzial der Koreanischen Ordensprovinz
Die neue Generalleitung
Im Bild oben v. l.: 5. Generalrat Frater John Jung, 1. Generalrat Frater Joaquim Erra i Mas, Generalprior Frater Pascal Ahodegnon, 2. Generalrat Frater Saji Mullankuzhy, 4. Generalrat Frater David Lynch
Diese Wahlen spiegeln die Universalität und Vielfalt des Ordens wider, der in 54 Ländern auf fünf Kontinenten präsent ist.
Wieder zurück in Österreich, schilderte der neue Generalrat Frater Saji seine Eindrücke: „Ich durfte spüren, dass es ein ganz besonderes Generalkapitel war, beeindruckt hat mich vor allem die Internationalität des Ordens, die Herzlichkeit der Mitbrüder und die allgegenwärtige Aufbruchsstimmung im Zeichen unseres Mottos ‚Hospitality in a changing world‘. Die aktuellen Herausforderungen wurden offen und ehrlich in den Blick genommen und es wurde klar sichtbar, dass wir Barmherzige Brüder uns gemeinsam mit den Mitarbeitenden auf den Weg machen. Inklusion heißt auch, dass die Mitarbeitenden in allen Bereichen unserer Arbeit mit uns Brüdern auf gleicher Augenhöhe wirken und Verantwortung tragen.“
Zu seiner neuen Tätigkeit in der Ordensleitung in Rom erklärte Frater Saji: „Es ist eine große Ehre und Anerkennung, im höchsten Gremium des Ordens mitarbeiten zu dürfen. Natürlich erfüllt es mich auch mit Wehmut, wenn ich daran denke, was ich in Österreich alles zurücklassen muss. Aber es ist so wie immer: Wenn man im Orden eine Aufgabe anvertraut bekommt, tut es einerseits ein bisschen weh, zugleich aber weiß man, dass es sinnvoll ist und, dass man sich auf die Gnade Gottes und die Hilfe der Mitbrüder und Mitarbeitenden stützen darf. Zum Wohl des Gesamtordens beizutragen, ist natürlich eine besonders schöne Aufgabe. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene.“
NEUE SCHWERPUNKTE
In seiner Abschlussrede betonte der neu gewählte Generalprior, Frater Pascal Ahodegnon, die zentralen Punkte, die beim Kapitel beschlossenen wurden und seine sechsjährige Amtszeit prägen werden:
- Berufung und Weihe als Ordensbruder
- Kultur der Hospitalität (christliche Gastfreundschaft) weiterentwickeln, vermitteln und teilen
- Mut und Kreativität fördern, um den weltweit neuen Herausforderungen zu begegnen
- Strukturen des Ordens mit Bedacht überdenken
„Wir stehen an einem Wendepunkt auf unserem gemeinsamen Weg, einem anspruchsvollen Moment, der jedoch große Verheißung für die kommenden Jahre birgt. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen muss unser Engagement tief und mutig sein“, erklärte Generalprior Frater Pascal Ahodegnon. Die im Rahmen dieses Kapitels beschlossenen Empfehlungen werden nach der Approbation der Übersetzungen in die sieben Sprachen des Ordens veröffentlicht.
EIN KAPITEL GEPRÄGT VON BRÜDERLICHKEIT UND BESINNUNG
Während dieser vier intensiven Wochen erlebten die Kapitulare eine tiefe Hospitalität, Brüderlichkeit und Synodalität im Geist des Gebets und der geistlichen Besinnung. Mit diesem erstmals in Polen veranstalteten Kapitel, wollte der Orden seine Solidarität mit der Polnischen Provinz zum Ausdruck bringen, die sowohl in der Ukraine einen Konvent hat als auch in Nazareth ein Krankenhaus betreibt und sich für eine spirituelle und intensive humanitäre Hilfe für die von Kriegen gebeutelten Betroffenen in diesen Regionen einsetzt.
Das Kapitel gedachte zudem in Gebeten den Notleidenden weltweit und insbesondere den von Naturkatastrophen heimgesuchten Regionen in Spanien und mehreren afrikanischen Ländern, in denen der Orden tätig ist. Diese Gebetsmomente betonten die universelle Dimension der Mission des Ordens: die Begleitung und Fürsorge für die Schwächsten.
Die Website des Generalkapitels lautet: www.generalchapter-2024.org