Hospize stellen eine spezialisierte Versorgungsstruktur für unheilbar erkrankte und sterbende Personen dar. Die Aufnahme erfolgt unabhängig von Kultur, Religion, Herkunft und Einkommen. Die Betroffenen leiden oft an einer komplexen pflegerischen, medizinischen oder auch psychosozialen Symptomatik, die eine aufwendige Betreuung erfordert.
Der Betroffene – mit seinen persönlichen Wertvorstellungen und seinen körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen – und die An- und Zugehörigen stehen im Mittelpunkt des ganzheitlichen Behandlungs- und Betreuungsansatzes. Ein multiprofessionelles Team kann in seiner Vielfalt diesen individuellen Ansprüchen, Nöten, Wünschen und Ängsten gerecht werden und somit ein würdiges, weitgehend schmerzfreies und selbstbestimmtes Leben bis zum Tod ermöglichen. Die Bemühungen liegen in der Schaffung eines häuslich-familiären Umfeldes, die Beibehaltung gewohnter Tagesstrukturen vermittelt Sicherheit und Geborgenheit. Respektvolles Verstehen, empathische Kommunikation, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und reflektiertes Begleiten werden als wesentliche Elemente in der Betreuung gesehen.
Die Aufgaben für das interprofessionelle Team beinhalten eine optimale Symptomkontrolle physischer Beschwerden, Unterstützung bei psychosozialen Problemen, spirituelle Begleitung, Kommunikation über Bedürfnisse und Lebenssinn. Die Aufgabe besteht nicht darin, die Ziele für die Betroffenen zu bestimmen, sondern diese zu befähigen, ihre eigenen Ziele zu definieren und sie bei der Erreichung dieser zu unterstützen.
Große Aufmerksamkeit gilt der Begleitung und Betreuung der Angehörigen mit ihren Ängsten, Zweifeln, Trauer und offenen Fragen.