Nach zwei hochkarätigen Vorträgen, mehreren Workshops und einer abschließenden Podiumsdiskussion bestätigten sowohl die Organisatoren als auch die TeilnehmerInnen, dass Seelsorge eine bedeutende Rolle im Reigen der Gesundheitsberufe darstellt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Wunsch geäußert, Seelsorge möge eine wichtigere Stellung innerhalb von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen einnehmen.
Der Seelsorgekongress
Anlässlich des 400. Bestandsjubiläums veranstaltete das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, in Kooperation mit der Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge der Erzdiözese Wien, den Seelsorgekongress „Der Mehrwert der Hospitalität. Seelsorge zwischen Gesundheit und Heil“ am 10. Februar 2014. Rund 200 TeilnehmerInnen folgten der Einladung. Die Gäste sorgten nicht nur für ein volles Haus, sondern auch für spannende Diskussionen, vielfältige Workshopbeiträge und einen interessanten Erfahrungsaustausch. Ein Großteil der TeilnehmerInnen stammte aus dem Bereich der Seelsorge, aber auch zahlreiche MitarbeiterInnen aus Medizin und Pflege nahmen an der Veranstaltung teil.
Rund 200 TeilnehmerInnen nahmen am Seelsorgekongress am 10. Februar 2014 teil.
Seelsorge – ein wichtiger Teil des Ganzen
Dr. Reinhard Pichler, Gesamtleiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Wien und Mag. Christoph Schmitz, Bereichsleiter Fachbereich Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge der Erzdiözese Wien fassen das Ergebnis des Kongresses zusammen: „Die gestrige Veranstaltung und das große Interesse daran zeigen für uns deutlich, dass Seelsorge eine immer wichtigere Rolle im Reigen der Gesundheitsberufe einnimmt. Dies wurde von allen TeilnehmerInnen mehrfach – basierend auf den eigenen Erfahrungen – auch bestätigt. Es wurde aber auch eindringlich darauf hingewiesen, dass Seelsorge als Teil eines Ganzen in Gesundheitseinrichtungen zu sehen ist und nicht isoliert von Medizin, Pflege und therapeutischen Diensten betrachtet werden darf.“
Die Kongressinhalte
Der Kongress begann mit dem Vortrag „Zwischen Medizin und Heil – Der Beitrag der Krankenhausseelsorge im Reigen der Gesundheitsberufe“ von Dr. Urs Winter-Pfändler vom Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut SPI. Dem Vortrag folgten fünf Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten alle u.a. zu den Themen Seelsorge, MitarbeiterInnenseelsorge, Ethikberatung, Qualitätskriterien und Spiritual Care. Nach dem gemeinsamen Mittagessen stand der Vortrag von Univ.-Prof. DDr. Matthias Beck mit dem Titel „Christliche Spiritualität und Heilung. Aktuelle Erkenntnisse von Medizin und Theologie“ auf dem Programm.
Univ.-Prof. DDr. Matthias Beck bei seinem Vortrag „Christliche Spiritualität und Heilung. Aktuelle Erkenntnisse von Medizin und Theologie“.
Als Abschluss des Kongresses fand eine interdisziplinäre Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Medizin, Pflege, Seelsorge und Wissenschaft statt. Der Titel der Diskussionsrunde lautete „Theorie trifft Praxis: Macht Glaube gesund?“ Trotz unterschiedlicher Zugänge ergab die Diskussion ein einheitliches Ergebnis, nämlich: Glaube und Seelsorge kann für kranke Menschen eine große Bereicherung und seelische Stütze sein. Wichtig dabei ist, so das Ergebnis, dass Seelsorge als ein Teil des Ganzen verstanden wird.
v.l.n.r. Frater Paulus Kohler OH (Prior des Wiener Krankenhauses der Barmherzigen Brüder); die DiskussionsteilnehmerInnen: STL DGKS Vesna Pap (Stationsleitung auf der Onkologischen Station im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien), Prim. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Herbst (Vorstand der Abteilung für Chirurgie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien), Mag. Antonia Keßelring (Krankenhausseelsorgerin im SMZ-Ost sowie Seelsorgerin im Mobilen Palliativteam CS Hospiz Rennweg), Mag. Johannes Kaup (Moderation - ORF) sowie Dr. theol. et lic. phil Urs Winter-Pfändler (Schweizerisches Pastoralsoziologisches Institut SPI). Nicht im Bild zu sehen: Diskussionsteilnehmer Univ.-Prof. DDr. Matthias Beck.
Abgerundet wurde der Seelsorgekongress durch die gemeinsame Feier der hl. Messe mit dem Apostolischen Nuntius Erzbischof Dr. Peter Stephan Zurbriggen als Zelebrant.
Fotos zur Veranstaltung finden Sie in Kürze auf unserer Jubiläumswebsite www.bbwien.at/400 unter Impressionen.