Wir trauern um Frater Eberhard Kupferschmid OH
Frater Eberhard, gebürtig aus Spaichingen (Deutschland), trat 1955 in Linz in den Orden der Barmherzigen Brüder ein. Der gelernte Kaufmann legte 1956 seine Einfache Profess ab. 1959 legte er in die Hände von Provinzial Alfons Fink seine Feierliche Profess ab.
Seine erste Tätigkeit war die Mitarbeit in der Buchhaltung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Linz. Bereits 1965 wurde er zum Prior von Salzburg berufen. Auch in Graz war er tätig, ehe er 1978 nach Wien berufen wurde, wo ihm Prior Remigius Payer die Agenden des Spitalmeisters mit den Worten übertrug: „Er soll nicht als Hüter der für die Spitalmeisterei zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten tätig sein, sondern sich in erster Linie um den Spitalsbetrieb auf den einzelnen Stationen kümmern und für eine produktive Tätigkeit der im Haus beschäftigten Professionisten Sorge tragen."
In dieser Funktion konnte sich Frater Eberhard umfassende Kenntnisse über den Krankenhausbetrieb, die täglichen Erfordernisse, Nöte und Sorgen erwerben. Wie man diesen begegnen konnte, welche Schritte und Personen dafür herangezogen werden mussten, lag ihm im Blut.
Frater Eberhard Kupferschmid OH: 22. Mai 1929 bis 11. August 2018
Mit großer Ernsthaftigkeit und Treue sorgte er später als Verantwortlicher der Spendenkanzlei für die korrekte Entgegennahme und Verwendung der Spenden unserer Wohltäterinnen und Wohltäter.
Das „sich drum kümmern“ zeichnete sein Lebenswerk aus. Der Hilfsbereitschaft, die dem Konvent von Menschen aus ganz verschiedenen sozialen Gruppen zu Teil wurde, dankte er stets mit seiner Hilfsbereitschaft und Fürsorge. In enger Zusammenarbeit mit den Prioren und unterstützt von seinem engsten Mitarbeiter Willy Oswald sowie der langjährigen Mitarbeiterin Frau Kimmersdorfer, konnte im Krankenhaus Wien Großes erst wirklich möglich gemacht werden. Der Sammelbruder kann nämlich nur dann etwas sammeln, wenn dafür auch etwas gegeben wird.
Dazu gehört, sich den Wohltäterinnen und Wohltätern zuzuwenden - oft über den Tod hinaus - zum Beispiel durch die Pflege der Gräber und das Gedenken in der heiligen Messe. In seinem Wirken unterstützten Frater Eberhard vor allem sein Gebet und sicherlich der Beistand des heiligen Johannes von Gott.
Frater Eberhard gemeinsam mit Frater Berthold im Garten des Wiener Konventes
Lange Zeit hat sich Frater Eberhard auch um die Sakristei und die Klosterkirche in der Taborstraße gekümmert. Eine besonders gute Hand bewies er dabei stets in der Ausgewogenheit zwischen einer festlich feierlichen und dem Ordensgelübde der Armut entsprechender Gestaltung.
Am besten kann man Frater Eberhard wohl mit den Worten „werterhaltend“, „sorgfältig“ und „genau“ beschreiben. Das Erbe der Brüder aus früheren Tagen pflegte und behütete er. Und auch wenn die Mühsal des Älterwerdens ihm viel abverlangte, ließ er nicht ab von der Sorge um die Wohltäter, Mitarbeiter und das gesamte Wiener Brüderspital.
Vergelt’s Gott!