Wertvolle Unterstützung
„Wenn ich das Haus betrete, weiß ich nie, was mich erwartet und welche PatientInnen ich besuchen werde. Oft kenne ich sie nicht, weil viele nur kurze Zeit hier bleiben“, erzählt Maresi Goess, die seit bald acht Jahren einmal pro Woche für einige Stunden ins Raphael Hospiz kommt. „Zuerst gehe ich zu den PflegerInnen. Sie informieren mich über die PatientInnen, ihren körperlichen und psychischen Zustand sowie ihr Umfeld.“
Alles andere bleibt Maresi Goess überlassen: in welches Zimmer sie geht, wie sie den Kontakt aufbaut und was sie mit den PatientInnen unternimmt. „Zuerst einmal stelle ich mich vor. Wie ich das Gespräch beginne, entscheide ich aus dem Bauch heraus, zum Beispiel spreche ich ein Bild im Zimmer an.“ So kann sich ein Gespräch ergeben, es kann aber auch sein, dass Maresi Goess mit dem Patienten Gesellschaftsspiele spielt oder einen Spaziergang im Garten unternimmt. „Manchmal bete ich auch mit den Menschen, wenn sie es möchten.“ Am schwierigsten ist es mit jenen PatientInnen, die nicht mehr sprechen können, oder sich im Sterbeprozess befinden, weiß Maresi Goess: „Da muss man einfach nur Dasein, neben dem Bett sitzen, vielleicht die Hand halten … Das ,Nichtstun‘ ist mir vor allem am Anfang sehr schwer gefallen.“
Privatstiftung für das Hospiz
Eine besondere Art der Unterstützung wählte die 2001 verstorbene Dr. Margot Ilse von Paumgartten: eine Privatstiftung, durch die das Hospiz bis heute jährlich mit einem fünfstelligen Betrag unterstützt wird.
Als sie am Restless-Legs-Syndrom erkrankte, wurde es ihr Herzensanliegen für sterbende Menschen zu sorgen. Ihre Wahl fiel auf das damals gerade im Aufbau befindliche, vom Roten Kreuz geführte, Helga-Treichel-Hospiz, weil hier auch in der Nacht eine Betreuung gewährleistet war. Für dieses richtete sie eine Privatstiftung ein. Dr. von Paumgartten selbst konnte das Hospiz leider nicht in Anspruch nehmen, sie starb im September 2001, wenige Monate vor dessen Eröffnung.
Weiters lesen Sie in der Jänner-Ausgabe des Granatapfel-Magazins:
Gesundheit & Lebenshilfe
- Mit Mut durchs Leben – Interview mit Melanie Wolfers
- Barmherzige Brüder Eisenstadt: Über 1.000 Babys im Jahr
- Gendermedizin: Der kleine Unterschied
- Roboter-Chirurgie bei den Barmherzigen Brüdern Salzburg
- Was tun bei Gallensteinen?
- Ein Tag in der Lebenswelt Schenkenfelden
- Aussaatkalender für Jänner 2019
- Sticken: Buchstaben von A bis Z
- Cranberrys gegen Blasenentzündung
- Ernährung: Resteküche
Barmherzige Brüder & Christliche Welt
- Vorbericht: 69. Generalkapitel
- Frater Seraphim: Heilen durch Berühren
- Was uns bewegt: Neuer Schwung im Krankenhaus
Kultur & Gesellschaft
- Gedankensplitter: Plädoyer für den Jänner
- Afternoon Tea in London
- Erinnerungen an ein Jahrhundert
- Natur: Das Blut der Bäume
Rubriken
- Meditation: „Zum Jahresbeginn“
- Inspiration: „In den Nebel hinein lächeln“
- Rätsel: Kreuzworträtsel, Sudoku
Als PDF-Datei können Sie das Inhaltsverzeichnis des Magazins Granatapfel 1/2019 hier downloaden (PDF, 87 KB).