
Gefährliches Übergewicht
Die heikle Grenze liegt bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 35: Ab diesem Wert gelten Menschen mit Übergewicht als krankhaft fettleibig (adipös). Allerdings, so die Adipositas-Experten vom Krankenhaus St. Veit/Glan, „sollte man sich nicht bloß am Körpergewicht orientieren“. Wichtig sei auch die Fettverteilung: „Oft täuscht es, und jemand wirkt schlank. Doch die sogenannte ,Apfelform‘, wie sie häufig bei Männern vorkommt, ist gefährlich. Die Daten zeigen: Bauchfett ist gefährlicher als Hüftfett“, so Dr. Raphael Edlinger, der gemeinsam mit dem Ersten Oberarzt Dr. Klaus Baumgartner (Chirurgische Abteilung) die Adipositas-PatientInnen in St. Veit behandelt.
Adipositas geht mit lebensverkürzenden Begleiterkrankungen einher. Dazu zählen insbesondere Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Lungenfunktionsstörungen mit Atemnot, Erstickungsanfälle beim Schlafen (Schlaf-Apnoe-Syndrom) und schwere orthopädische Erkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule.
Schwere Covid-Verläufe
Mit dem Body-Mass-Index steigt aber auch das Risiko, schwer an Corona zu erkranken. Dr. Marco Franzoi von der Abteilung für Innere Medizin am Krankenhaus St. Veit/Glan kennt als hauptbetreuender Arzt auf den Covid-Stationen den Ernst der Lage: „Bereits ab einem Body-Mass-Index von 23, was noch unter der Grenze für Übergewicht liegt, steigt das Risiko für schwere Verläufe einer Corona- Infektion, auch intensivmedizinische Behandlungen oder sogar Todesfälle nehmen mit zunehmendem Gewicht der Infizierten zu.“
Müssen Adipöse mit einer Covid-19-Infektion ins Krankenhaus, ist die Sorge vor einer künstlichen Beatmung laut Experten mehrfach begründet. Einerseits haben diese aufgrund ihrer höheren Körpermasse einen gesteigerten Sauerstoffbedarf. Andererseits ist ihr Lungenvolumen oft deutlich vermindert. „Man kann sagen, das Bauchfett wirkt als mechanisches Hindernis für eine korrekte Lungenentfaltung – bereits ohne eine Corona-Infektion“, betont Dr. Franzoi. Zusätzlich ist das Immunsystem bei Adipositas oft geschwächt: Infektionen treten öfter auf, zusätzlich zu kardiovaskulären und metabolischen Beschwerden, wie Bluthochdruck,
Herzinfarkt und Diabetes.
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