
Ganzheitliche Schmerzbehandlung
Ein Morgen in der Lebenswelt in Kainbach: In der Wohngruppe Martin herrscht bereits reges Treiben. Die Bewohner:innen genießen gemeinsam ihr Frühstück, man hört das eine oder andere rege Gespräch. Etwas lässt die Mitarbeiter:innen jedoch aufhorchen: Die Stimme von Lena (Name von der Redaktion geändert) klingt anders als sonst – viel rauer. Zudem hat Lena einen trockenen Husten. Auf die Nachfrage hin, wie es ihr geht, deutet Lena an, unter Schmerzen im Hals zu leiden. Jetzt ist pflegerisches Handeln gefragt.
Vielseitige Linderungsmöglichkeiten
„Sobald eine:r unserer Bewohner:innen Schmerzen hat, werden ein Einschätzungsverfahren und dementsprechende pflegerische Maßnahmen gestartet. Wichtig ist: Schmerz ist ein Phänomen, das nicht allein durch Medikation behoben werden kann. Bei uns im Haus kommen auch komplementäre Maßnahmen zur Anwendung, wie etwa Aromapflege, zudem gibt es das Angebot von psychosozialer Betreuung“, so Anna Pulsinger. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin ist im Bereich Pflegeentwicklung in den Lebenswelten Steiermark tätig. „Hilfreich im täglichen Arbeiten ist zudem die bebilderte Smiley-Analog-Skala, ein Mittel zur gestützten Kommunikation. Unsere Bewohner:innen können sich dadurch leichter mitteilen. Ist auch das nicht möglich, greifen wir zur Skala zur Beurteilung von Schmerz bei Demenz.“
Auch bei Lena kam in weiterer Folge eine bebilderte Skala zum Einsatz. Clinical Assessment, die klinisch pflegerische Untersuchung, ist ein fixer Bestandteil im pflegerischen Alltag im Haus. Bei den Lebenswelten Steiermark wird seit 2020 eine Fortbildung in Clinical Assessment in Kooperation mit der UMIT TIROL angeboten – eine weitere Aufwertung des bereits attraktiven Pflegeberufs.
Sicherheit im Handeln
Neben Anna Pulsinger haben bisher 30 weitere Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen das Fortbildungsangebot genutzt. Die Beliebtheit des Bildungsangebots ist dabei kaum verwunderlich, wie Anna Pulsinger erklärt: „Die Kolleg:innen fühlen sich noch sicherer in ihrem Handeln sowie im Treffen von klinischen Entscheidungen und in der Abwägung der Dringlichkeit einer Situation.“
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