Auf die Katze gekommen
Wenn Renate Haselböck die Katzen im Wiener TierQuarTier besucht, strahlen ihre Augen vor Freunde. „Mein Herz schlägt für Katzen“, sagt sie. „Ich hatte immer welche. Meine letzten beiden sind innerhalb eines Jahres verstorben. Das hat mir so weh getan, dass ich dachte: ‚Das will ich nie wieder erleben.‘“ Mit der Zeit fehlten der Pensionistin die kuscheligen Stubentiger aber doch. Als sie 2019 erfuhr, dass es möglich ist, dem TierQuarTier im 22. Wiener Gemeindebezirk mit einer Zeitspende zu helfen, war für sie klar: „Das ist genau mein Ding!“ Seither fährt sie jeden Mittwoch vom niederösterreichischen Straßhof 17 Kilometer nach Wien, um im Katzenhaus den Pfleger:innen zu helfen und Zeit mit den Tieren zu verbringen. „Die letzte Stunde dürfen wir zu Katzen, die uns genannt werden“, erzählt Haselböck. Dort setzt sie sich und wartet, bis diese zu ihr kommen. „Man vergisst alle Sorgen, wenn sie schnurren.“ Haselböck führt Buch darüber, wie viele Katzen sie schon besucht hat: „Es sind etwa 170 pro Jahr und jede von ihnen hat ihre eigene Persönlichkeit.“
Ehrenamtliche Hilfe
Insgesamt arbeiten im TierQuarTier 16 Personen ehrenamtlich bei den Katzen, 73 bei den Hunden und zwei sind bei der Tierrettung aktiv. „Wir suchen aktuell noch Ehrenamtliche, die aushelfen möchten“, erzählt TierQuarTier-Pressesprecherin Anna Hofstätter. Hauptberuflich beschäftigt sind im TierQuarTier rund 70 Personen, das Areal ist 9.700 Quadratmeter groß und beherbergt neben Hunden und Katzen auch Meerschweinchen, Ratten und andere Kleintiere, die möglichst an neue Besitzer:innen vermittelt werden. Als ehrenamtliche Mitarbeiter:innen können Interessierte sich auf der Homepage bewerben. Renate Haselböck rät auf jeden Fall dazu.
Katzen, Kuchen und Kaffee
Katzen beim Herumtollen und Schlafen beobachten und sie streicheln – sofern sie das gerade wollen – und dabei Kaffee, Kuchen und andere Speisen genießen: Im sozialen Katzencafé „Barista Cats“ im 7. Wiener Bezirk richten sich alle Augen auf ein Katzenquartett: Baghira, ein schwarzer Kater, braucht viel Aufmerksamkeit. „Er ist ein richtiges Mama-Kind“, sagt Barista-Cats-Inhaberin Natascha Bergmann. Schwester Maumi sucht gerne die Nähe von Gästen und kuschelt auch mal. Orea, die Katze mit schwarzem Fell und weißen Flecken, spielt gerne. Fis, der weiße Kater, ist tagsüber verschlafen und nachts aktiv.
In Asien sind Katzencafés seit Jahrzehnten verbreitet – in den vergangenen Jahren eröffneten zahlreiche Cafés in Europa. In Österreich gibt es drei, zwei in Wien und eines in Klagenfurt. Natascha Bergmann eröffnete „Barista Cats“ im Mai 2023. Die frühere Eventmanagerin mit Gastroerfahrung überlegte während der Corona- Lockdowns, wie es weitergehen sollte. „Ich wollte schon immer was mit Tieren machen“, blickt sie zurück. Das Lokal nahe der U-Bahnstation Burggasse-Stadthalle liegt zentral, aber abseits der üblichen Touristenpfade.
Die Katzen kommen aus dem Tierschutzhaus Vösendorf. Dort wurde geprüft, ob sie sich gut verstehen. „Wir haben darauf geachtet, dass unsere Katzen Aufmerksamkeit mögen“, erklärt Bergmann. Wenn ihnen mal nicht nach Besuch ist, schlüpfen sie durch die Katzenklappe in ihre Rückzugsräume, klettern auf das Indoor-Glasdach oder legen sich in eine vom Gastraum einsehbare Art Katzenhängematte.
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Weitere Infos unter:
Barista Cats: www.baristacats.at
TierQuarTier: www.tierquartier.at
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