Ohne Kehlkopf leben
„Da gab es mal einen Patienten, der wollte sich partout nicht operieren lassen“, erzählt der Erste Oberarzt Ass.-Prof. Dr. Thomas J. Schmal, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. „Die Patient:innen fragen: Wie kann ich reden, wie kann ich schlucken, wie kann ich atmen? Es ist was ganz anderes, wenn sie dann einen Erfahrungsbericht von einem Betroffenen hören, der seit Jahren ohne Kehlkopf lebt.“
Deshalb schätzt der HNO-Arzt die Zusammenarbeit mit Peter Scharbau sehr. Der ehemalige Patient ist ehrenamtlich für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder tätig. Er wird angerufen, wenn wegen einer Krebsdiagnose eine Kehlkopfentfernung im Raum steht, wie bei ihm selbst vor 19 Jahren. „Der Patient möchte das live sehen, denn die Vorstellung, wie es sich ohne Kehlkopf lebt, ist oft viel schlimmer.“ Aus diesem Grund erzählt Peter Scharbau bei den Barmherzigen Brüdern über seine Erfahrungen und hilft so anderen Betroffenen. „Meine Frau hat mich am Anfang gefragt, ob mich das nicht zu sehr herunterziehen würde. Aber ich habe damit überhaupt kein Problem.“
Er kennt die Sorgen und Bedenken der Patient:innen gut. „Ich habe das ganze Programm mitgemacht: zuerst Chemotherapie, dann zwei OPs, die letzte mit Entfernung des Kehlkopfs, dann zur Bestrahlung und schließlich die Reha in Deutschland. Mir kann keiner etwas vormachen.“
In der Reha hat er begonnen, mit einer Prothese das Sprechen zu üben, und nach einem halben Jahr ohne Stimme das erste Mal seine Frau angerufen. „Das war eine große Überraschung.“ Im Alltag belastet ihn seine Prothese kaum. „Für den Hausgebrauch geht es gut. Schmerzen tut das Sprechen nicht, aber es ist nicht immer angenehm.“ Außerdem ist sein Stimmvolumen begrenzt. Laut sprechen, etwa vor vielen Menschen, ist schwierig.
Den gesamten Beitrag "Ohne Kelhkopf leben" können Sie hier downloaden.
Sie wollen mehr über Inhalt dieser Ausgabe erfahren?
Hier können Sie sich das Inhaltsverzeichnis anschauen.