
Altes und Neues in Tschechien
Mit viel Engagement und Energie bemüht sich Frater Martin Macek um den Orden der Barmherzigen Brüder in der Tschechischen Republik, der seit 2009 Teil der Österreichischen Ordensprovinz ist. Schon davor, als noch die Böhmisch-Mährische Ordensprovinz bestand, wurde eine Restrukturierung beschlossen: Die Häuser in Prossnitz (Prostějov) und Neustadt an der Mettau (Nové Město nad Metují) wurden an das Bistum übergeben. Es blieben drei strategische Ziele zur Entwicklung: die Apotheke in Lettowitz (Letovice) sowie die Krankenhäuser in Brünn (Brno) und Wisowitz (Vizovice). Als Rechtsträgervertreter und Prior des Konvents in Brünn kümmert sich Frater Martin gemeinsam mit den Mitarbeitenden um diese Einrichtungen. Zugleich wurden und werden neue Initiativen gesetzt: So wurde in Brünn der historische Krankensaal zu einem Konzertsaal umgebaut. Außerdem wurde in Brünn ein Kindergarten eröffnet. Und auch in Prag, wo der Orden vor dem Kommunismus ein großes Krankenhaus führte, möchte er wieder Fuß fassen: „Wir haben ein dreistöckiges Wohnhaus gekauft, das bis zum Sommer renoviert wird. Dann steht es Brüdern und Mitarbeitenden, die die Stadt besuchen, als Quartier zur Verfügung“, berichtet Frater Martin. „Mit den Mieteinnahmen wollen wir das Darlehen, das wir für das Haus erhalten haben, zurückzahlen und dann hier eine Sozialeinrichtung gründen. Ich denke an ein Wohnhaus für ältere Menschen.“
Zukunftspläne
Auch für das Krankenhaus für Langzeitkranke in Wisowitz hat Frater Martin eine Zukunftsvision: „Das Haus steht unter Denkmalschutz, wir können es deswegen kaum den modernen Erfordernissen entsprechend adaptieren. Es gibt aber daneben ein Grundstück samt Gebäude, das der Stadt gehört. Das könnten wir kaufen und hier für das Krankenhaus das bestehende Gebäude umbauen oder ein neues errichten. Und im historischen Gebäude könnten wir Wohnungen für ältere Menschen einrichten.“ Das Krankenhaus konnte in den vergangenen 30 Jahren eine positive Bilanz vorweisen, und so ist es möglich, mit dem Budget der Krankenkassen für die Renovierung und Entwicklung des Areals zu sorgen.
Pläne hat Frater Martin auch für das Krankenhaus in Brünn, das bis 2019 an die Stadt Brünn verpachtet war. „Seither sind wir in einem Schwebezustand und warten auf eine Entscheidung“, berichtet er. „Wir werden sicher in Zukunft in irgendeiner Form mit der Stadt zusammenarbeiten. Aber wichtig wäre mir, dass der Orden mitentscheiden kann, was derzeit nicht der Fall ist.“ Die Finanzierung wäre, so Frater Martin, gesichert: „Durch das Finanzierungsmodell für Gesundheitseinrichtungen in Tschechien können diese ohne Verluste geführt werden. Außerdem sind die Hälfte der insgesamt 500 Betten für Langzeitkranke, und diese Betten sind sowieso profitabel.“
Noch ein weiteres Zukunftsprojekt verfolgt Frater Martin in Brünn: die Errichtung eines Gebäudes am Gelände des Ordens. Im Erdgeschoß sollen Geschäfte für Mieteinnahmen sorgen, im ersten Stock die derzeit über das Konventgebäude verstreuten Büros der Ordensmitarbeiter:innen untergebracht werden und im restlichen Gebäude Personalwohnungen auch für die Mitarbeitenden des Krankenhauses. Außerdem ist eine Tiefgarage geplant.
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