Ein Heim in Hütteldorf
Im Jahr 1750 stiftete Kaiserin Maria Theresia ein Rekonvaleszentenheim in der damaligen Wiener Vorstadt Landstraße. Hier konnten sich ab 1755 anfangs 14, später 30 Patienten aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Leopoldstadt erholen. Doch in den 1870er-Jahren musste ein Großteil des barocken Gebäudes neu angelegten Straßen und Gassen weichen, das Heim konnte daher nicht weiter betrieben werden.
Um auch in Zukunft rekonvaleszente Patienten versorgen zu können, kaufte der Orden die ehemalige „Lehr- und Erziehungsanstalt“ samt großem Park in Hütteldorf. Das einstöckige Gebäude wurde umgebaut und vor genau 150 Jahren, am 1. August 1875, als Rekonvaleszentenheim eröffnet. Es bot Platz für 33 Patienten. In den Jahren 1895/96 wurde ein Erweiterungsbau errichtet, sodass man nun 50 Patienten unterbringen konnte. „Die Bestimmung dieser Anstalt ist und bleibt die, dass die Reconvalescenten von den Kranken des Leopoldstädter Spitales separiert werden, bei gesunder Luft, freier Bewegung und kräftiger Kost der Gesellschaft arbeitsfähig wiedergegeben werden“, heißt es in einer Festschrift aus dem Jahr 1894.
Pflegebedürftige Soldaten
Während des Ersten Weltkriegs errichtete die Regierung am Gelände des Heims Baracken zur ärztlichen Betreuung von invaliden und pflegebedürftigen Soldaten. 1916 übernahmen die Barmherzigen Brüder die Verwaltung der Baracken, mussten aber, um die gewünschte Zahl von 100 Betten zu erreichen, auch die Räume des Rekonvaleszentenheims für die Soldaten zur Verfügung stellen. Nach dem Krieg wurden die Baracken adaptiert und dienten fortan in den Sommermonaten als „Sonnenheilstätte“. 1932 eröffnete hier der Kneipp-Verein ein Erholungsheim.
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