Neue Primärversorgungseinheit in Leoben
Die Stadt Leoben freut sich, ankündigen zu können, dass die Eröffnung der neuen PVE im Dienstleistungszentrum in der Vordernbergerstraße 12 für Anfang April 2025 geplant ist. „Es war ein langer und herausfordernder Weg seit den ersten Bemühungen im Herbst 2021“, erklärt Bürgermeister Kurt Wallner. Gemeinsam mit externen Experten, der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsfonds Steiermark und viel Eigenengagement wurde dieses zukunftsweisende Projekt auf den Weg gebracht. Die Stadt Leoben agierte dabei vorausschauend, um den absehbaren Ärztemangel zu bewältigen und die Gesundheitsversorgung für die Bürger:innen langfristig sicherzustellen. Der Umbau der 500m² großen Fläche im ersten Stock des Dienstleistungszentrums, die speziellen medizinischen Auflagen entsprechen muss, wird rund 450.000 Euro kosten. Dabei übernimmt das Land Steiermark unter Federführung von LH-Stv. Anton Lang eine Förderung in Höhe von 300.000 Euro, um die Mietkosten zu unterstützen.
Eine innovative Lösung für die Gesundheitsversorgung
Die Primärversorgungseinheit (PVE), betrieben von den Barmherzigen Brüdern, wird eine umfassende und moderne Gesundheitsversorgung im Stadtzentrum anbieten. Eine PVE ist eine innovative Organisationsform, welche die klassische hausärztliche Versorgung ergänzt und zusätzliche Leistungen darüber hinaus anbietet. Hier arbeiten Allgemeinmediziner:innen, Pflegekräfte, Physiotherapeut:innen und andere Gesundheitsdienstleister:innen Hand in Hand, um eine durchgängige Betreuung zu gewährleisten. Zusätzlich zu akuten Behandlungen sind Gesundheitsförderung, Prävention und die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zentrale Aufgaben.
„Die Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung ist von zentraler Bedeutung, um den Auswirkungen des demografischen Wandels und gesellschaftlicher Entwicklungen entgegenzuwirken. Wir sind stolz, mit der neuen PVE die Gesundheitsinfrastruktur der Stadt zukunftssicher aufzustellen“, betont Bürgermeister Kurt Wallner.
Die Finanzierung des laufenden Betriebes der Primärversorgungseinheit erfolgt maßgeblich durch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), die die Mittel für die zusätzlichen laufenden Betriebskosten bereit stellt. Dazu zählen das diplomierte Pflegepersonal, Managementdienste sowie das physikalische und nichtärztliche Angebot. Der Gesundheitsfonds Steiermark unterstützt den Ankauf der notwendigen Einrichtung und trägt somit zur Ausstattung der modernen Gesundheitsinfrastruktur bei.
„Die große Stärke unseres Gesundheitssystems ist seine Vielfalt. Gesundheitszentren sind dafür ein wesentlicher Baustein. Durch die enge Zusammenarbeit von Allgemeinmedizinerinnen bzw. Allgemeinmedizinern und verschiedensten Gesundheitsberufen entsteht eine neue Versorgungsqualität für die Menschen im Raum Leoben. Ich danke den Barmherzigen Brüdern Graz als Betreiber und dem Team des Gesundheitszentrums für das beherzte Engagement.“, so Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl.
Direktor Oliver Szmej (Barmherzige Brüder Graz) betont: „Es freut mich, dass der Weg den das Land Steiermark, die ÖGK und der Gesundheitsfonds Steiermark mit den Ordensspitälern in der Steiermark eingeschlagen hat, sich zu einem Erfolgspfad in der medizinischen Grundversorgung entwickelt hat. Entsprechend ihrem Ordensauftrag gehen die Barmherzigen Brüder dorthin, wo sie gebraucht werden. Gerne nehmen wir die Aufgabe an, Verantwortung für die Versorgung der Menschen im Raum Leoben zu übernehmen. Mein Dank gilt allen Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Therapeuten, die bereit sind, diesen Weg der medizinischen Primärversorgung in Form eines Ambulatoriums – somit im Angestelltenverhältnis – mit uns zu gehen. Gleichzeitig möchte ich alle medizinischen Berufsgruppen einladen, sich bei uns zu bewerben und Teil eines multiprofessionellen Versorgungsteams auf höchstem Niveau zu werden.“
Optimale Lage und umfassende Ausstattung
Die Standortsuche und Konsensfindung mit allen Beteiligten brachten einige Herausforderungen mit sich. Doch schließlich erwies sich das Dienstleistungszentrum als idealer Standort: zentrumsnah, gut erreichbar und modern.
Die PVE wird über vier Behandlungsräume, einen Physiotherapieraum, einen Gesprächstherapieraum, einen Infusionsraum sowie einen Laborraum verfügen. Die Betreiber, die Barmherzigen Brüder, bringen ihre jahrzehntelange Erfahrung im Gesundheitswesen ein. Sie sind ein anerkannter Träger, der in Österreich und darüber hinaus an zahlreichen Standorten Krankenhäuser, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen sowie spezialisierte Versorgungsangebote betreibt. Im Jahr 2023 allein verzeichneten die Barmherzigen Brüder in ihren österreichischen Einrichtungen ca. 810.000 ambulante Patientenkontakte und führten rund 56.000 Operationen durch.
Fotocredit: Armin Russold