Internationaler Tag der Patientensicherheit: Medikation sicher gestalten
Auch das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt und das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan beteiligen sich am Aktionstag und sensibilisieren PatientInnen, BesucherInnen und die MitarbeiterInnen unter anderem über pharmazeutische Dienstleistungen.
Infostände für PatientInnen und BesucherInnen
Ein Netz aus abgestimmten Maßnahmen und Checks sichert das Wohl der PatientInnen, wie jenen, die am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan und am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt ambulant oder stationär behandelt werden. Anlässlich des Welttages der Patientensicherheit widmen sich die kooperierenden Ordenskrankenhäuser dem wichtigen Thema. Infostände sowie Posterpräsentationen im Krankenhaus St. Veit am Vortag, am Freitag, dem 16. September bieten in der Zeit von 08:00 bis 12:00 Uhr die Möglichkeit sich rund um die Themen Patientensicherheit im Allgemeinen und Hygiene sowie die im Krankenhaus umgesetzten Maßnahmen zu informieren. Im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt werden PatientInnen, BesucherInnen und Mitarbeitende von Freitag bis einschließlich Sonntag sensibilisiert.
Medikationssicherheit beginnt bei der Aufnahme
Der diesjährige internationale Tag der Patientensicherheit rückt das Thema „Medikationssicherheit“ in den Mittelpunkt. Fehler bei der Medikation können zu Wechselwirkungen, Komplikationen oder gar gesundheitlichen Schäden führen.
In St. Veit und Klagenfurt ist das Thema Medikation bereits Teil des Aufnahmegesprächs. „Wir klären mit den Patienten, welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie einnehmen. Für die Dauer des Aufenthalts bekommen sie diese von uns gestellt. Außerdem erfragen wir, ob der/die PatientIn rezeptfreie Medikamente einnimmt und Allergien oder Unverträglichkeiten zu bestimmten Arzneimitteln oder Wirkstoffen bestehen“, erklärt der Ärztliche Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, FACS.
Mag.pharm. Dr. Iris Wille, Leiterin der Anstaltsapotheke am Elisabethinen-Krankenhaus. Von hier aus werden die Ordenskrankenhäuser in Klagenfurt und St. Veit mit Arzneimitteln beliefert.
Medikamentenversorgung in St. Veit und Klagenfurt
Mag. Dr. Iris Wille leitet die Anstaltsapotheke und versorgt als zentrale Anlaufstelle die Stationen des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt und des Kooperations-Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan mit Arzneimitteln, Infusionslösungen und Medizinprodukten. Daneben stellt die Anstaltsapotheke auch ein großes Sortiment an Aromapflege-Produkten für die zusätzliche pflegerische Versorgung der stationären PatientInnen her. Um die zeitgerechte Belieferung aller Stationen zu gewährleisten, bedarf es zahlreicher EDV-unterstützter Organisations- und Koordinationstätigkeiten. Die Mitarbeiter der Apotheke sorgen dafür, dass die Arzneimittel verfügbar sind, die die Patienten täglich benötigen und unterstützen die optimale Arzneitherapie durch Beratungsleistungen.
Im Zentrum aller Arzneimittel-Prozesse im KH steht die sogenannte 6R-Regel:
- Richtiger Patient
- Richtiges Medikament
- Richtige Dosierung
- Richtiger Zeitpunkt
- Richtige Applikationsform
- Richtige Dokumentation
AMTS - Arzneimittel Therapie Sicherheit
Um die Arzneimittel-Therapie im Krankenhaus möglichst sicher zu gestalten, werden schon im Vorfeld einige Maßnahmen ergriffen. So werden auf den Stationen nur solche Medikamente verwendet, die vorab in Sitzungen der Arzneimittelkommission besprochen und bewertet wurden und in die hauseigene (für beide Häuser gemeinsame) Arzneimittelliste aufgenommen wurden. Mitglieder dieser Kommission sind unter anderen die beiden Ärztlichen Direktoren, weitere ÄrztInnen aus allen Abteilungen beider Krankenhäuser und VertreterInnen der Apotheke. „Bei der Auswahl der Medikamente wird neben dem medizinischen Nutzen auch z.B. darauf geachtet, dass Verwechslungen aufgrund ähnlich klingender Namen oder ähnlich aussehende Medikamenten-Verpackungen möglichst minimiert werden“, so die Leiterin der Anstaltsapotheke Mag. Dr. Iris Wille. Oft wird dieses Problem als LASA – Look Alike-Sound Alike - bezeichnet. „Lässt sich dieses Risiko aufgrund fehlender Verfügbarkeit von Alternativen nicht schon bei der Auswahl senken, werden diese Medikamente in der Apotheke mit einem extra Etikett beklebt“, ergänzt sie.
Sogenannte High-Alert-Arzneimittel – Medikamente, die bei falschem Einsatz fatale Auswirkungen haben können - sind nur für bestimmte Stationen freigegeben und dürfen nur von diesen Stationen in der Apotheke bestellt werden. Im Rahmen von Stationskontrollen durch ApothekerInnen wird die Lagerung und Verwendung der Medikamente auf den Stationen regelmäßig überprüft.
Umgang mit Krebsmedikamenten
Onkologische Therapien für die Behandlung von Krebs-PatientInnen werden für beide Häuser in einer neu errichteten Zytostatika-Abteilung in der Anstaltsapotheke hergestellt. Nach der Verordnung durch den/die Arzt/Ärztin werden insbesondere die richtigen Dosierungen dieser hochwirksamen Medikamente zusätzlich noch einmal von einem/er ApothekerIn überprüft. Mehr als 7.000 Zubereitungen – unterstützt durch eine spezielle Software für Herstellung und Dokumentation – werden pro Jahr für beide Häuser hergestellt.
Abends gehen die Lichter an
Ein sichtbares Zeichen nach Außen setzt das Krankenhaus in der Nacht von 17. auf 18. September. So leuchtet der Kirchturm der Krankenhaus-Kapelle in St. Veit orange. Mit dieser Signalfarbe sollen weltweit leuchtende Bekenntnisse zur Patientensicherheit geschaffen werden, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen. Die beiden Kärntner Ordenskrankenhäuser schließen sich dem an.
© Barmherzige Brüder
In St. Veit unterstützen der Ärztliche Direktor Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, FACS und der Kaufmännische Direktor Mag. Manfred Kraßnitzer die Aktionstage anlässlich des Internationalen „Tages der Patientensicherheit“
Erfüllung der UN Sustainable Development Goals (SDG)
Mit den Bemühungen rund um das „Patient Blood Management“ trägt das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt auch zu 3 der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.
Ziel 3 Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Ziel 4 Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung sichern und die Möglichkeit für lebenslanges Lernen für alle fördern
Ziel 17 Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen