„Wir sind dabei, um ein Zeichen zu setzen“
Weltweit werden vom 25. November bis zum 10. Dezember öffentliche Einrichtungen mit orangem Licht beleuchtet, um so auf die Initiative der UNO „Orange the world – Stoppt Gewalt an Frauen“ aufmerksam zu machen. Auch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit an der Glan und das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt rücken mit der Teilnahme an der Aktion das Thema verstärkt in das Bewusstsein der Menschen.
Der orange-leuchtende Kirchturm des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit und das in einem orangem Licht beleuchtete Kunstobjekt „Embrace“ des Elisabethinen-Krankenhauses sollen darauf hinweisen, dass die Gewalt gegen Frauen in einem Großteil der Fälle nicht zur Anzeige gebracht wird. Laut der offiziellen UNESCO Seite bitten nur vier Prozent der betroffenen Frauen um polizeiliche Hilfe.
Opferschutzgruppe für betroffene Frauen und Mädchen
Die gemeinsame Opferschutzgruppe des Krankenhauses St. Veit und des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt wurde für häuslicher volljährige Betroffene Gewalt eingerichtet. Darin vertreten sind ÄrztInnen aus den Bereichen Gynäkologie, Orthopädie und Traumatologie und Innere Medizin, Pflegefachkräfte sowie MitarbeiterInnen der Fachbereiche Psychologie und Sozialdienst. „Wir senden mit der orangen Beleuchtung ein klares Signal: Stoppt Gewalt an Frauen und Mädchen in unserer Gesellschaft,“ schildert die Initiatorin DGKP Petra Koch, Bereichsleiterin an der Interdisziplinären Ambulanz und Mitglied der gemeinsamen Opferschutzgruppe der kooperierenden Krankenhäuser.
Ordenskrankenhäuser stehen Gewaltopfern zur Seite
Bei Menschen aller Altersgruppen finden sich Hinweise bzw. Verdachtsmomente von Gewalt. „Eine Aufgabe in unseren Krankenhäusern ist es, Gewalt zu erkennen, Hilfe anzubieten und im Sinne der Prävention aktiv zu werden, um weiterer Gewalt vorzubeugen“, berichtet DGKP Petra Koch, die sich über die Unterstützung der Pflegedirektorinnen beider Häuser freut. Die MitarbeiterInnen sind dabei ein bedeutsamer Dreh- und Angelpunkt: „Sie sollen Anzeichen von Gewalt frühzeitig erkennen und das nötige Wissen umsetzen, um in einer solchen Situation die richtigen Handlungen zu tätigen“, betont Koch die Notwendigkeit der Sensibilisierung für das Thema. Oft ist es für Pflegefachkräfte und ÄrztInnen nicht auf den ersten Blick erkennbar, ob eine Verletzung oder Beschwerde die Folge von Gewalt ist oder nicht. Gut geschultes und sensibilisiertes Gesundheitspersonal trägt aber wesentlich dazu bei, dass Frauen, die häusliche oder sexualisierte Gewalt erlebt haben, das Krankenhaus als einen Ort sehen, an dem man ihnen mit Respekt und Einfühlungsvermögen begegnet wird. Die MitarbeiterInnen in den Krankenhäusern nehmen in einer solchen Situation eine Schlüsselposition ein.
Schwerpunktthema in den Häusern
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen wird ab 25. November in den Krankenhäusern in St. Veit und Klagenfurt diverses Informationsmaterial für MitarbeiterInnen und PatientInnen mit relevanten Auskünften zum Thema „Stoppt Gewalt an Frauen“ ausgehängt. Außerdem erhält jede Station eine Informationsmappe zur Kampagne von „Orange the World“ und zum Thema Opferschutz
Zu den Fakten „Orange the World“
16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Die Aktion „Orange the world“ wurde 2015 von der UN Women NY initiert und läuft alljährlich während der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, die am 25. November, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ beginnt und am 10. Dezember, dem „Internationalen Tag der Menschenrechte“, endet. In dieser Zeit werden weltweit Gebäude und Monumente orange beleuchtet. In Österreich wurde die Aktion erstmals 2017 durchgeführt. Als Kooperationspartner konnten Soroptimist Österreich, das Ban Ki-Moon Centre Wien und HeForShe Graz gewonnen werden, als Schirmherrin die Schauspielerin Ursula Strauss.
Gibt es in Ihrem Umfeld Gewalt gegen Frauen? Schauen Sie nicht weg! Handeln Sie!
0800 222555
Frauenhelpline gegen Gewalt:
rund um die Uhr, anonym, kostenlos, mehrsprachig.
www.orANgEtHEworLD.At
Erfüllung der UN Sustainable Development Goals (SDG)
Mit den Bemühungen rund um die „Orange the Worl" trägt das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt auch zu 5 der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.
Ziel 3 Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Ziel 4
Hochwertige Bildung: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Ziel 5 Geschlechtergeichstellung
Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
Ziel 10 Weniger Ungleichheiten
Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Ziel 17 Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen