Elisabethinen-Krankenhaus als „Venen Kompetenz-Zentrum” zertifiziert
Die Erste Oberärztin der Chirurgie, Dr. Christiane Dreschl, MBA zählt zu den Spezialisten auf dem Gebiet der Gefäßmedizin.
Sie schlängeln sich wie Flüsse auf einer Landkarte an den Beinen entlang: Krampfadern (Varizen) sind in Österreich eine Volkskrankheit, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern in unterschiedlich starken Ausprägungen auftritt.
Die Folgen eines unbehandelten Krampfadern-Leidens sind bräunliche Verfärbungen und Veränderungen der Haut an den Unterschenkeln. Damit einher gehen zahlreiche Gefahren, wie z.B. Blutungen bei Verletzung von ausgeprägten Venenpölster, Entzündungen der Krampfadern und das erhöhte Risiko eine tiefen Beinvenenthrombose zu erleiden. Gefürchtet sind schließlich bei massiv ausgeprägten Hautveränderungen das Auftreten von schlecht heilenden Wunden, den chronischen Unterschenkelgeschwüren.
Chirurgie als „Venen Kompetenz-Zentrum” zertifiziert
Der deutsche Berufsverband der Phlebologen (Fachärzte für Venenerkrankungen) zertifizierte die Chirurgie im Elisabethinen-Krankenhaus offiziell zum „Venen Kompetenz-Zentrum”. Österreichweit ist es damit das zweite Krankenhaus, das als „Venen Kompetenz-Zentrum“ zertifiziert wurde. Zertifizierte Zentren stellen eine hohe Behandlungsqualität sicher und zeichnen sich dadurch aus, dass Diagnostik und Therapie dem neuesten Stand des Wissens entsprechen. Sie stellen daher auch unterschiedliche Therapiemethoden zur Auswahl, um für jeden Patient die individuell beste Behandlung zu gewährleisten. „Insbesondere bei komplexen Krankheitsbildern wie den wiederauftretenden Krampfadern, so genannten Rezidiven, sind Expertise und Erfahrung des/der behandelnden Arztes/Ärztin entscheidend", weiß der leitende Oberarzt der Chirurgie mag. dr. Jurij Gorjanc, dr. med. ,FRCS, FEBS AWS.
Die Erste Oberärztin der Chirurgie, Christiane Dreschl, MBA gilt als erfahrene Spezialistin auf dem Gebiet der Gefäßmedizin. Seit Jahren kümmert sie sich in der Venen-Ambulanz am Eliabethinen-Krankenhaus um akute und chronische Venenerkrankungen – von Besenreisern bis hin zu Krampfadern, offenen Beinen und Thrombosen. Die Gefäßexpertin rät Betroffenen, schon bevor Beschwerden auftreten, ihre Krampfadern von VenenspezialistInnen kontrollieren zu lassen. Hier kann geklärt werden, in welchem Zustand sie sich befinden, wie weit fortgeschritten sie sind und welche Therapie gegebenenfalls notwendig ist.
„Die Therapie muss individualisiert gestaltet und an die Bedürfnisse und Ansprüche der PatientInnen angepasst sein“, betont die Chirurgin Dr. Christiane Dreschl, MBA. Wichtig ist daher eine gute und sichere Diagnostik, die das Ausmaß der Varikose und die Notwendigkeit und Art der Therapie ermittelt.
Schmerzlose und nicht invasive Diagnosestellung
Mittels Ultraschall werden die Beinvenen untersucht. Zusätzlich werden Untersuchungen, die den Abstrom des Blutes über das tiefe Venensystem messen und die Funktion der Venenpumpen der Beine darstellen, durchgeführt.
Die empfohlene Therapie richtet sich nach der Ausprägung der Beschwerden und der Ausprägung der Erkrankung. Oft sind eine konservative Therapie mit Venentherapeutika und das Tragen von Kompressionsstrümpfen nicht mehr ausreichend und es wird den PatientInnen die Operation empfohlen.
Im Elisabethinen-Krankenhaus werden zwei Operationsmethoden angeboten.
Bei der klassischen Stripping-Operation wird über einen kleinen Schnitt in der Leiste die sogenannte große Rosenvenen abgesetzt und mit Hilfe einer Sonde, die in das Blutgefäß eingeführt wird, entweder teilweise oder auf der gesamten Länge bis zum Innenknöchel entfernt. Die Seitenästen werden anschließend über kleinste Hautschnitte herausgezogen.
Die Alternative zur chirurgischen Entfernung der Leitvenen ist das Verfahren der sogenannten endoluminalen Varizentherapie – der Radiofrequenzobliteration (RFO).
Das Prinzip basiert auf einer starken Wärmeanwendung. Eine schmale Sonde wird ultraschallgezielt in die kranke Stammvene eingeführt und in die Leiste vorgeschoben. Die Verödung durch Hitze verursacht eine Schrumpfung bzw. das Zusammenziehen der Vene bis dies zum Verschluss derselben führt. „Die Methode ist sehr gewebeschonend. Es entstehen weniger Blutergüsse. Die Behandelten haben weniger Schmerzen, dadurch eine kürzere Genesungszeit, eine kürzere Tragedauer der Kompressionsstrümpfe und können rascher in den Berufsalltag zurückkehren“, zählt Chirurgin und Erste Oberärztin Dr. Christiane Dreschl, MBA die Vorteile der der RFP-Behandlung auf. Auch übergewichtige Personen und PatientInnen mit Durchblutungsstörungen profitieren von diesem Verfahren.
Venen ganzjährig operieren
Die minimal-invasiven Methoden RFA und „Kleben“ bietet einen weiteren großen Vorteil: „Die Heilungsphase wird deutlich verkürzt und damit ist eine ganzjährige Anwendbarkeit sowie die Möglichkeit, beide Beine in einem Eingriff zu behandeln, gegegeben“, schildert Gefäßspezalistin EOÄ Dr. Dreschl.
Beide Operationsmethoden werden sowohl tageschirurgisch als auch stationär durchgeführt. Die Möglichkeit, sich an der chirurgisch-orthopädischen „Tagesklinik Sankt Elisabeth“ am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt behandeln zu lassen, wird vom Großteil der zu Operierenden gerne angenommen, um sich danach in der gewohnten häuslichen Umgebung vom Eingriff erholen zu können.
Ob eine Venen-Operation stationär oder „ambulant“ durchgeführt wird, entscheidet der/die OperateurIn zusammen mit dem/der AnästhesistIn. Man verschafft sich bei einem Aufklärungsgespräch in der Venen-Ambulanz mit eingehender klinischer Untersuchung einen Eindruck vom/von der PatientIn. Ist die Person frei von schwerwiegenden Nebenerkrankungen beispielsweise an Herz oder Lunge und ist zu Hause eine Betreuung durch eine erwachsene
Person in den ersten Stunden nach der Operation gewährleistet, dann ist eine Behandlung an der „Tageschirurgie Sankt Elisabeth“ möglich.
Erfüllung der UN Sustainable Development Goals (SDG)
Mit den Bemühungen rund um die das Venen-Kompetenz-Zentrum trägt das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt auch zu 3 der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.
Ziel 3
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Ziel 4
Hochwertige Bildung für alle
Ziel 17
Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen