Ein Blick hinter die Kulissen: Praxiswochen im EKH starten wieder
Zum dritten Mal startet das Elisabethinen-Krankenhaus das Kooperationsprojekt mit der Fachhochschule Kärnten der „Temporären Lernstation - Nursing Training Unit Extended“ bei dem 16 Studierende sechs Wochen lang am Department für Akutgeriatrie und Remobilisation tätig sind und den Pflegealltag hautnah erleben und erlernen können. Erstmals neu dabei ist der Studiengang Physiotherapie.
Erfolgsprojekt geht in die nächste Runde
Es sind vor Ort fünf Wochen voller spannender Eindrücke und neuer Erfahrungen die 15 Studierende des Bachelorstudiengang Gesundheits- und Krankenpflege der Fachhochschule Kärnten im Rahmen der „Temporären Lernstation - Nursing Training Unit Extended“ – ab Ende März im Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt erleben. Tag und Nacht sind die Studierenden für bis zu 24 PatientInnen am Department für Akutgeriatrie und Remobilisation im Einsatz.
Nach einer Skill-Woche und vier Wochen auf der Station haben die Studierenden den Pflegeprozess auf der Akutgeriatrie bestens im Griff und mischen sich unter die rund 200 Pflegekräfte, die am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt tätig sind.
Neu dabei: Der Studiengang der Physiotherapie
Erstmals in der dreijährigen Geschichte des speziellen Pflegepraktikums ist auch der Bachelorstudiengang Physiotherapie mit einer Studierenden im sechsten Semester im interdisziplinären Team vertreten.
Theoretisches anwenden
Ziel dieses Projektes ist es, dass die Studierenden das theoretisch erlernte Wissen interdisziplinär in der Praxis anwenden und dieses prozessbegleitend im Krankenhausalltag durchführen können. Die Begleitung erfolgt durch PädagogInnen der FH Kärnten sowie PraxisanleiterInnen des Allgemein öffentlichen Krankenhaus der Elisabethinen.
„Die Studierenden des 6. Semester haben jetzt noch einige Monate bis zu ihrer Abschlussprüfung“, berichtet Anita Mitterdorfer, BA M.Ed. MA vom Studienbereich Gesundheit & Soziales, Leitung des Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege an der Fachhochschule Kärnten. Spätestens dann müssen die zukünftig ausgebildeten BachelorabsolventInnen auch eigenverantwortlich arbeiten. Das sollen sie im Projekt lernen. „Bislang hatten unsere Studierenden sehr selten die Möglichkeit in ihren Praktika eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen, ergänzt Michael Suppanz, MSc, MAS, Leiter des Studiengang Physiotherapie der FH Kärnten.
Interdisziplinäres Lernen und Arbeiten
Für das spezielle Praktikumsmodell ist besonders das Department für Akutgeriatrie am Elisabethinen-Krankenhaus geeignet, da sich auf dieser Station viele PatientInnen mit den unterschiedlichsten Grunderkrankungen, wie Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Diabetes, Demenz und Herzkrankheiten bis hin zu Problematiken an der Wirbelsäule und Traumafolgen (z.B. nach Schenkelhalsbrüchen oder Gelenksersatz) finden. „Auf dem Department für Akutgeriatrie bedarf es ein multiprofessionelles und interdisziplinäres Team, welches die PatientInnen mit einem höheren Lebensalter (in der Regel über 65 Jahre) versorgt und behandelt“ erklärt Departmentleiter und Altersmediziner OA Dr. Walter Müller, MSc.
Ganzheitliches Verständnis von Pflege
Durch diese interdisziplinären Teams erhalten die Studierenden ein tiefgreifenderes Bild des Pflegeberufs und lernen nicht nur einzelne Pflegehandlungen korrekt durchzuführen. „Gerade in Zeiten immer komplexerer Anforderungen ist das sehr wichtig“, ist die Pflegedirektorin des Elisabethinen-Krankenhauses, DGKP Silvia Lueger, MSc überzeugt. Laut Erhebung der FH Kärnten ist auf der Lernstation der Kompetenzzuwachs der Studierenden höher.
Eigenverantwortliches Arbeiten als Kernelement
In Summe absolvieren die ProjektteilnehmerInnen 200 Stunden, in welchen sie eigenständig arbeiten. Die Tagesbesetzung umfasst eine Teamleitung, einen Recherchedienst und vier Studierende, die die Bereichspflege innehaben, sowie eine Studierende der Physiotherapie, die im interdisziplinären Team von ÄrztInnen, TherapeutInnen, PsychologInnen und den KollegInnen der Sozialen Arbeit gemeinsam für das Wohl der PatientInnen sorgen. Zuständig sind die StudentInnen, welche stets wachsam von speziell ausgebildeter PraxisanleiterInnen und PflegepädagogInnen begleitet werden, zu jeder Tages- und Nachtzeit jeweils für vier bis sechs PatientInnen der Station. Die PraxisanleiterInnen übernehmen die Begleitungsrolle und fungieren als Schnittstelle zwischen der FH und der klinischen Praxis. Sie halten sich aber bewusst im Hintergrund.
PatientInnen freuen sich über die Studierenden
Nicht nur bei den Studierenden und Verantwortlichen, sondern auch bei den PatientInnen kommt die temporäre Lernstation jedes Jahr an. Durch die positiven Resultate der vorangegangenen Projektwochen konnte gezeigt werden, dass die PatientInnen mit der Versorgung durch die Studierenden sehr zufrieden waren und mit einer 100% Zustimmung jederzeit wieder auf einer Temporären Lernstation behandelt werden wollen. Das erwartet man sich auch von der diesjährigen NTU extended im EKH.
15 Studierende des Bachelorstudiengang Gesundheits- und Krankenpflege der Fachhochschule Kärnten können praktischer Erfahrungen im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt sammeln
Erfüllung der UN Sustainable Development Goals (SDG)
Mit den Bemühungen rund um die "Nursing Training Unit" trägt das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt auch zu 5 der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.
Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Ziel 4: Hochwertige Bildung Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
Ziel 10: Weniger Ungleichheiten Ungleichheit verringern – Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.
Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen