Unser Krankenhaus tankt jetzt Sonnenenergie
Das sei so viel Strom wie rund 30-35 Haushalte im Jahresdurchschnitt verbrauchen. Die Maßnahme ist ein erster Schritt. Das erklärte Ziel des Ordenskrankenhauses ist es noch grüner zu werden: Der weitere Ausbau der PV-Anlage ist bereits in Planung.
PV Anlage liefert „sauberen Strom“
Seit kurzem dominiert SIE das Dach des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt: die neue Photovoltaik-Anlage. 358 Paneele und eine Modularfläche von rund 650m2 wurden auf den Dächern des Elisabethinen-Krankenhauses verbaut, die rund 143.000 Kilowattstunde (kWh) Strom pro Jahr aus Sonnenenergie erzeugen sollen, teilt das Krankenhaus mit. Mit der 143 kWp leistungsstarken Photovoltaik-Anlage (PV) werden die vorhandenen Dachflächen optimal genutzt.
Krankenhaus verbraucht Solarstrom zu 100 Prozent selbst
Krankenhäuser wie das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt sind energieintensive Einrichtungen. Rund um die Uhr werden PatientInnen versorgt, laufen medizinische Geräte und technische Anlagen, die Medizin und Pflege erst möglich machen. Mit der gewonnenen Sonnenenergie, die zu 100 Prozent vom Ordenskrankenhaus selbst abgenommen wird, gelingt es dem Krankenhaus nun sieben Prozent des Stromverbrauches über die PV-Anlage abzudecken. Damit wird das öffentliche Netz entsprechend entlastet.
Die Inbetriebnahme des neuen „Sonnenkraftwerks“ ließ auf sich warten. Knapp ein Jahr Verspätung (aufgrund von Lieferengpässen) mussten die Verantwortlichen des Elisabethinen-Krankenhauses in Kauf nehmen. Umso größer nun die Freude über die Fertigstellung der Bauphase I, die innerhalb von knapp zwei Wochen erfolgte. Im Sinne einer modernen und zukunftsorientierten Unternehmensführung nimmt der Nachhaltigkeitsgedanke großen Raum
ein. „Der Energiebedarf in einem Krankenhaus steigt kontinuierlich. Mit der Photovoltaikanlage ist uns ein weiterer Schritt in die richtige Richtung gelungen“, so Geschäftsführer des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt Mag. Michael Steiner, MAS.
Sinnvoll investiert Steiner weiter: „Jeden Euro, den wir nicht an externe Stromanbieter zahlen, können wir in die Versorgung unserer PatientInnen stecken.“ Mit der neuen Anlage spart das Krankenhaus in Zeiten der Energiekrise einerseits Kosten ein und andererseits rückt man damit das Thema Energiesparen stärker in den Fokus. Die Kaufmännische Direktorin des Elisabethinen-Krankenhauses und CSR-Managerin Mag. Dr. Elke Haber, MBA sieht die Erzeugung von Sonnenstrom auf den Dächern des Spitals neben der nachhaltigen Betreuung der PatientInnen, als weiteren wichtiger Impuls. Rund 150.000 Euro hat das Krankenhaus in die Photovoltaik-Anlage Phase I investiert. „Wir sind uns als öffentlich finanzierte Gesundheitseinrichtung unserer Vorbildwirkung für die Gesellschaft bewusst – mit dem Effekt, dass, nachhaltige‘ Management-Entscheidungen ein fixer Bestandteil unserer Unternehmenskultur sind. Mit vielen unterschiedlichen Energieeffizienzmaßnahmen konnte schon in den vergangenen Jahren der Energieverbrauch wesentlich optimiert werden.
PV-Erweiterung bereits auf Schiene Alleine mit der PV-Anlage lassen sich pro erzeugter Kilowattstunde rund 627g Kohlendioxid-Ausstoß (CO2)-Belastung einsparen. Der jährliche Stromverbrauch im Ordenskrankenhaus betrug 2022 knapp 2.050.000 kWh.
Derzeit wird an der Erweiterung der PV-Anlage geplant. Diese soll dann eine Leistung von zusätzlich 161,5 kWp erbringen, um dem gesetzten Ziel näher zu kommen. Dieses sieht mit der Fertigstellung von Bauphase II vor, dass insgesamt 15 Prozent des Stromverbrauchs im Elisabethinen-Krankenhaus (knapp 312.000 kWh) durch Sonnenenergie selbst zu produzieren.
Erfolgsprojekt: Mit Sonnenenergie zur Therapie
Klimafreundliche und gleichzeitig kostengünstige Mobilität verspricht die Kombination aus Solaranlage und E-Auto bzw. E-Bikes. Für das Projekt „Ökologisierung des Fuhrparks der Ambulanten Geriatrischen Remobilisation (AGRM) im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt für die Bezirke Klagenfurt Stadt und Klagenfurt Land“ erhielt das Krankenhaus 2022 den „Energy Globe Award Kärnten“. Das Motto lautet: „Mit Sonnenenergie zur Therapie“. 30 PatientInnen werden im Rahmen der Ambulanten Geriatrischen Remobilisation in den beiden Bezirken betreut und dabei zu Hause besucht und therapiert. Damit die TherapeutInnen die Hausbesuche klimafreundlich absolvieren können, wurden drei E-Fahrzeuge sowie vier E-Bikes angekauft und die Lademöglichkeiten geschaffen. Der Ankauf von zwei weiteren E-Autos ist in Vorbereitung. Die E-Bike-Flotte wurde kürzlich für den verstärkten Einsatz im Frühling und Sommer in der Stadt erneut erweitert. Durch das Siegerprojekt wird der CO2-Ausstoß jährlich um 26.300 Kilogramm reduziert.
Klimafreundliche Dachbegrünungen Im Elisabethinen-Krankenhaus werden aber nicht nur die größeren Stellschrauben gedreht, sondern auch kleinere Maßnahmen zeigen ihren positiven Effekt. Zusätzlich zur PV-Anlage wurden Flachdachflächen des Krankenhauses lebend begrünt. Damit ergeben sich wertvolle Synergien, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, denn Gründächer fördern und steigern die Biodiversität, können das Mikroklima verbessern
und tragen zum Natur- und Artenschutz bei. Die Begrünung bereits bestehender grauer Flachdächer, im Innenhofbereich im Ausmaß von ca. 170 Quadratmetern bietet nun aus Patientenzimmern in den oberen Stockwerken einen „Blick“ ins Grüne - statt auf graue „Blechdächer“.
Gelebter Umweltschutz
Das „Tun“ des Elisabethinen-Krankenhauses in Umweltbelangen wird kontinuierlich und extern durch EMAS-Audits überprüft. Zusätzlich haben die von der UN verabschiedeten nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) für die interne und externe Kommunikation eine große Bedeutung. „Wir nutzen sie, um unser Tun an Interessierte zu kommunizieren“, betont Mag. Dr. Elke Haber, MBA und ergänzt mit Verweis auf die nächsten Initiativen: „Auch bei allen neuen Bauprojekten rücken wir den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt unserer Planungen.“
Mehrfach ausgezeichnet Seit April 2006 besteht eine umfassende Kooperation zwischen dem Orden der Barmherzigen Brüder mit dem Krankenhaus St.Veit/Glan und dem Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt.
Das Elisabethinen-Krankenhaus ist eines von sieben Spitälern der Barmherzigen Brüder in Österreich. Alle österreichischen Standorte der Barmherzigen Brüder (sieben Krankenhäuser, drei Betreuungseinrichtungen und eine Kuranstalt) sind nach EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert und in das EMAS-Register des Umweltbundesamtes eingetragen. Die Barmherzigen Brüder sind somit der erste österreichische Gesundheitsdiensteanbieter, der alle seine Einrichtungen zertifiziert hat. EMAS ist ein Instrument der EU, das Unternehmen und Organisationen jeglicher Betriebsgröße und Branche unterstützt, die eigene Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern. 2022 wurde den Barmherzigen Brüdern Österreich das „Green Brands Gütesiegel“ für vorbildliche ökologische Nachhaltigkeit verliehen.
Video von der PV-Anlage
Erfüllung der UN Sustainable Development Goals (SDG)
Mit den Bemühungen rund um die „PV-Anlage“ trägt das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt auch zu 8 der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.
Ziel 3 Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Ziel 7 Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
Ziel 9 Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
Ziel 11 Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
Ziel 12 Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
Ziel 13 Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
Ziel 15 Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen
Ziel 17 Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen