Leistenbruch-OP nahezu ohne Narben – Meilenstein in der Chirurgie
Am Hernien- Kompetenzzentrum des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt wird seit einigen Wochen eine innovative OP-Technik eingesetzt, die das narbenfreie Operieren von Leistenbrüchen (Hernien) ermöglicht. Die Minimal Incision Laparoscopic Surgery (MILS) TAPP-Methode stellt einen bedeutenden Fortschritt dar und verbessert die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig. Durch den minimalen Zugang von nur 2,9 mm bleiben größere Schnitte und die damit verbundenen Risiken sowie unschöne Narben am Bauch erspart – ein wichtiger Aspekt für viele Patient:innen. „Viele erleben die postoperative Phase als schmerzfrei und können oft schneller in ihren Alltag zurückkehren, was besonders sportlich aktiven Personen zugutekommt“, berichtet der Leitende Oberarzt der Chirurgie Dr. Andreas Grün.
Erste Bilanz nach Eingriffen: Patient:innen profitieren
„Die ersten Eingriffe mit der MILS TAPP Methode wurden Anfang November erfolgreich durchgeführt und die Patient:innen zeigten sich äußerst zufrieden, insbesondere hinsichtlich der reduzierten Schmerzbelastung“, erläutert Dr. Andreas Grün, Leitender Oberarzt der Chirurgie am Elisabethinen-Krankenhaus. Die meisten operierten Personen können bereits kurz nach dem Eingriff ihren Alltag wieder aufnehmen, sollten jedoch körperliche Anstrengungen für 14 Tage vermeiden. Sportlich aktive Patient:innen profitieren besonders von dieser minimalinvasiven Technik, da sie schnell zu ihren gewohnten Aktivitäten zurückkehren können.
Keine Nahtentfernung und nahezu narbenfrei
Die kleinsten Einstiche in die Bauchwand erfordern keinen Nahtverschluss; lediglich der kleine Einschnitt am Nabel wird mit einem sich selbst auflösenden Faden vernäht, wodurch das Fädenziehen nach der Operation entfällt. Die MILS TAPP-Methode minimiert nicht nur die kosmetischen Belastungen, sondern reduziert auch die Komplikationsrate, einschließlich der Inzidenz von Trokarhernien und chronischen postoperative Schmerzen. „Obwohl der kosmetische Aspekt für viele Patient:innen oft eine untergeordnete Rolle spielt, wird diese positive Entwicklung zunehmend geschätzt“, betont Dr. Andreas Grün.
Erwin Abraham: Ein Erfolg mit neuer OP-Technik
Einer der ersten Patient:innen, die mit der innovativen Operationstechnik behandelt wurden, ist Erwin Abraham aus Klagenfurt. Viele Jahre lang bezeichnete er seine Leiste als seine Schwachstelle. Bereits als 16-Jähriger hatte er mehrere Leistenbruch-Operationen, doch die Probleme holten ihn erneut ein. Eine große Ausstülpung der Eingeweide erforderte eine weitere Intervention.
Im Elisabethinen-Krankenhaus durchlief Erwin Abraham die Operation und berichtet von seinen Erfahrungen: „Dank der feinsten OP-Geräte verlief die postoperative Phase schmerzfrei und ohne Narben. Die Leistenbruch-Beule zog sich innerhalb kürzester Zeit zurück. Mir war es wichtig, rasch wieder in den Alltag zurückzufinden und meinem Hobby, dem Kampfsport, nachzugehen. Das war mir innerhalb kürzester Zeit möglich."
Bei der Nachkontrolle im EKH war Erwin Abraham so beeindruckt von den Möglichkeiten der neuen OP-Technik, dass er anderen Patient:innen Mut machen möchte. Sein Erfahrungsbericht zeigt, wie moderne medizinische Fortschritte den Heilungsprozess beschleunigen und die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig verbessern können.
Patient Erwin Abraham wurde von Ltd. OA Dr. Andreas Grün operiert. Die OP-Geräte (oben) sind die kleinsten weltweit und sorgen für schmerz- und narbenfreie Eingriffe. Durch den minimalen Zugang von nur 2,9 mm bleiben größere Schnitte und die damit verbundenen Risiken sowie unschöne Narben am Bauch erspart – ein wichtiger Aspekt für viele Patienten wie Erwin Abraham
Mit über 300 jährlichen Bruchoperationen gehört die Chirurgie des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt zu den führenden Einrichtungen in der Hernienchirurgie. Die meisten Eingriffe können tagesklinisch durchführt werden.
Dank der strengen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Hernien (CAH) ist die Allgemeinchirurgie unter der Leitung von OA Dr. Andreas Grün als eines von nur sieben Krankenhäusern in Österreich zertifiziert und als Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie ausgezeichnet.
Als zertifiziertes Kompetenzzentrum bietet das Elisabethinen-Krankenhaus zudem eine Herniensprechstunde an. Patient:innen können dort in der Ambulanz vorstellig werden. „Unser spezialisiertes Team untersucht Sie und klärt Sie über die individuellen Möglichkeiten einer Operation auf“, erklärt Ltd. OA Dr. Grün. „So erreichen wir einerseits eine hohe Patientenzufriedenheit und andererseits eine niedrige Rezidivrate für Bauchwand-, Leisten- und Narbenbrüche nach der Operation.“
Die Herniensprechstunde findet nach Terminvereinbarung statt:
Herniensprechstunde:
Donnerstag, 12:00 – 14:00 Uhr
Telefonische Terminvereinbarung:
Montag bis Freitag, 11:00 – 13:00 Uhr
Tel.: +43 (0) 463 / 5830 - 320
Erfüllung der UN Sustainable Development Goals (SDG)
Mit den Bemühungen rund um das Thema Hernien-Chirurgie trägt das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt auch zu 3 der insgesamt 17 „Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030“ (SDGs) bei. Diese definieren das Erreichen von globalen und nachhaltigen Zielen.
Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.
Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.