Seit über 300 Jahre Elisabethinen in Klagenfurt...
300 Jahre Elisabethinen in Kärnten - eine lange Zeit für unsere schnelllebige Welt. Was im Jahre 1710 ganz klein und bescheiden mit vier Ordensfrauen begann, ist wie ein Samenkorn gewachsen und eine feste Institution im Gesundheitswesen des Landes Kärnten geworden. Der Beginn war schwierig, Die Schwestern, die vom Grazer Elisabethinenkloster anreisten, fanden nichts vor, um ihrer Aufgabe - kranke Menschen gesund zu pflegen und sie wieder genesen zu lassen - gerecht zu werden.
Die nötigen finanziellen Mittel dazu waren kaum vorhanden. So begannen die Schwestern mit eigenen Händen, unterstützt durch Spenden der Bevölkerung, ein kleines Krankenhaus zu bauen, dazu eine Kirche und eine notdürftige Unterkunft für sich selbst. Es wurden vier Krankenbetten aufgestellt. Ohne den Mut, das Gottvertrauen und die Tatkraft unserer Gründer-Schwestern hätten wir heute kein modernes "Allgemeines öffentliches Krankenhaus der Elisabethinen". Eine besondere Eigenschaft dieser Schwestern wird in der Chronik immer wieder angemerkt. Es heißt da: "Sie besaßen eine ganz franziskanische Fröhlichkeit, die über viele Schwierigkeiten hinweg half und die auch den Kranken wieder neuen Lebensmut einflößte."
Die kommenden Jahrzehnte waren weiterhin von Entbehrungen und Nöten gezeichnet, wobei trotz aller widrigen Umstände das kleine Spital laufend vergrößert werden konnte und so immer mehr kranke Menschen in ihm ihre Zuflucht und mit Gottes Hilfe auch Heilung fanden.
Ein besonderes Ereignis war die Ankunft der Erzherzogin Marianna aus dem Hause Österreich, der ältesten (überlebenden) Tochter Kaiserin Maria Theresias, welche in ihren letzten Lebensjahren in Klagenfurt wohnte. Ihr Aufenthalt in unserem Land vom Jahr 1781 bis zu ihrem Tod 1789 gereichte nicht nur dem Elisabethinenkloster und dem Krankenhaus der Elisbethinen, sondern auch ganz Kärnten zu großem Segen. Sie residierte im jetzigen bischöflichen Palais neben dem Elisbethinenkloster und unterstützte den materiell bedrängten Konvent für die Erhaltung und Durchführung der Krankenpflege, wo immer sie nur konnte.
Die Patienten des Elisabethinenkrankenhauses wurden lange Zeit unentgeltlich von den geistlichen Schwestern gepflegt und betreut. Für Medizin und die anderen Ausgaben kamen Wohltäterinnen und Wohltäter auf. Das änderte sich im Jahre 1920 durch die Geldentwertung schlagartig. Die Spenden versiegten, deshalb beantragte der Konvent das Öffentlichkeitsrecht für das Elisabethinen-Krankenhaus, um seine Patienten weiterhin betreuen zu können. Dieses wurde ihm im Jahre 1929 auch gewährt.
Im 20. Jahrhunder kam es dann zu vielen Neubauten, Umbauten und qualitätsteigernden Veränderungen im Spital, sodass das Elisabethinen-Krankenhaus heute durchaus den Anforderungen eines modernen Krankenhauses und den dafür erforderlichen medizinischen, pflegerischen und organisatorischen Standards entspricht.
Auch wenn der Konvent gegenüber der noch vor 50 Jahren hohen Mitgliederzahlt zahlenmäßig abgenommen hat, so ist der "Ordensgeist der Hl. Elisabeth" ungemindert und noch bewusster im Konvent lebendig geblieben. Er prägt und leitet auch die Arbeit der vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ärztlichen, pflegerischen, seelsorglichen und organisatorischen Dienst, die im Krankenhaus gemeinsam mit den geistlichen Schwestern die Patienten betreuen, sodass das Elisabethinenkrankenhaus zu Klagenfurt auch weiterhin mit Recht ein "geistliches Krankenhaus" genannt werden kann.
Und die Zukunft? Die geistlichen Elisabethinenschwestern sehen ihr gelassen und zuversichtlich entgegen. Immer wieder hat es in ihrer Vergangenheit schwierige Zeiten gegeben, die mit Gottvertrauen, Mut und Tatkraft bestanden wurden.