Gemeinsam gegen Gewalt an älteren Menschen
Am 18. Februar 2025 wurde in der Pflegeeinrichtung der Barmherzigen Brüder in Kritzendorf die Ausstellung durch die Vorstandsvorsitzende von Pro Senectute Österreich, Gerlinde Hochhauser. feierlich eröffnet.
Gerlinde Hochhauser Vorstand Pro Senectute – Verein für das Alter in Österreich
Die interaktive Wanderausstellung lädt dazu ein, das Thema Gewalt an älteren Menschen auf vielfältige Weise zu erleben: durch Sehen, Tasten, Anhören, Nachdenken und Aktiv-Werden. Sie zeigt die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Gewalt sowie deren Auswirkungen auf die Betroffenen und informiert über mögliche Wege aus der Gewalt. Zudem werden Anlaufstellen und Unterstützungsangebote vorgestellt.
Gewalt tritt nicht nur in zwischenmenschlichen Beziehungen auf, sondern kann auch durch gesellschaftliche Strukturen, Normen und Werthaltungen entstehen, die ältere Menschen benachteiligen oder einschränken. Gewalt ist kein individuelles Problem, sondern ein gesellschaftliches – und Gewaltprävention ist eine gemeinsame Aufgabe. Wissen über die verschiedenen Formen und Auslöser von Gewalt sowie deren Folgen hilft, gefährliche Situationen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Die Ausstellung bietet einen niederschwelligen Einstieg in ein herausforderndes Thema. Sie richtet sich an verschiedene Zielgruppen und wird im Rahmen von speziell konzipierten Führungen für Schulklassen, Seniorinnen und Senioren sowie interessierte Gruppen aufbereitet. So wird das Bewusstsein für Gewalt im Alter gestärkt und die Bereitschaft gefördert, hinzusehen und zu helfen.
Sektionschefin im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Mag. Edeltraud Glettler bringt die Bedeutung der Wanderausstellung auf den Punkt:
„Wenn es darum geht, unseren Eltern und Großeltern ein würdevolles Altern zu ermöglichen, dann dürfen wir die Augen auch vor dem Thema ‚Gewalt gegen Ältere‘ nicht verschließen. Die Wanderausstellung bricht mit diesem Tabuthema und klärt auf.
Während Gewalt an Kindern und Frauen aufgrund der langjährigen Bewusstseins- und Bildungsarbeit in der öffentlichen Wahrnehmung ‚angekommen‘ ist, handelt es sich bei Gewalt gegen ältere Menschen – im privaten, öffentlichen wie auch institutionellen Bereich – nach wie vor um ein Tabuthema, nicht zuletzt deshalb, weil auch das Thema Überforderung eine große Rolle spielt. Maßnahmen wie die Wanderausstellung, mit denen eine Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit erfolgt, sind aus Sicht des Sozialministeriums von zentraler Bedeutung.“
Christoph Kaufmann, MAS Bürgermeister Klosterneuburg
Sabine Sramek MSC, DGKP Pflegedirektorin Barmherzige Brüder Kritzendorf
Mag. Andreas Riemer Bezirkshauptmann Tulln