Johannes von Gott, der Ordensgründer der Barmherzigen Brüder, beeindruckte die Menschen durch seinen leidenschaftlichen, selbstlosen Einsatz für die Ärmsten der Gesellschaft. Aus eigenem Antrieb schuff er Mittel und Möglichkeiten, Kranke und hilfsbedürftige Menschen zu versorgen. Unter einem Torbogen begann er Kranke zu pflegen, die er auf der Gasse aufgelesen hat. War es Zufall, dass exakt auf diesem Torbogen der Spruch zu finden ist: "Das Herz befehle"?
Vieles hat sich im Krankenwesen seither verändert. Viele Entscheidungen sind im Spitalswesen Tag für Tag zu treffen. Eine Gemeinsamkeit verbindet die mittlerweile über 400 Einrichtungen der Barmherzigen Brüder weltweit:
Die bedingungslose Zuwendung zum hilfesuchenden Menschen - dieser Auftrag heißt für uns:
Die christliche Gastfreundschaft der Barmherzigen Brüder erstreckt sich über 5 Kontinente und über 50 Staaten dieser Welt. Hospitalität ist nicht nur ein Ordenswert, es ist jene Gemeinsamkeit, die Ordensbrüder und über 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Barmherzigen Brüder gemeinsam Tag für Tag leben. Mit Freude, mit Kompetenz und als Gemeinschaft!
Das Wort leitet sich vom lateinischen Wort „hospitalitas“ ab und kann mit „Gastfreundschaft“ übersetzt werden, muss aber um einige Dimensionen ergänzt werden, um die volle Bedeutung des Wortes im Sinne der Barmherzigen Brüder widerzuspiegeln.
Hospitalität im Sinne der Barmherzigen Brüder ist also die uneingeschränkte, fachlich kompetente und christliche Gastfreundschaft.
Diese Aussagen müssen auf den jeweiligen Zweck eines apostolischen Werkes hin interpretiert werden. Ausgangspunkt für diese Interpretation ist das Leben des Ordensgründers des heiligen Johannes von Gott.
"Hospitalität heute" wird in vielen Werken der Barmherzigen Brüder sichtbar:
Der Stellenwert der Hospitalität zeigt sich auch darin, dass die Barmherzigen Brüder zusätzlich zu den drei Gelübden, die Mitglieder aller Ordensgemeinschaften ablegen (Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit), als viertes Gelübde das der Hospitalität ablegen.