Die organische (morphologische) Entwicklung des Auges und des Sehsystems ist großteils bei der Geburt abgeschlossen. Die funktionelle Entwicklung des Sehsystems ist umweltabhängig (abhängig von visuellen Reizen, die aus der Umwelt aufgenommen werden) und erfolgt nach der Geburt.
Auch Baby-Augen können und sollen augenärztlich untersucht werden, um eventuelle angeborene Anomalien auszuschließen, rechtzeitig zu erkennen und durch geeignete Behandlung die regelrechte Entwicklung zu gewährleisten.
Eine Sehschwäche oder Amblyopie ist eine Schwachsichtigkeit eines oder beider Augen, ohne dass ein organischer Fehler vorliegt, bzw. mit einer organischen Störung, die nicht im Verhältnis zu der Sehschwäche steht.
Warum und wann ist ein „Augenpickerl“ bei manchen Kindern erforderlich? Ob eine Sehschwäche heilbar ist, hängt im Wesentlichen davon ab, mit welchem Alter sie als solche erkannt und behandelt wird.
Oft besteht die Befürchtung, vor allem bei Eltern, dass durch eine Brillenerstverordnung ein Kinderauge zum lebenslangen Tragen einer Brille gezwungen wird. Dieser Aberglaube entsteht aus der falschen Annahme, das Auge würde durch eine Brille „faul“ und deswegen mit der Zeit immer schlechter. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Beim Sehvorgang werden in Nervenzellen auf der Netzhaut durch elektrochemische Vorgänge Spannungsänderungen erzeugt, die in Form von „Strömen“ durch die Sehbahn an das Sehzentrum des Gehirns geleitet werden. Elektrophysiologische Untersuchungen messen diese Spannungsänderungen.
Bei fast allen erblichen („hereditären“) Netzhauterkrankungen ist die ursächliche Funktionsstörung nicht behandelbar. Dem Augenarzt obliegt daher die wichtige Aufgabe der Beratung und Betreuung des Patienten und seiner Familie.
Die meisten Menschen verbinden mit Sehschule nur die Untersuchungen von Kindern und deren Brillenbestimmungen. Als größte Sehschule des Landes bietet das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz ein wesentlich größeres, medizinisches Spektrum.
Für das räumliche Sehen, ist es wichtig, dass beide Augen auf den zu fixierenden Gegenstand gerichtet sind. Wird auf einen entfernt liegenden Gegenstand geschaut, stehen normalerweise die Augen parallel. Weicht ein Auge von dieser Blickachse ab, so spricht man vom Schielen.