Was heißt Sehschwäche?
Eine Sehschwäche oder Amblyopie ist eine Schwachsichtigkeit eines oder beider Augen, ohne dass ein organischer Fehler vorliegt, bzw. mit einer organischen Störung, die nicht im Verhältnis zu der Sehschwäche steht. Das Wort Amblyopie kommt vom griechischen „amblys“ = stumpf und „ops“ = Auge. Eine Amblyopie ist die Folge einer Entwicklungsstörung des Sehvermögens entweder infolge sehr schlechter Abbildungsleistungen eines bzw. beider Augen oder infolge zentraler Unterdrückung der visuellen Informationen eines Auges bei massiven Differenzen zwischen den Netzhautbildern beider Augen, wobei die entsprechenden auslösenden Faktoren in der Phase der Sehentwicklung, also in der Kindheit (bis ca. 12 Jahre) vorliegen müssen.
Dementsprechend kann man 3 Formen der Sehschwäche unterscheiden:
- Die sogenannte Deprivationsamblyopie (Amblyopia ex anopsia), d.h. eine Form der Sehschwäche, die dadurch zustande kommt, dass keine gute Abbildung auf die Netzhaut erfolgen kann, z.B. durch eine Medientrübung (Hornhautrübung, Linsentrübung) oder durch ein über die Pupillenmitte hängendes Oberlid (Ptosis).
- Die Amblyopia ex anisometropia, die dadurch entsteht, dass ein großer Unterschied in der Refraktion (Weit- oder Kurzsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung) beider Augen besteht. Das Auge mit dem höheren Refraktionsfehler hat dabei das Risiko, sehschwach zu werden. Möglich ist auch eine beidseitige Refraktionsamblyopie (Amblyopia ex ametropia) z.B. bei beidseitiger sehr hoher unkorrigierter Weitsichtigkeit im Kindesalter.
- Die Schielamblyopie, bei der die Sehschwäche am abweichenden Auge entsteht.