Sehfrühförderung - Was ist das?
Es gibt Kinder, die aufgrund einer Augenerkrankung oder einer Allgemeinerkrankung ein vermindertes Sehvermögen haben.
Man darf das Auge nicht isoliert betrachten – Gesehenes wird im Gehirn eingeordnet und mit anderen Sinneswahrnehmungen und der Motorik gekoppelt. Es werden sekundäre Sehleistungen und kognitive Leistungen aufgebaut – sogenanntes visuelles Lernen.
Bei einem defekten visuellen Sinn soll durch Fördermaßnahmen eine Sehentwicklung möglich gemacht und nachvollzogen werden.
Wichtig ist, dass die Sehfrühförderung im möglichst frühen Kindes- bzw. Säuglingsalter beginnt. Je früher Stimulationsmaßnahmen erfolgen, desto wirkungsvoller sind sie. Die Anpassungsfähigkeit des Nervensystems ist im frühen Kindesalter wesentlich besser.
Zur Stimulation werden spezielle Materialien mit starken Kontrasten, gesättigten Farben und klaren Strukturen unter optimalen Lichtbedingungen - angepasst an das jeweilige Sehvermögen des Kindes und deren Entwicklungsstufe - verwendet. Wir verwenden auch eigens dafür entwickelte Computerstimulationsprogramme. Die Sehfrühförderung erfolgt immer unter Einbeziehung der Motorik und der anderen Sinnesbereiche.
Sehfrühförderung bedeutet auch Elternaufklärung und -beratung, Miteinbeziehung der Eltern in die Förderung, Ausgestaltung der Umgebung (mit verstärkten Kontrasten und Farben), Mobilitätstraining und blindenspezifische Förderung, um dem Kind ein möglichst selbständiges Leben zu ermöglichen.