Krampfadern (Varizen)
Nehmen Sie unsere umfassende Beratung in unserer Venenambulanz in Anspruch!
Definition
Krampfadern, in der Fachsprache Varizen genannt, sind knotig-erweiterte Venen. Die vorhandene Erkrankung bei Vorliegen von Varizen heißt Varikosis. Die Behandlung kann unterschiedlich erfolgen.
Risikofaktoren
Folgende Risikofaktoren können die Entwicklung einer Varikosis fördern: Höheres Alter, Adipositas, Hormonelle Einflüsse (z.B.: Schwangerschaft), positive Familienanamnese, vorwiegend stehende oder sitzende Tätigkeit.
Therapie
Die operative Therapie der Krampfadererkrankung umfasst ein breites Spektrum an minimal-invasiven und offen-chirurgischen Operationstechniken und ist in unserem Gefäßzentrum auf das individuelle Erkrankungsstadium und die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche der Patient*innen zugeschnitten. Die in den Leitlinien der nationalen und internationalen Fachgesellschaften empfohlenen Operationsverfahren werden in der Abteilung für Gefäßchirurgie der Barmherzigen Brüder Linz angewandt und laufend nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten bewertet.
Neben der Krampfadererkrankung untersuchen und behandeln wir auch alle anderen Venenerkrankungen wie Venenentzündungen, Thrombosen oder venöse Fehlbildungen.
Zur Behandlung des klassischen Krampfaderleidens kommen vorwiegend die nunmehr seit vielen Jahren bewährten minimal-invasiven endovenösen (endovenös bedeutet „innerhalb einer Vene“) thermischen Verfahren zum Einsatz, bei welchen die erkrankte Stammvene (V. saphena magna oder V. saphena parva und akzessorische Venen) mit speziellen Kathetern ohne Hautschnitt durch Hitzeeinwirkung zum Verschluss gebracht und damit ausgeschaltet wird. Ein Schnitt in Leiste oder Kniekehle ist somit nur bei sehr wenigen Befundkonstellationen erforderlich.
Diese Operationstechnik hat den Vorteil, dass sie patientenfreundlich tagessklinisch in örtlicher Betäubung (Tumeszenzanästhesie) durchgeführt werden kann und im Vergleich zur herkömmlichen Strippingoperation ein geringeres Risiko von Wundheilungsstörungen, Blutungen und Verletzung von benachbartem Gewebe aufweist. Somit haben die minimal-invasiven Verfahren eine rasche Rekonvaleszenz zur Folge.
Ein weiterer Vorteil ist, dass aufgrund der geringen Belastung beide Beine in einer Operation zugleich behandelt werden können, somit auch der zeitliche Aufwand für die Behandlung und die Rekonvaleszenz deutlich vermindert ist. Ursächlich hierfür ist, dass die Schmerzen und Einschränkungen durch den Eingriff deutlich geringer sind und Patient*innen sehr schnell (häufig bereits am Folgetag) ihre beruflichen oder gewohnten Tätigkeiten wiederaufnehmen können. Die endovenöse thermische Ablation der Stammvene wird in gleicher Sitzung ergänzt durch die schonende Entfernung der krankhaft erweiterten Seitenäste mit der Technik nach VARADY (Selektive-Mini-Phlebektomie) oder Schaumsklerosierung einzelner varikös veränderter Venenäste.
Die Stripping-Operation (nach BABCOCK) mit Leistenschnitt und kompletter Entfernung der erkrankten Stammvene ist unverändert eine wichtige und effektive Behandlungsmethode, die je nach Befund und Patientenwunsch ihre Berechtigung hat.
Nach einer Krampfaderoperation sind die Patient*innen üblicherweise sofort wieder vollständig mobil. Kompressionsstrümpfe werden nach endovenös-thermischen Verfahren über eine Woche, nach der Stripping Operation über 4 bis 6 Wochen empfohlen.
Kleinere nach der thermischen Stammvenenbehandlung noch verbliebene Krampfadern und Besenreiser können mit Schauminjektionen (Polidocanol) verödet werden. Bei medizinischer Erfordernis kann die postoperative Venenverödung in unserer Venenambulanz erfolgen.
Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung der Krampfadererkrankung ist eine sorgfältige Diagnostik mit Ultraschall (Farbkodierter Duplexsonographie, FKDS) und eine individuelle Behandlungsberatung und -planung.
Diese erfolgt in unserer Venenambulanz. Wir legen besonderen Wert auf einen geringen Zeitraum zwischen Diagnostik, Untersuchung, Beratung und Operation.