Embolisation von Uterusmyomen- Myomembolisation
WAS SIND MYOME
Myome sind gutartige Knoten in der Gebärmutter, die nahezu 80% aller Frauen betreffen und in bis zu 40 % Beschwerden verursachen in Form von lokalen Schmerzen oder verstärkten Zwischen- oder Regelblutungen.
Die Myomembolisation ist ein organerhaltendes Verfahren bei Gebärmutter-Myomen. Die bisher zur Myomtherapie eingesetzten Strategien haben alle ihre Limitationen: Die Hormontherapie zeigt selten Wirkung, dafür umso häufiger Nebenwirkungen.
Die so genannte Myomektomie – d.h. das chirurgische Ausschälen von Myomknoten – ist nur sinnvoll, wenn die Knoten nicht allzu zahlreich sind, auch wachsen sie in ca. 30% wieder nach. So bleibt also bisher bei multiplen Myomen nur die sogenannte Hysterektomie , also operative Entfernung der gesamten Gebärmutter übrig.
Prinzip der Myomembolisation
Typisch für Myome ist deren sehr starke Durchblutung. Diese Blutgefäße, die den Knoten ernähren, werden künstlich verschlossen. Dazu werden in örtlicher Betäubung von der Leiste aus ein Katheter (=Sonde) mit einem Außendurchmesser von 1,33 mm in die Gebärmutterarterie dirigiert (siehe Abb. 1) und gewebeverträgliche Mikropartikel von der Größe eines Sandkornes eingeschwemmt, solange bis die Durchblutung und somit die Ernährung der Knoten unterbunden ist (siehe Abb. 2a und Abb. 2b.). Die Knoten schrumpfen im Laufe von Monaten und verschwinden unter Umständen ganz.
Auf die künstlich gesetzte Durchblutungsstörung mit nachfolgendem Gewebsuntergang reagiert der Körper mit Unterbauchschmerzen, Übelkeit und Fieber, was aber durch medikamentöse Begleittherapie leicht beherrschbar ist, sodass die Methode als weitgehend schmerzfreies Verfahren empfohlen werden kann.
Abb. 1: In örtlicher Betäubung wird vom Radiologen die Leistenarterie punktiert, ein Katheter (= Sonde) in die Gebärmutterarterie dirigiert und von dort gewebeverträgliche Mikropartikel in Sandkorngröße eingeschwemmt, bis alle Blutgefäße, die den Knoten ernähren, verstopft sind. Die Myome werden somit künstlich ausgehungert und geschrumpft.
Abb. 2a: Angiografische Darstellung eines Myomknotens vor der Embolisation : Kontrastmittel (= schwarz) reichert im Knoten aufgrund der starken Durchblutung heftig an.
Abb. 2b: Angiografische Darstellung eines Myomknotens nach der Embolisation: Fehlende Anreicherung im Myomknoten wegen der künstlichen Verstopfung der Blutgefäße.
Die subjektiven und objektiven Erfolgsraten bei der Myomembolisation liegen bei über 90%, die Komplikationsraten sind minimal und der Spitalsaufenthalt reduziert sich auf 3-4 Tage. Geeignet sind bis auf die gestielten Myome alle bis zu einer maximalen Obergrenze von ca. 8-10 cm.
Die Patientinnen werden im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz interdisziplinär versorgt:
- Für die Indikationsstellung, Vor- und Nachuntersuchung und den stationären Aufenthalt sind die Gynäkologen zuständig
- Die Myomembolisation erfolgt im Angiografielabor durch den interventionellen Radiologen
- Die Schmerzfreiheit gewährleistet die Anästhesie