Konisation: Vorreiter bei neuer OP-Technik
Die Konisation ist eine der häufigsten gynäkologischen Operationen. Es handelt sich dabei um eine keilförmige Gewebeentnahme am Gebärmutterhalsgang und wird bei Patientinnen durchgeführt, deren Gewebe nach einem auffälligen PAP-Abstrich auf entartete (bösartige) Zellen getestet wird (www.konisation.at). „Ziel ist es, durch die Konisation Frühformen und bestimmte Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs zu entdecken und somit schnellstmöglich behandeln zu können“, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Spitalspartner Ordensklinikum Linz und Konventhospital Barmherzige Brüder. „Diese Art der Konisation ist ein großer Mehrwert sowohl für die Patientinnen, die bereits wenige Minuten nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen können, als auch für Krankenhausressourcen, vor allem im OP-Saal“, erklärt Prim. Hefler.
Ablauf der Operation in Lokalanästhesie
„Der größte Unterschied zur Operation in Vollnarkose ist die Vorbereitung der Patientin sowie die Zeit nach dem Eingriff. Der Ablauf der Gewebeentnahme und die dabei entstehende Wunde bleibt gleich“, sagt Prim. Hefler. Die Konisation bei Lokalanästhesie beginnt mit der Desinfektion der Scheide und der örtlichen Betäubung des Gebärmutterhalses. Danach wird im Bereich des äußeren Muttermundes Gewebe in Form eines Kegels (Konus) entfernt. Tiefe und Breite des Konus richten sich nach dem Lebensalter und der Ausdehnung der Veränderung. „Selbstverständlich können wir auf die Wünsche der Patientinnen eingehen, 90% aller in Frage kommenden Patientinnen entscheiden sich für den Eingriff ohne Narkose", so Hefler. Nach der Entnahme wird der Bereich des Gebärmutterhalses mit einem scharfen Löffel ausgeschabt und anschließend wird die entstandene Wundfläche elektrisch verschorft. Der gesamte Ablauf dauert 90 Minuten, dann sind die Patientinnen bereits auf dem Weg nach Hause.
Risiko und Komplikationen bei Konisationen
„Jährlich benötigen rund 6000 Frauen in Österreich eine Konisation. Allein am Ordensklinikum Linz haben wir in den vergangenen zwei Jahren über 200 Eingriffe in Lokalanästhesie durchgeführt“, sagt Prim. Hefler. Risiko und Komplikationen sind sehr gering erklärt der Experte: „Bei der Konisation handelt es sich um einen risikoarmen Routineeingriff, die häufigste Komplikation stellt die Nachblutung dar, die direkt nach dem Eingriff oder rund 10 Tage danach auftreten kann. Wir haben die Einführung dieser Operationstechnik wissenschaftlich begleitet: 95% aller Patientinnen würden den Eingriff wieder in Lokalanästhesie machen lassen – ein sensationeller Wert."