Achtjährige Tochter hat mir das Leben gerettet
Das Jahr 2023 war für Norbert Z. kein leichtes. Zunächst hatte er Corona, dann stürzte er, brach sich drei Rippen und kurz darauf wurde er mit einem Blinddarmdurchbruch ins Krankenhaus eingeliefert. Kaum zwei Tage zuhause dann das nächste Unglück: „Aufgrund der schwierigen Operation brauchte ich eine Vakuum-Pumpe, um das Wundsekret abzusaugen. Als ich in der Früh aufgewacht bin dachte ich, dass etwas mit der Pumpe nicht stimmt. Ich habe mich ganz komisch gefühlt und bin auf den Boden gerollt, konnte dann aber nicht mehr aufstehen. An einen Schlaganfall habe ich dabei nicht gedacht.“
Rettung kam innerhalb weniger Minuten
Zum Glück war Lisa gleich nebenan und hörte das Rufen ihres Vaters. Dieser bat sie, Hilfe zu holen. Die Achtjährige benutze sofort ihre GPS-Uhr, in der ihre Schwägerin als Notfallkontakt eingespeichert ist. Diese wohnt nur wenige 100 Meter entfernt und eilte mit ihren drei Kindern sofort zu Hilfe. Im Nu war die Rettung verständigt. „Das alles hat nur wenige Minuten gedauert, ich wurde sofort zu den Barmherzigen Brüdern gebracht und dort untersucht. Meine rechte Halsschlagader war verstopft und mir musste ein Stent gelegt werden.“ Bereits eineinhalb Stunden nachdem Lisa ihren Vater gefunden hatte, konnte die lebensrettende Operation stattfinden.
„Ich bin sehr stolz auf Lisa, obwohl sie Angst hatte hat sie sehr schnell reagiert. Als Belohnung darf sie sich nun alles wünschen was sie möchte. Mein Sohn hat ihr bereits ein Handy geschenkt. Und am 26. Juli sind wir bei Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer eingeladen, wo sie eine Urkunde, ein Geschenk und ein Eis erhält. Lisa ist deswegen schon ein wenig nervös.“
Selbst freut sich der zweifache Vater einfach darüber, endlich wieder nach Hause zu kommen und hofft, dass seine Pechsträhne nun ein Ende hat.
Hintergrundinfos:
Hochspezialisierte und schnelle Behandlung bietet die „Stroke Unit“ der Barmherzigen Brüdern Linz, denn bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde – nicht nur, was das Überleben der Patienten betrifft. Auch bei der Genesung gilt: Wird ein Patient rechtzeitig behandelt, können bleibende Folgeschäden minimiert werden. So wie bei Norbert Z. „Die Versorgungskette hat optimal funktioniert“, erzählt OA Dr. Emil Getzev von der Neurologie. „Wir haben gleich nach dessen Einlieferung ein CT und eine Angiographie gemacht und einen Verschluss der rechten Halsschlagader sowie ein Blutgerinnsel in einem großen Gehirngefäß entdeckt.“ Aufgrund der technischen Hilfsmittel war es möglich, eine präzise Diagnose zu erstellen und die Behandlung zu optimieren. Seit dem Frühjahr 2023 wird bei den Barmherzigen Brüdern ein CT verwendet, welches von einer KI unterstützt wird. Dank der künstlichen Intelligenz können bei der Erstdiagnose entscheidende Minuten gespart werden.
„Der Patient wurde umgehend zur unserem Kooperationspartner in den Neuromed- Campus überstellt, wo eine Thrombektomie vorgenommen wurde. Hierbei handelt es sich um einen Eingriff bei dem der Blutpfropf, welcher das Gefäß im Gehirn verstopft, entfernt wird“, so Isabella Pühringer, Stationsleiterin der Neurologie. „Das Herr Z. ein so gutes Outcome hatte, ist dem medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Team zu verdanken. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen wird ein rascher Genesungsprozess ermöglicht.“
Das Konventhospital der Barmherzigen Brüder in Linz setzt auf Zusammenarbeit in Augenhöhe. Das Know-how von den unterschiedlichen pflegerischen Berufsgruppen (Pflegeassistent, Pflegefachassistent oder Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger) wird von den Medizinern ernst genommen und die Therapie dementsprechend adaptiert. Dies ermöglicht es, den Einzelnen bestmöglich individuell zu behandeln und die Ressourcen des Patienten zu fördern. Je nachdem, welche Defizite der Betroffene aufweist, wird die Expertise von Logo-, Ergo-, oder Physiotherapie eingeholt und die Therapien werden so gestaltet, dass die Patienten bestmöglich davon profitieren.