Priesterweihe von Frater Thomas Pham
Religiös geprägte Familie
Frater Thomas Pham wurde 1982 in Vietnam geboren und wuchs in einer religiös geprägten Familie auf. Seine Eltern und sein Heimatpfarrer legten bei ihm den Grundstein für seinen Glauben und seine spätere Berufung. Frater Thomas begann nach der Matura das Studium der Publizistik. Doch der Erzbischof seiner Diözese riet ihm, das Studium nicht fortzusetzen, wenn er Priester werden wolle, da unter der kommunistischen Herrschaft keine Möglichkeit bestehe, frei zu schreiben. So beendete Frater Thomas das Studium und arbeitete in seiner Heimatdiözese. In dieser Zeit lernte er über eine in Wien lebende Vietnamesin den damaligen Provinzial der Barmherzigen Brüder Österreich kennen, der ihn nach Wien einlud.
In Österreich absolvierte Frater Thomas das Noviziat und das Scholastikat und machte die Ausbildung zum Pflegehelfer. Aktuell ist Frater Thomas Provinzökonom der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Österreich, Provinzrat sowie Prior des Wiener Konvents der Barmherzigen Brüder.
Doppelte Berufung – Bruder und Priester
„Die Barmherzigen Brüder sind ein Brüderorden und man braucht die Unterstützung bzw. Zustimmung der Ordensoberen, um die Ausbildung zum Priester absolvieren zu können und auch die Genehmigung der Ordensleitung in Rom, um die Weihe entgegennehmen zu dürfen“, erklärt Frater Thomas. „Für mich persönlich passen Bruder und Priester perfekt zusammen und ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, beide Berufungen zu leben.“
Und Frater Thomas weiter: „Wir Barmherzige Brüder haben uns dem Dienst an den kranken und hilfesuchenden Menschen verschrieben: Wir kümmern uns um sie. Wir versorgen sie. Wir begleiten sie. Wir helfen ihnen. Wir heilen sie. Als Priester möchte ich mich zukünftig in der Krankenhausseelsorge engagieren und auch dabei steht der kranke hilfesuchende Mensch im Mittelpunkt. Für mich persönlich schließt sich so der Kreis. Ich erkenne Gottes Plan hinter meinen beiden Berufungen und erkenne seine Barmherzigkeit, dass ich beide Berufungen leben und miteinander verbinden darf.“
Sein Glaube begleitet und prägt Frater Thomas bereits sein ganzes Leben. Seine Eltern sind sehr fromme und gläubige Menschen und hatten schon früh den Wunsch, dass er Priester werden solle. Aus diesem Grund lebte er auch einen Teil seines Lebens beim Pfarrer seiner Heimatgemeinde „Ich würde sagen, meine Berufung ist über Jahrzehnte stetig gewachsen. Sie war immer schon da, wurde mir mit der Zeit aber immer bewusster und ich wusste, ich muss versuchen, dieser Berufung nachzukommen“, so Frater Thomas.
„Alles ist Gnade“
„Alles ist Gnade“, ein Spruch der heiligen Thérèse von Lisieux begleitet Frater Thomas bereits seit vielen Jahren. Es war dies sowohl sein Profess-Spruch im Jahr 2014 sowie das Motto seiner Weihe zum Diakon. Auch für die Priesterweihe hat er bewusst diesen Spruch gewählt. Denn „mein ganzes Leben ist für mich eine Gnade. Ich habe eine große und gläubige Herkunftsfamilie. Das empfinde ich als Gnade. Ich habe jung eine Berufung zum Priester verspürt - das ist Gnade. Ich habe den Orden der Barmherzigen Brüder kennengelernt und mit der Zeit gespürt, dass der heilige Johannes von Gott und sein Vermächtnis mein Weg sind - das ist Gnade. Ich durfte von vorbildlichen Mitbrüdern viel lernen, sie begleiten, ihnen zur Seite stehen und deren Hospitalität selbst empfangen. Es ist eine Gnade, dass Gott mir diese Mitbrüder und diese Erfahrungen geschenkt hat. Ich darf nun meiner Berufung zum Priester folgen und die Weihe empfangen - das ist eine große Gnade. Meinen bisherigen Lebensweg empfinde ich als sehr gnadenreich und daher passt dieser Spruch zu allen wichtigen Ereignissen in meinem Leben.“
Künftige Aufgabenbereiche
Auch künftig wird Frater Thomas gemeinsam mit den Mitbrüdern, der Krankenhausleitung, dem Team der Krankenhausseelsorge sowie den Mitarbeiter*innen des Wiener Krankenhauses der Barmherzigen Brüder im Dienste der Kranken und Hilfesuchenden aktiv sein – und seine Berufung als Bruder und Seelsorger leben: „Ich habe viel Unterstützung, bin offen für Neues, empfinde Gottes Gnade und habe den heiligen Johannes von Gott an meiner Seite. Dadurch fühle ich mich gestärkt für die Wege, die vor mir liegen.“