Wir trauern um unseren Mitbruder Frater Hubert Schachinger OH
Frater Hubert Schachinger kam am 3. Februar 1939 in Linz zur Welt – sieben Monate vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. So war seine Kindheit geprägt von der Not der Kriegs- und Nachkriegszeit – der Vater fiel im Krieg, die Mutter musste die vier Kinder alleine großziehen.
Er absolvierte eine Schneiderlehre, arbeitete dann aber bei der Post. Kurz vor der Pragmatisierung entschloss er sich 1962, seiner Berufung zu folgen und in den Orden der Barmherzigen Brüder einzutreten. Am 8. Dezember 1963 legte er die Einfache Profess ab, genau fünf Jahre danach die Feierliche.
Nach der Ausbildung zum diplomierten Krankenpfleger arbeitete er an der chirurgischen Abteilung im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg in der Pflege. Schon in jungen Jahren übernahm er Leitungsaufgaben: Von 1971 bis 1976 war er Prior des Konvents in Wien. Danach wurde er nach Rom berufen, wo er sechs Jahre als Generalrat an der weltweiten Entwicklung des Ordens mitwirkte. Als Ausgleich zur Büroarbeit half er in dieser Zeit beim Rettungsdienst des Vatikan bei Papstaudienzen und Papstmessen mit.
Danach war er kurze Zeit im Alten- und Pflegeheim in Kritzendorf in der Altenpflege tätig, 1983 wurde er zum Prior im Kneipp-Gesundheitszentrum in Schärding berufen. 1986 kam er nach Salzburg. Weil damals gerade kein Platz in der Krankenpflege frei war, begann er seine Tätigkeit in der Küche des Brüder-Krankenhauses, wo er Jahrzehnte lang mit viel Engagement tätig war.
Sein Dienst begann mit der Frühstücksausgabe. Im Anschluss richtete er die Vormittagsjause für das Verwaltungspersonal her und weiter ging es mit der Vorbereitung der Mittagsausspeisung. Wenn Not am Mann war, sprang er auch immer wieder am Wochenende ein. Ein großes Anliegen war ihm die Ausgabe der Nikolaus-Sackerl und Osternester an die Patient*innen. Beim Adventbasar übernahm er das Kaffee- und Kuchenbuffet und den Verkauf der Keksteller. Als Frater Hubert seine Tätigkeit in der Küche altersbedingt einschränken musste, blieb er trotzdem, so weit es seine Kräfte ermöglichten, aktiv und kümmerte sich unter anderem um die Verpflegung seiner Mitbrüder im Salzburger Konvent.
In jungen Jahren war Frater Hubert ein ambitionierter Bergsteiger und bis zuletzt galt seine Liebe den Bergen. Er war auch beim Alpenverein und erhielt im Jahr 2017 für seine 50-jährige Mitgliedschaft das Goldene Erinnerungszeichen. Gerne erinnerte er sich an die geführten Touren beispielsweise zum Sonnblick, auf den Dachstein, den Großglockner oder den Hochschwab sowie die kleineren Bergwanderungen. Zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 2018 erfüllte er sich einen besonderen Wunsch: Er fuhr mit der Nordkettenbahn von Innsbruck hinauf ins Karwendelgebirge und bewunderte von dort seine geliebte Bergwelt.
Eine wichtige Rolle spiele in seinem Leben als Ordensmann natürlich das Gebet. Sein Tag war geprägt durch das regelmäßige Stundengebet. Gerne pilgerte er auch in die Wallfahrtskirche Maria Plain, in der Nähe der Stadt Salzburg, um zu beten.