Internationaler Brustkrebsmonat Oktober: "Der Krebs hat viele Gesichter"
Jede achte Frau hat Brustkrebs
Der Brustkrebsmonat Oktober soll international die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Brustkrebs in das öffentliche Bewusstsein rücken. Die Statistik spricht eine klare Sprache: jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs – in der medizinischen Fachsprache auch Mammakarzinom genannt (mamma = weibliche Brust, Karzinom = bösartiger Tumor).
So besorgniserregend diese Zahl auch ist: In den letzten Jahren haben sowohl die Verbesserung in der Früherkennung als auch die schrittweise eingeführten Modifikationen der Therapie bis hin zur maßgeschneiderten individuellen Therapie zu kleinen, aber in der Summe beachtlichen, Erfolgen bei der Behandlung des Mammakarzinoms geführt. Auch Männer können übrigens betroffen sein, allerdings sind es nur ca. ein Prozent der Brustkrebsfälle.
Ideal aufgehoben sind Betroffene dabei in einem von der Deutschen Krebsgesellschaft und weiteren Fachgesellschaften zertifizierten Brustkrebszentrum, wie dem Brustzentrum Kärnten am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan. Hier arbeiten MedizinerInnen interdisziplinär Hand in Hand. Erarbeitet werden die maßgeschneiderten Behandlungspläne im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Tumorboards. Die SpezialistInnen aller beteiligten Fachbereiche orientieren sich dabei an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Behandlungsleitlinien.
Diagnose Brustkrebs: Keine Panik
Zehn Prozent aller Mammakarzinome treten familiär gehäuft auf, wiederum die Hälfe davon sind auf Mutationen in den Erbanlagen zurückzuführen. Der Großteil der Brustkrebserkrankungen tritt zufällig auf, also ohne, dass die Erkrankung vorher bereits in der Familie aufgetreten wäre. Die Diagnose ist immer ein Schockerlebnis, doch die ÄrztInnen raten dazu beim Wort „Krebs“ nicht gleich in Panik zu verfallen, denn was viele nicht wissen: Heutzutage liegt die Heilungsrate bei Brustkrebs bei rund 90 Prozent.
„Das liegt daran, dass der Tumor in vielen Fällen frühzeitig entdeckt wird“, beschreibt der Leiter des Brustzentrums Kärnten und Ärztliche Direktor, Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, FACS.
„Der Krebs hat einfach unheimlich viele Gesichter. Wir sind dabei, diese Gesichter besser kennenzulernen und einzeln besser behandeln zu können, aber es gibt leider nicht den einen Grund für Krebs“, ergänzt der stellvertretende Leiter des Brustzentrums Kärnten, Oberarzt Dr. Gregor Huber, MAS.
Die Experten am Brustzentrum Kärnten: oben Chirurg und OA Dr. Gregor Huber, MAS, Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, FACS (Ärztlicher Direktor, Chirurgie), unten Chirurg OA Dr. Arno Reichenauer und OA Dr. Harald Weiß (Innere Medizin)
Neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft und innovative Therapien
Heute wird die Art der Brustkrebserkrankung intensiver erforscht: Ist der Brustkrebs hormonempfindlich, wie aggressiv ist er, was sagt seine DNA aus, ist er vererblich? Faktoren, die allesamt genauestens eruiert werden.
Die Biologie von Brustkrebs kann sich stark unterscheiden. Medikamente wirken deshalb nicht bei jeder/jedem PatientIn gleich, sondern müssen nach den Eigenschaften der Brustkrebserkrankung ausgesucht werden.
Wann ist eine Chemo sinnvoll?
Meist besteht die Brustkrebstherapie aus dem Dreiklang Operation, Bestrahlung und medikamentöse Behandlung. Die Angst vor der Chemotherapie ist aber bei vielen Betroffenen schlimmer als der Krebs selbst.
„Je kleiner, desto größer ist die Chance, zu heilen und auch eine Chemotherapie zu vermeiden“, so der Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie Oberarzt Dr. Huber, MAS.
Wenn eine Chemo erforderlich ist, werden oft verschiedene Zytostatika miteinander kombiniert, um den Krebs in seinen unterschiedlichen Entwicklungsphasen zu treffen. Dabei ist die Therapie per Infusion, aber manchmal auch in Tablettenform möglich. „Mit der Chemotherapie, häufig in Kombination mit einer Antikörpertherapie, kann ein Tumor bereits vor der Operation geschrumpft oder sogar eliminiert werden“, schildert der Internist Oberarzt Dr. Harald Weiß, Leiter der Tagesonkologie und Zusatzfacharzt für Hämatoonkologie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan und führt weiter fort, dass „nachoperativ“ eine Chemo immer dann empfohlen wird, wenn es eventuell noch Krebszellen gibt, die der/die ChirurgIn bei der Operation nicht heraus-schneiden konnte. Wenn die Brust erhalten wurde, sollte der erkrankte Bereich nach der Operation bestrahlt werden, um das Rückfallrisiko zu verringern. Die Radiowellen schädigen das Erbmaterial von Zellen. Im Gegensatz zu gesunden Zellen können sich Krebszellen davon kaum erholen und sterben ab.
Schonende Chirurgie bei Brustkrebs
Im Bereich der Chirurgie ist es in den letzten Jahren gelungen, mit weniger radikalen Operationen gleich gute oder bessere Heilungschancen zu erreichen als mit radikalen Verfahren. „Falls es aus onkologischer Sicht doch erforderlich, ist eine Brustentfernung durchzuführen, ist meist ein Brustwiederaufbau möglich. Dies erfolgt entweder gleichzeitig bei der Brustabnahme oder in einem zweiten Schritt bis endgültige Klarheit über die Tumorentwicklung besteht“, ergänzt der Brustkrebs-Spezialist Oberarzt Dr. Arno Reichenauer vom Brustzentrum Kärnten.
Appell: Krebs-Vorsorge wahrnehmen
Wichtig für die Diagnostik sind bildgebende Untersuchungen der Brust. Früh erkannt ist Brustkrebs gut behandelbar. Seit Jahren gibt es das sogenannte Mammografie-Screening. Im Österreichischen Screening-Programm werden alle Frauen zwischen 45 und 70 Jahren alle zwei Jahre mittels Brief zur Brustuntersuchung eingeladen.
Das Screening zeigt bereits millimetergroße Unregelmäßigkeiten und bei Auffälligkeiten veranlasst der Vertrauensarzt eine Röntgenuntersuchung der Brust, die sogenannte Mammographie, zusätzlich wird immer eine Ultraschalluntersuchung der Brust durchgeführt. Sollten diese beiden Untersuchungen kein eindeutiges Ergebnis bringen, bzw gibt es evtl. noch weitere Fragestellungen, wird gegebenenfalls eine Magnetresonanz-Tomograph-Untersuchung (MRT) der Brust angeschlossen. Die Diagnostik wird von RadiologInnen im Schnittbildzentrum am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan an modernsten Geräten durchgeführt.
Appell: Krebs-Vorsorge wahrnehmen – Wichtig für die Diagnostik sind bildgebende Untersuchungen der Brust wie die Mammografie. Früh erkannt ist Brustkrebs gut behandelbar.
Nah am PatientIn
Am Brustzentrum Kärnten werden PatientInnen mit Brusterkrankungen von der Diagnosestellung über die bestmögliche Therapie bis zur Nachsorge ganzheitlich betreut. Somit können sämtliche Schritte in der Behandlung von Brustkrebs am selben Standort angeboten werden.
Für eine optimale Behandlung von Brustkrebs reicht es nicht mehr aus, dass sich nur ärztliche Disziplinen um die PatientInnen kümmern. „Diese räumliche Nähe aller Mitarbeitenden des Brustzentrums Kärnten zueinander ermöglicht eine noch bessere am PatientInnen orientierte Versorgung in medizinischer, sozialer und seelischer Hinsicht“, teilt OA Dr. Gregor Huber, MAS mit. Die braucht man, wenn Brustkrebs das Leben der Betroffenen von heute auf morgen auf den Kopf stellt.
Direkt zum Brustzentrum Kärnten
So erreichen Sie das Brustzentrum Kärnten:
A.ö. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
Spitalgasse 26
A-9300 St.Veit/Glan
Tel.Nr. +43-4212/ 499-0
www.barmherzige-brueder.at