Männer, schaut’s auf euren Darm!
Kommt Darmkrebs schleichend?
Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig:
Darmkrebs entwickelt sich meist jahrelang unbemerkt, da die ersten Symptome auf Darmkrebs häufig unspezifisch sind. Häufigere Tagesmüdigkeit und eine verringerte Leistungsfähigkeit werden von den Betroffenen oftmals als Befindlichkeitsstörungen ignoriert. Gleiches gilt für häufiges Schwitzen, Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, Blähungen oder Blut im Stuhl. Tatsächlich können diese unklaren Symptome durchaus harmlose Ursachen haben, können aber auch Zeichen eines bereits fortgeschritteneren Zustandsbildes sein. Gewissheit gibt es erst nach der Untersuchung.
Wann ist eine Darmspiegelung sinnvoll?
Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig: Eine spätestens ab dem 50. Lebensjahr durchgeführte Koloskopie (Darmspiegelung) erlaubt die Frühdiagnose und Beseitigung von Karzinom-Vorstufen oder eines Karzinoms im zu 90 Prozent heilbaren frühen Stadium. Heutzutage wird eine Darmspiegelung nach den Merkmalen der „Sanften Koloskopie“ durchgeführt. Dabei erhält der Patient unter anderem vor der Untersuchung ein sedierendes Medikament und verspürt während der Untersuchung keine Schmerzen.
Wie wichtig ist die Vorsorge?
Prim. Tschmelitsch: Im Fall von unklaren Beschwerden überweist der/die Hausarzt den Patienten altersunabhängig zu einer Darmspiegelung an den entsprechend spezialisierten Facharzt in die Ordination und gegebenenfalls auch in das Krankenhaus. Alle gesetzlich Krankenversicherten haben ab dem 50. Lebensjahr Anspruch auf eine regelmäßige kostenlose Vorsorgeuntersuchung, die meist ein Hausarzt, Internist, Gynäkologe, oder Urologe im Rahmen des Krebsfrüherkennungsprogramms durchführt. Für eine Darmspiegelung (Koloskopie) ist es hingegen wichtig, dass man sich an einen erfahrenen Magen-Darm-Spezialisten (Internist oder Chirurg mit gastroenterologischem Schwerpunkt) wendet.
Das starke Geschlecht hat eine schwache Seite: Männer gehen seltener zur Vorsorge für Darmkrebs. Dabei sind sie deutlich stärker gefährdet als Frauen.
Ich habe Angst vor einer Darmspiegelung. Welche Alternative gibt es?
Prim. Dr. Gröchenig: In diesem Fall kann ein Bluttest des Stuhls durchgeführt werden. In Österreich sind die Durchführung eines Tests auf verstecktes Blut im Stuhl sowie eine Rektaluntersuchung einmal pro Jahr kostenfrei. Es muss aber allen klar sein, dass die Genauigkeit des Stuhltestes v.a bei kleinen Polypen und Darmkrebsvorstufen weitgehend versagt und daher eine regelmäßige Darmspiegelung zu bevorzugen ist, bei familiärer Vorbelastung bereits vor dem 50. Lebensjahr.
Was ist das Darmzentrum?
Prim. Tschmelitsch:
Die Behandlung von Darmkrebs ist traditionell ein Schwerpunkt am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Das Darmzentrum St. Veit/Glan ist das einzige zertifizierte in Kärnten mit nachgewiesener onkologischer Kompetenz und wissenschaftlich fundierter Ausrichtung und wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) geprüft und als Zentrum anerkannt.
Experten:
ÄD Univ. Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, FACS und Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig,
Vorstand der Abteilung für Innere Medizin
So erreichen Sie das
„Darmzentrum St. Veit/Glan“
A. ö. Krankenhaus Barmherzige Brüder St. Veit/Glan
Akademisches Lehrkrankenhaus aller medizinischen Universitäten Österreichs
Spitalgasse 26
9300 St. Veit an der Glan
Tel.Nr.: 0043-4212-499
Prim. Dr. Hans Peter Gröchenig
ÄD Univ. Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, FACS