Grippe, COVID-19 oder Erkältung?
Grippe, COVID-19 oder Erkältung?
©Deposit Photo/@ HayDmitriy
Am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wird wie jedes Jahr um diese Zeit auch heuer wieder ein Anstieg von grippalen Infekten, COVID-19 und Erkältungskrankheiten verzeichnet. Während der Herbst beginnt und die Bäume ihre bunten Blätter abwerfen, rätseln viele: Ist es COVID-19, die Grippe oder nur eine einfache Erkältung? Um Klarheit zu schaffen, informiert Dr. Marco Franzoi, Facharzt für Innere Medizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder über die charakteristischen Symptome und gibt wichtige Tipps, wie man sich am besten schützen kann.
Grippe (Influenza): Mehr als nur ein Unwohlsein
Beginnend mit einem plötzlichen Krankheitsgefühl manifestiert sich die Grippe in einer Vielzahl von Symptomen. Häufig führen Fieber, ausgeprägte Muskelschmerzen und Kopfschmerzen zu einem erheblichen Unwohlsein. Hinzu kommen oft eine ausgeprägte Müdigkeit und ein hartnäckiger, trockener Husten. Die Grippe unterscheidet sich von einfacheren Erkältungskrankheiten nicht nur durch ihre Intensität, sondern auch durch das Potenzial ihrer Komplikationen. „Es ist von höchster Bedeutung, die Tragweite der Grippe zu verstehen. Besonders für Menschen in Risikogruppen kann sie ernste, manchmal sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Das Bewusstsein für diese Gefahr und ein angemessenes Handeln sind unabdingbar“, mahnt Dr. Franzoi eindringlich. Es ist daher von großer Wichtigkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen und den Rat von Fachleuten bei Anzeichen einer Grippe zu suchen.
Erkältung – Ein unterschätzter Störenfried
Die Erkältung, oft als banale Infektion abgetan, stellt sich meist als weniger intensiv heraus als die Grippe, bringt jedoch ihre eigenen Unannehmlichkeiten mit sich. Typische Anzeichen einer Erkältung sind eine laufende oder verstopfte Nase, Halsschmerzen, ein anhaltender Husten und gelegentlich ein leichtes Fieber. Diese Symptome können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, von der Arbeit bis zu sozialen Aktivitäten. Dr. Franzoi gibt zu bedenken: „Obwohl eine Erkältung oft als harmlos angesehen wird, kann sie den Alltag der Betroffenen erheblich stören. Wichtig ist, sich selbst die nötige Zeit zur Erholung zu geben und sich gut um sich selbst zu kümmern. Oftmals führt eine ausreichende Ruhephase und eine bewusste Selbstpflege dazu, dass die Symptome innerhalb von etwa einer Woche deutlich nachlassen.“ Es ist daher ratsam, bei den ersten Anzeichen einer Erkältung präventive Schritte zu unternehmen und sich bei Bedarf an Fachleute zu wenden.
FA Dr. Marco Franzoi
COVID-19 und seine vielfältige Symptomatik
Zu den häufigsten Symptomen von COVID-19 gehören Fieber, ein anhaltender trockener Husten und der plötzliche Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn. Darüber hinaus können einige Menschen auch Atembeschwerden, Müdigkeit oder sogar gastrointestinale Probleme wie Übelkeit und Durchfall erleben. Dr. Franzoi weist auf die Unberechenbarkeit des Virus hin: „Die Listigkeit von COVID-19 liegt in seiner variablen Ausprägung. Während einige kaum merkliche Symptome haben, können andere von schweren und manchmal langanhaltenden Krankheitsbildern betroffen sein. Bei jeglichen Anzeichen, auch wenn sie mild erscheinen, ist es von größter Wichtigkeit, sich selbst zu isolieren, um die Verbreitung zu verhindern und umgehend medizinischen Rat zu suchen. Für RiskopatientInnen (höheres Alter, Immunschwäche, Lungenerkrankungen) stehen darüber hinaus sehr wirksame Medikamente für die Akutbehandlung zur Verfügung“.
Diagnose und Unterscheidung: Das richtige Vorgehen im Krankenhaus
Es ist unbestreitbar, dass der erste Schritt im Umgang mit gesundheitlichen Beschwerden das Erkennen und Verstehen der Symptome ist. Doch wie genau stellt man im Krankenhaus fest, ob es sich bei den Symptomen um COVID-19, eine Grippe oder eine Erkältung handelt?
„Die Diagnose beginnt oft mit einer gründlichen Anamnese, bei der der/die PatientIn nach seinem Krankheitsverlauf und zu möglichen Kontakten zu bestätigten Fällen befragt wird“, erklärt Dr. Franzoi. „Die klinischen Symptome können sich überschneiden, aber bestimmte diagnostische Tests helfen uns, die Erkrankungen zu differenzieren.“
Für eine rasche Unterscheidung zwischen einer Grippe, COVID-19 anderen Erkältungskrankheiten (z.B RSV Infektion) werden heutzutage PCR-Tests und Antigenschnelltests verwendet, die durch Abstriche aus den Atemwegen gewonnen werden.. Für andere Erkältungskrankheiten gibt es keine spezifischen Tests, die Diagnose erfolgt meist klinisch durch Ausschluss anderer Erkrankungen und anhand der Symptomatik.
„Es ist entscheidend, bei Unklarheiten und bei schweren Symptomen sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen“, betont Dr. Franzoi. Er rät weiterhin zur empfohlenen Impfung gegen die saisonale Grippe, COVID 19 und zur Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Seit diesem Jahr ist darüber hinaus auch eine Schutzimpfung gegen RSV Viren in Österreich verfügbar.
Schutzmaßnahmen und Prävention in Zeiten des Wandels
In dieser Jahreszeit, in der gleich mehrere Krankheiten im Umlauf sind, ist es von entscheidender Bedeutung, sich selbst und andere zu schützen. Dr. Franzoi betont die Bedeutung präventiver Maßnahmen, insbesondere jetzt: „Es ist unabdingbar, auf eine gute Handhygiene zu achten, Abstand zu halten und in geschlossenen Räumen mit hohem Infektionsrisiko Masken zu tragen. Diese einfachen Maßnahmen können einen erheblichen Unterschied machen, nicht nur um COVID-19, sondern auch um Grippe und andere Erkältungskrankheiten zu vermeiden."
Das Krankenhaus reagiert
Mit steigenden Fallzahlen und sich ändernden Krankheitsbildern sind die Kapazitäten der Krankenhäuser ständig gefordert. „Am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder passen wir unsere Strategien und Prozesse kontinuierlich an, um sowohl PatientInnen als auch Personal sicher und effektiv zu versorgen“, betont Dr. Franzoi. In Zeiten wie diesen ist die Zusammenarbeit zwischen medizinischen Einrichtungen, dem Personal und der Bevölkerung entscheidend, um eine effektive Bekämpfung der Krankheiten zu gewährleisten und gleichzeitig die Sicherheit aller Beteiligten sicherzustellen.
Wir verweisen auf die Besuchszeiten im Krankenhaus:
Unsere Besuchszeiten
Unsere Patientinnen und Patienten freuen sich über Ihren Besuch. Dieser ist auch ein wertvoller
Beitrag zum Wohlbefinden und zur Genesung.
Hier finden Sie die aktuelle Regelung für Besuche von Angehörigen.
Besuchszeiten
Täglich von 14.00 bis 17.00 Uhr
Intensivstation
Ein Besuch auf der Intensivstation ist nur nach Rücksprache mit dem Pflegepersonal möglich.
Hinweis: Aus medizinischen Gründen kann die Besuchszeit im Einzelfall eingeschränkt werden. Es kann vorkommen, dass während der offiziellen Besuchszeit ärztliche oder pflegerische Tätigkeit an einem Patienten dringend vorgenommen werden müssen. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir die Besucher dazu aus dem Zimmer bitten müssen. Es handelt sich dabei meist um wenige Minuten!