Der Heilige Geist sorgt für Bewegung
Pilgern und beten mit den Füßen
Pilgern, auch als „Beten mit den Füßen“ bezeichnet, verbindet Körper, Geist und Seele. Wer auf Pilgerfahrt gehen möchte, muss den Wecker früh stellen. Die ersten Wallfahrer der traditionellen Pfingstwallfahrt, die vom Konvent, Pastoralrat und der Krankenhausleitung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder organisiert wird, treffen sich in den frühen Morgenstunden um 3.45 Uhr direkt bei der Rettungszufahrt des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan (Parkgasse). Dort empfangen sie den Pilgersegen von Krankenhaus-Seelsorger Joseph Tombert. Anschließend führt der Weg die Pilger durch malerische Landschaften von St. Georgen am Längsee durch den Wolschartwald nach Maria Hilf. Dort wird um 11 Uhr die Heilige Messe gefeiert, ein bewegender Abschluss dieses spirituellen Weges.
Pilgern wird häufig auch das „Beten mit den Füßen“ genannt
Ursprung der Pfingstwallfahrt
Die Pfingstwallfahrt wurde von Frater Wolfgang Mösslacher initiiert und findet bereits seit 1976 in ununterbrochener Reihenfolge statt. Die traditionsreiche Veranstaltung wurde als Dankes-Wallfahrt nach einer wirtschaftlich schwierigen Phase ins Leben gerufen. Sie dient seitdem als Symbol der Hoffnung. In den Anfangsjahren war die Pilgerschar auf über 100 Teilnehmer angewachsen. In den vergangenen Jahren ist es ruhiger geworden, was sich allerdings ändern sollte, denn beim Pilgern kommt aktuell wieder „Bewegung“ rein, vor allem auch wegen der Emotionen, die man nach getaner Wallfahrt erlebt.
Glaube erfahren beim Unterwegssein
Dass Wallfahren jedoch keine ausschließlich katholische Angelegenheit mehr ist, zeigt sich deutlicher als je zuvor. „Wir beobachten ein großes Interesse an Wallfahrten“, sagt der Prior des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan, Paulus Kohler. Den klassischen Wallfahrer, der auf Bitt- oder Bußgang geht, kann man ohnehin nicht mehr ausmachen. Auf Wallfahrten kommen verschiedenste Leute zusammen. Manche wollen mitgehen, um spirituell aufzutanken, andere nur, weil die Strecke so schön ist. Eines weiß aber P. Prior Paulus: „Beim Pilgern und Wallfahren ist es schön, wenn man sich auf dem Weg mit sich, seinem Leben, mit dem Glauben und mit den Fragen an Gott beschäftigt. Jeder ist eingeladen, dies in ein stilles Gebet einzubinden.“
Dem Alltagsstress „entgehen“
„Wer mitgehen will, kann einfach kommen“, sagt Reinhard Unterköfler vom Sozialdienst des Krankenhauses, der jedes Jahr mit Freude dabei ist und es als kleine Auszeit für Körper, Geist und Seele betrachtet. „Unterwegs kann man sich auf die Natur und andere Menschen einlassen, man kann sich selbst und auch Gott begegnen“, meint die Leiterin der Krankenhaus-Seelsorge Mag. Elisabeth Vallant. „Und wenn man am Ziel ankommt, erfährt man Dankbarkeit, Erleichterung und Verbundenheit mit den anderen Pilgern und vielleicht auch ein Stück intensiver mit Gott.“
Pilger-Neulinge erwünscht
Ausdrücklich ermuntern möchten der Konvent, der Pastoralrat und die Krankenhausleitung auch Neulinge, sich auf die Wallfahrt einzulassen. Neben festem Schuhwerk und wetterfester Kleidung („Wir gehen bei jedem Wetter“) braucht es eine kleine Jause und Getränke für unterwegs. „In der Gruppe geht es viel leichter als allein, die Gruppe gibt viel Kraft“, erklärt Elisabeth Vallant und verweist auf die Möglichkeit, sich dazwischen auch kurze Ruhepausen zu gönnen.
Zeitplan:
3:45 Uhr - Pilgersegen in der Krankenhauskapelle
4:00 Uhr - Start beim Eingang Personalhaus, KH St. Veit
5:45 Uhr - Möglichkeit zum Einstieg beim Stiftsparkplatz Bildungshaus St. Georgen
7:15 Uhr - Möglichkeit zum Einstieg bei der Kirche St. Martin/Krappfeld
11:00 Uhr - Hl. Messe in Maria Hilf