Brustkrebspatientinnen im Fokus internationaler klinischer Studien
Jetzt nimmt sie an einer der Studien teil und spricht über ihr Engagement im Bereich der klinischen Brustkrebsforschung.
Jede achte Frau in Österreich ist irgendwann in ihrem Leben von einer Brustkrebsdiagnose betroffen. Der Brustkrebsmonat Oktober und der Welt-Brustkrebstag am 1. Oktober rücken Brustkrebserkrankungen in den Fokus. Das Brustzentrum Kärnten am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Ordination Dr. Huber ist die erste Anlaufstelle für Beratung, Behandlung und Nachsorge bei Brusterkrankungen. Insbesondere die Betreuung von PatientInnen im Rahmen von Studien ist ein wichtiger Qualitätsfaktor eines Brustzentrums. Dies gelingt dank der guten Zusammenarbeit mit der ABCSG (Austrian Breast Cancer and Colorectal Study Group).
Aktuell nimmt das Brustzentrum Kärnten an drei weltweiten Brustkrebsstudien teil (Cambria 1, Cambria 2 sowie lidERA). Eine Studie richtet sich an Patientinnen und Patienten, die frisch an einem Mamma-Karzinom erkrankt sind, die beiden anderen Studien an Frauen, die Erkrankung bereits hinter sich haben. Alle drei Studien sind globale Studien und wurden über die ABCSG, Österreichs größte akademische Forschungsorganisation, die international erfolgreich klinische Studien zu Brust- und Darmkrebs durchführt, ins Brustzentrum Kärnten vermittelt.
Studienteilnahme bringt viele Vorteile
Die Teilnahme an diesen Studien ermöglicht es dem mehrfach zertifizierten Brustzentrum Kärnten, neueste Forschungsergebnisse und innovative Behandlungsmethoden zu integrieren und somit seine Patientinnen optimal zu betreuen. Die Studien konzentrieren sich auf wegweisende Ansätze zur Früherkennung und personalisierte Therapie von Brustkrebs, die darauf abzielen, die Heilungschancen und Lebensqualität der PatientInnen erheblich zu verbessern. Bis zur Zulassung eines neuen Krebsmedikaments vergehen oftmals Jahre. An oberster Stelle steht dabei immer der Nutzen und die Sicherheit für die PatientInnen. Aus diesem Grund durchlaufen neue Medikamente mehrere Studienphasen, bevor sie im klinischen Alltag eingesetzt werden. Die stellvertretende Leiterin des Brustzentrums Kärnten, Dr. Barbara Kohlweg, erklärt: „Wir wollen sicherstellen, dass unsere PatientInnen Zugang zu den besten verfügbaren Optionen haben und von den neuesten Fortschritten in der Brustkrebsforschung profitieren können.“
„In den Studien gibt sich uns die Chance, nicht nur bessere Lösungen für unsere PatientInnen zu finden, sondern auch aktiv zur Weiterentwicklung der Brustkrebsbehandlung beizutragen“, sagt Chirurg Dr. Gregor Huber, MAS, der mit seiner niedergelassenen Praxis Teil des Brustzentrums ist. Ein weiterer Vorteil für die PatientInnen des Brustzentrums Kärnten ist die Möglichkeit, an klinischen Tests teilzunehmen, die innovative Therapien und Behandlungskonzepte evaluieren.
Die Stv. Leiterin des Brustzentrums Kärnten Dr. Barbara Kohlweg
„Bin froh und erleichtert über Studienteilnahme“
Jutta Dorner aus Steindorf im Bezirk Feldkirchen ist Brustkrebspatientin und wurde ausgewählt, an einer von drei klinischen Studien teilzunehmen, die sich mit fortschrittlichen Behandlungsmethoden für Brustkrebs beschäftigen. Im Brustzentrum Kärnten und in der Ordination von Dr. Huber wird Frau Dorner seit ihrer Diagnose vor zwei Jahren behandelt und jetzt auch im Rahmen der Studienteilnahme begleitet.
Mit einer aggressiven, schnell nachwachsenden Krebsart ist Jutta Dorner eine Kämpferin an vorderster Front. Nach ihrer Diagnose nahm sie die Realität ihrer Erkrankung mutig an und stellte sich nie die Frage, warum gerade sie betroffen ist. „Es hilft nichts, darüber nachzudenken. Ich habe die Diagnose akzeptiert und mich entschieden, aktiv zu werden“, erzählt Jutta Dorner und profitiert von ihrer grundsätzlichen positiven Lebenseinstellung.
In der niedergelassenen Praxis von OA Dr. Gregor Huber, MAS, wurde ihr die erfreuliche Nachricht mitgeteilt, dass die Voraussetzungen für die Studie erfüllt sind und sie Teilnehmerin ist. In der klinischen Studie sieht Jutta Dorner viele Vorteile: „Es kann einem nichts Besseres passieren. Die regelmäßigen Kontrollen geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Alle drei Monate stehe ich beim Arzt auf der Matte.“ Darüber hinaus erhält sie engmaschige und ergänzende Untersuchungen, darunter spezielle Tests für die Knochen, die Schilddrüse und die Augen, die zur frühzeitigen Erkennung von Veränderungen beitragen. Diese engmaschige Überwachung ermöglicht zudem ein frühes Erkennen negativer Entwicklungen. Ein Gefühl, das auch Jutta Dorner beruhigt.
Engagement für die klinische Forschung
Nachdem Jutta Dorner im Krankenhaus St. Veit zweimal operiert wurde, hatte sie das Glück, ohne eine umfassende Chemotherapie auszukommen. Stattdessen erhielt sie 20 Bestrahlungen, die sich als sehr effektiv erwiesen. Heute, zwei Jahre nach ihrer Operation, nimmt Jutta an der klinischen Studie teil, in deren Rahmen sie neue Medikamente in Form von Tabletten bekommt – für sie frei von Nebenwirkungen. „Ich darf ein ganz normales Leben führen, was schön ist“, freut sie sich.
Jutta Dorner ist ein Beispiel für Hoffnung und Entschlossenheit im Kampf gegen Brustkrebs. Im Rahmen des Brustkrebsmonats möchte Jutta Dorner ihre Geschichte teilen, um das Bewusstsein für Brustkrebs und die Bedeutung von Forschung und Studien zu schärfen. „Gemeinsam können wir das Verständnis und die Behandlung dieser Krankheit vorantreiben“, sagt die Patientin des Brustzentrums Kärnten.
Ihr Engagement für die klinische Forschung könnte nicht nur ihr eigenes Leben verbessern, sondern auch das Leben vieler anderer Betroffener. Sie appelliert an alle, die Möglichkeit zu prüfen, an klinischen Studien teilzunehmen: „Es ist eine Chance, die man nutzen sollte.“
Chirurg und Brustkrebs-Experte Dr. Gregor Huber, MAS: „Jede Studie hat bestimmte Ein- und Ausschlusskriterien – oft werden z. B. nur Menschen einer bestimmten Altersgruppe und ohne Begleiterkrankungen eingeschlossen. Deshalb müssen wir ÄrztInnen zunächst klären, ob die Bedingungen für die Teilnahme an einer bestimmten Studie überhaupt erfüllt sind.“
Austausch und Vernetzung
Zusätzlich zu den wissenschaftlichen Fortschritten fördert die Teilnahme an diesen internationalen Studien auch den interdisziplinären Austausch. Das Brustzentrum Kärnten arbeitet eng mit führenden Forschungseinrichtungen und Experten aus der ganzen Welt zusammen, was nicht nur zur Verbesserung der lokalen Behandlungsstrategien beiträgt, sondern auch das Ansehen Kärntens als wichtigen Standort für medizinische Forschung stärkt.
Das Brustzentrum Kärnten ist stolz darauf, seinen Patientinnen diese wertvollen Möglichkeiten bieten zu können, und setzt alles daran, eine erstklassige, einfühlsame und individuelle Betreuung zu gewährleisten. Frühere Patientinnen berichten von positiven Erfahrungen und ermutigenden Resultaten.
Studienpatientinnen leisten mit ihrer Teilnahme einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung und Verbesserung der Behandlung von Brustkrebs, was ebenfalls sehr wertvoll ist und auch Jutta Dorner in ihrer Entscheidung zur Studienteilnahme bestätigte. „Mir war es auch wichtig, mit meiner Teilnahme für die Zukunft eine Verbesserung der momentanen Standardtherapie zu schaffen“, sagt Dorner.
DGKP Anja Passegger, Studienteilnehmerin Jutta Dorner, Dr. Gregor Huber und Stv. Brustzentrum-Leiterin Dr. Barbara Kohlweg
Über das Brustzentrum Kärnten
Das seit Jahren zertifizierte Brustzentrum Kärnten ist eine spezialisierte Einrichtung am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan, die sich der umfassenden Versorgung und Unterstützung von Brustkrebspatientinnen widmet. Mit einem interdisziplinären Team von ExpertInnen bietet das Brustzentrum modernste Diagnostik, Therapie und Nachsorge, um den individuellen Bedürfnissen der PatientInnen gerecht zu werden.
Über 1.800 PatientInnen wurden bisher im Brustzentrum Kärnten behandelt.
Das Team verfolgt dabei einen multiprofessionellen Ansatz und arbeitet eng mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und Netzwerken zusammen, um sicherzustellen, dass man stets auf dem neuesten Stand der Medizin ist.
KONTAKT
A.ö. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
Brustzentrum Kärnten
Spitalgasse 26
A-9300 St.Veit/Glan | www.barmherzige-brueder.at
Mamma-Ambulanz
Barmherzige Brüder St.Veit/Glan
Öffnungszeiten:
jeden Dienstag nach telefonischer Voranmeldung
Tel.Nr. +43-4212/ 499-8666 - Terminvergabe
BCN (Breast care Nurse) Telefonsprechstunde
jeden Dienstag von 15:30 -18:00 Uhr
Tel.Nr:+43-4212/499-0
Dr. Gregor Huber/ Ärztezentrum St.Veit/Glan
Tel.Nr: +43-4212/33 222
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Montag bis Donnerstag nach Terminvereinbarung