Tipp vom Experten: Mit Babybauch in die Therme?
Grundsätzlich spricht nichts gegen einen Thermenbesuch während der Schwangerschaft. Ganz allgemein gilt es aber, eine Überhitzung des Körpers zu vermeiden – besonders bis zur 12. Schwangerschaftswoche. Das heißt: Schwangere sollten nicht länger als 15 Minuten in Thermalwasser über 35 Grad bleiben. Bei Risikoschwangerschaften mit beispielsweise Blutungen, Infektionen und Bluthochdruck ist von einem Thermenbesuch abzuraten.
Achten Sie auch darauf, dass Sie beim Baden in der Schwangerschaft nie allein sind. Sie könnten unerwartet Hilfe benötigen. Rutschfeste Badeschlapfen sind als Sturz-Prophylaxe ebenso wichtig. Es gibt keine zeitliche Limitierung für den Besuch eines Hallenbades oder einer Therme, wenn der Verlauf der Schwangerschaft unauffällig ist und der/die Frauenarzt:ärztin aus medizinischen Gründen nichts einzuwenden hat.
Prinzipiell gilt in der Schwangerschaft ein erhöhtes Infektionsrisiko – für alle Arten von Infektionen. Pilzinfektionen sind grundsätzlich nicht gefährlich, aber sehr unangenehm. Gut zu wissen: Einen Scheidenpilz „holt“ man sich nicht, man hat ihn.
Die Erreger sind nämlich Hefepilze, die zur natürlichen Scheiden- und Darmflora gehören und die sich nur dann explosionsartig vermehren können, wenn das körpereigene Immunsystem nicht auf der Höhe ist. Eine warme, feuchte Umgebung begünstigt diese Infektionen im Intimbereich. Um den Plagegeistern keine Chance zu lassen, wird empfohlen, sich nach dem Baden gut abzutrocknen und sofort die nasse gegen trockene Badebekleidung zu tauschen.
Prim. Dr. Freydun Ronaghi, MBA
Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe
am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan mit dem Hebammen-Team des Krankenhaueses
Am Bild von links DKKP Christina Senk, Ltd. Hebamme Bettina Steindorfer, MA, Prim. Dr. Freydun Ronaghi, MBA, Heb. Bettina Maria Steinwender, Heb. Studentin Julia Suanjak