Pastoralrat
In allen Ordenseinrichtungen der Barmherzigen Brüder in Österreich gibt es einen Pastoralrat.
Dieser wird gebildet aus im jeweiligen Konvent lebenden Brüdern, hauptamtlichen Mitarbeitern der Seelsorge, der Krankenhausleitung und persönlich ausgewählten Mitarbeitern aus allen Bereichen des Hauses.
Auftrag des Pastoralrates ist es, die Barmherzigen Brüder in ihrem spirituellen Auftrag zu unterstützen und Ihnen zu helfen, den Geist und das Charisma des heiligen Johannes von Gott lebendig zu halten.
Was verbirgt sich hinter dieser etwas theoretisch und umständlich klingenden Formulierung?
Unter „Charisma" versteht man in der Theologie eine von Gott gegebene spezielle Begabung (Geistesgabe) eines Menschen, die dieser heilsam in die christliche Gemeinschaft einbringt.
Auf den heiligen Johannes von Gott bezogen ist dies sein mächtiger Impuls sich gegen allergrößte Widerstände durchzusetzten - einzig und allein der Mensch in seinem Leiden steht dabei im Mittelpunkt.
Die Bedeutung seines Charismas zeigt sich nun in der ungeheuren Wirkung, die dieser Impuls bis in die Gegenwart entfaltet hat.
Nun kann eine christliche Gemeinschaft nicht auf Dauer von den überragenden Fähigkeiten einiger weniger Gestalten leben. Der Apostel Paulus weist im 1. Korintherbrief ausdrücklich darauf hin, dass es hierzu die stetigen kleinen und oft unscheinbaren, aber eminent wichtigen Beiträge vieler Einzelner braucht.
In diesem Sinne ist eigentlich jeder Mitarbeiter in einem Ordenswerk aufgerufen, an seiner Stelle seinen Beitrag zum Gelingen des Ganzen zu leisten und in seinem Bereich den Geist des Johannes von Gott lassen aufscheinen zu lassen.
Die Mitglieder des Pastoralrates sind in besonderer Weise aufgerufen, hierbei mitzuhelfen.
Sie sind aktiv an der Gestaltung von Krankenhausfesten, Mitarbeitermessen, Ordensfesten, Bazaren, gemeinsamen Veranstaltungen mit Mitarbeitern anderer Brüderspitäler in Österreich beteiligt.
Die Pflege des Charismas des Heiligen Johannes von Gott kann weder abgegeben noch von einzelnen Personen beansprucht werden. Es ist eine Gnadengabe. Man kann sie "nur" annehmen.