Insbesondere beim Narbenbruch benötigt der Operateur große Erfahrung, um die für den jeweiligen Bruch am besten geeignete Operationstechnik auszuwählen und umzusetzen. Nur so kann er die an der Stelle des Bruchs geschwächte Bauchdecke oder das Zwerchfell dauerhaft stabilisieren und das Wiederauftreten des Bruchs – ein Rezidiv – verhindern.
Erstvorstellung - HERNIENAMBULANZ
nur nach vorheriger Vorstellung über Allg. Chir. Ambu
Freitags 08:30 bis 09:00 Uhr
Telefonische Terminvereinbarung 04212/499-8666
Räumlichkeiten Chirurgie Ambulanz Raum 4 und 5
Registeriertes Zentrum für Hernienchirurgie
der Deutschen Herniengesellschaft
Seit Oktober 2018 ist die Chirurgische Abteilung unter der Leitung von Prim. Univ. Prof. Dr. Jörg Tschmelitsch, FACS mit dem Qualitätssiegel der Deutschen Herniengesellschaft ein registriertes Zentrum für Hernienchirurgie.
Jedes Jahr werden in Österreich mehr als 35.000 Operationen aufgrund von Eingeweidebrüchen (auch: Weichteilbrüche oder Hernien) durchgeführt.
Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit werden jährlich zwischen 250 und 300 Eingriffe jährlich durchgeführt, d.h. mehr als eine Operation täglich.
Was versteht man unter Hernien?
Hernien treten als Bauchwandbrüche in Form von Leistenbrüchen, Nabelbrüchen, Narbenbrüchen im Bereich von Operationsnarben sowie epigastrischen Brüchen in der Mittellinie des Oberbauchs auf.
Eingeweidebrüche entstehen aber auch im Bereich von künstlichen Darmausgängen (parastomale Hernien) und in Lücken des Zwerchfells (Hiatushernien).
Obwohl Eingeweidebrüche nach allgemeinem Verständnis zu den Routineeingriffen in der Chirurgie zählen, sind die "Bruchoperationen" vom Schwierigkeitsgrad her oft unterschätzt und gehören keineswegs zu kleinen Operationen. Nur wenige Chirurgen beherrschen alle Techniken, sodass heutzutage ein spezialisiertes oder zumindest registriertes Zentrum sicher die optimale Lösung darstellt, um aus einer Vielzahl von Behandlungsmethoden die individuell richtige für jeden Patienten auszusuchen und korrekt durchzuführen. Dazu zählen natürlich auch Knopflochoperationen bei Leisten- und Narbenhernien.
Keine Methode ist für alle PatientInnen gleich gut geeignet, weswegen wir das beste Versorgungskonzept individuell für jeden Patienten aussuchen.
Bei über 10 % aller Patienten kommt es nach einer Operation nach Monaten bis Jahren zum Auftreten einer neuerlichen Hernie im Operationsgebiet (Rezidiv).
Zudem entwickelt sich insbesondere nach Leistenbruchoperationen im Schnitt bei über zehn Prozent der Patienten chronische Schmerzen im Operationsbereich, die die Lebensqualität der Betroffenen unter Umständen dramatisch einschränken. Das Ziel der Zertifizierung als Hernienzentrum ist die Verbesserung dieser postoperativen Ergebnisse.
Registrierung im Herniamed Register
Mit der Registrierung des Hernienzentrums wurde unser Krankenhaus ins Herniamed Register eingeschlossen, wo unsere Ergebnisse genau analysiert und mit anderen Zentren verglichen werden.
Beim Herniamed Register handelt es sich um ein internationales Netzwerk (Deutschland, Österreich, Schweiz) von besonders an der Hernienchirurgie interessierten Chirurgen.
Kernpunkt des Herniamed-Projekts ist eine Qualitätssicherungsstudie, in die alle Kliniken und niedergelassenen Chirurgen ihre durchgeführten Hernienoperationen nach fundiertem wissenschaftlichem Standard eingeben können. Die Ergebnisse der Behandlungen werden bis zu zehn Jahre nachverfolgt, um später auftretende Probleme sicher zu erkennen. Auf der Basis dieser Ergebnisse können die Experten dann die besten Therapieoptionen für die Patienten erarbeiten.