„Nursing in Action: Studierende im Einsatz“
Das Ziel der TLS ist es, den Studierenden eine praxisnahe Ausbildung zu vermitteln und sie so optimal auf den Pflegeberuf vorzubereiten. Dabei nimmt die Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder eine Vorreiterrolle ein. Denn eine im Studienplan integrierte „Lernstation“ an einer Chirurgischen Station gibt es bis dato nur bei den Barmherzigen Brüdern in Wien. Die Idee und das zugrundeliegende Konzept dafür stammen aus dem eigenen Haus.
Noch bis Ende November läuft die TLS „Nursing in Action: Studierende im Einsatz“ auf der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Wien. Diese findet einmal jährlich für Bachelor-Studierende im 5. Semester statt. Aktuell praktizieren 15 Studierende für vier Wochen im 24-Stunden-Schichtdienst der Chirurgischen Station mit. „Das Besondere daran ist, dass die Studierenden alles selbstständig ausführen, aber Rückendeckung von den Profis auf der Station erhalten“, betont die Direktorin und Standort-Studiengangsleiterin der Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder Wien, Mag.a Petra Hallermaier-Sterer. Im Vordergrund steht der Praxis-Theorie-Transfer und das damit verbundene Ziel, die Studierenden bestmöglich auf den Berufseinstieg vorzubereiten. Durch die räumliche Nähe und Anbindung der Pflegeakademie an das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wird der Praxis-Theorie-Transfer zusätzlich gefördert. Mit der Etablierung und Umsetzung des Projekts TLS „Nursing in Action: Studierende im Einsatz“ sind die Verantwortlichen der Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder in Wien die ersten, die gemeinsam mit der Pflegedirektorin Barbara Mally, MBA das Setting einer Chirurgischen Station ausgewählt haben. „Wir gehen einen anderen Weg und haben uns bewusst für die Chirurgie entschieden. Denn im Unterschied zum Langzeitpflegebereich ist der Arbeitsalltag auf einer Chirurgischen Station sehr dynamisch und komplex. Es gibt täglich Aufnahmen, Entlassungen und die Arbeitsabläufe sind nicht so gut planbar. Das erfordert von den Studierenden sehr viel Flexibilität und sie müssen sich rasch auf Veränderungen einstellen können. Dadurch wird für die Studierenden der reale Pflegealltag erlebbar. Mit dieser Art der TLS werden die Studierenden optimal auf die Berufsrealität vorbereitet“, so die Direktorin.
Nach internationalem Vorbild - made bei der Pflegeakademie der Barmherzigen Brüder in Wien
Basis für die TLS bildet ein theoriegeleitetes Konzept. Die Grundgedanken für die Erstellung sowie Umsetzung des Konzepts hat sich das Team der Barmherzigen Brüder von Studienreisen sowie Fortbildungen an renommierten Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unter anderem in Deutschland geholt. „Der Pflegeberuf ist sehr vielfältig und eine sinnstiftende Arbeit. Um auch zukünftig interessant zu bleiben, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen, flexible Dienstpläne und eine faire Entlohnung. Aber auch die Ausbildung muss attraktiver gestaltet werden. Mit der Etablierung der TLS haben wir hier einen Meilenstein gesetzt“, betont Petra Hallermaier-Sterer, die seit 20 Jahren im Haus als Pflegepädagogin, FH-Lektorin für Gesundheits- und Krankenpflege sowie Wissenschaftliche Leitung des Universitätslehrgangs Intensivpflege tätig war und maßgeblich an der Konzeptentwicklung mitgewirkt hat.
Reality-Check für Studierende
Die TLS findet dieses Jahr bereits zum fünften Mal statt und zum dritten Mal an der Chirurgischen Station. „Damit die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert, braucht es als Voraussetzung die Motivation aller Beteiligten. Um auf dem aktuellen Stand zu bleiben und ein möglichst reales Bild vom Arbeitsalltag auf der Chirurgischen Station zu zeigen, wird die TLS nach jedem Durchgang evaluiert und weiterentwickelt. Eine Neuerung in der aktuellen Lernstation ist beispielsweise die Einführung von Fallbesprechungen für die Studierenden. Um die für die Chirurgie besonders wichtige interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern, ist es für den nächsten Durchgang geplant, die Pflegefachassistent:innen in Ausbildung zu integrieren. „Die Studierenden bekommen in den vier Wochen einen realen Einblick in das Berufsleben und werden in ihrer Berufswahl zumeist bestätigt. Ein weiterer Vorteil für die Studierenden ist, dass sie in diesem Setting den Patient:innen mehr kostbare Zeit schenken können. Entsprechend bekommen wir auch von den Patient:innen positives Feedback. Insgesamt gesehen ist die temporäre Lernstation für uns eine Erfolgsgeschichte“, erklärt Petra Hallermaier-Sterer abschließend.