Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Spender*innen,
in den letzten Wochen ist es mir ein paar Mal passiert, dass ich irgendwo warten musste, eine Terminvereinbarung länger gedauert hat oder es auf einmal geheißen hat „der Herr/die Dame ist noch vor Ihnen dran“. Und wissen Sie was - ich bin geduldig, ich warte, ich lasse anderen Menschen den Vortritt, wenn ich merke, sie haben es eilig.
Diese gegenseitige Rücksichtnahme ist für mich eine Selbstverständlichkeit und das aufeinander Achten ist für mich normal. Vielleicht fällt es mir leicht geduldig zu sein, weil ich weiß, dass das Warten nicht Ewigkeiten dauern wird. Ich weiß, ich komme dran. Ich weiß, ich werde gehört. Ich weiß, mir wird geholfen.
In unserer Gesellschaft gilt das leider nicht für alle Menschen. Noch immer gibt es eine sehr große Zahl an Frauen, Männern und auch Kindern, die keinen Anspruch auf Hilfe oder Unterstützung haben, die nicht wissen, ob ihre Anliegen und ihre Bedürfnisse erkannt und wahrgenommen werden. Die warten und bei denen es plötzlich heißt: „Sie nicht!“
Dieses Ausgestoßen-sein stelle ich mir sehr schlimm vor. Diese Hilflosigkeit und dieses nicht wissen, wie es weitergeht, was man tun kann und wie man Hilfe bekommt, muss sehr belastend sein.
Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien hat Ausgrenzung keinen Platz! Unser Spital steht allen kranken Menschen offen und wir weisen keinen ab. Wir verschließen unsere Augen nicht vor der Not unserer hilfesuchenden Mitmenschen, sondern wir helfen. Wir untersuchen, wir diagnostizieren, wir operieren und wir verschreiben Medikamente. Wir sind hochprofessionell
und gleichzeitig menschlich. Wir sind einfach da. Für die Menschen, die uns brauchen.
Ich bitte Sie - stehen Sie uns zur Seite und helfen wir gemeinsam jenen, die sich selbst nicht helfen können. Vergelt´s Gott!
Ihr
Frater Thomas Pham OH
Prior des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Wien