THERAPIEN
THERAPIEN
Bei der radikalen Prostatektomie werden die Prostata, die Samenblasen und meist auch die Lymphknoten entlang der Beckengefäße operativ vollkommen entfernt. Die Totaloperation ist für Patienten mit einem lokal begrenzten Prostatakarzinom und einer Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren gut geeignet.
Es gibt folgende Zugangswege für die Operation:
Die radikale Prostatektomie bietet die höchste Rate an Tumorfreiheit im Langzeitverlauf. Die unmittelbaren Risiken des 2-stündigen Eingriffs sind heute gering. Neben Inkontinenz unterschiedlichen Grades bilden Potenzstörungen nach radikaler Prostatektomie die belastendste Hauptnebenwirkung.
Wir versorgen unsere Patienten nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und mit den modernsten Behandlungsmethoden. Dazu gehört, dass wir aktiv an klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungen teilnehmen.
Das da Vinci-Operationssystem ist die modernste medizinische und technische Entwicklung in der minimalinvasiven OP-Technik. Das da Vinci-Operationssystem kommt bei uns in ausgewählten Fällen zum Einsatz bei:
Das da Vinci-Operationssystem ist roboter-assistierte Chirurgie auf dem neuesten technischen Stand. Neben der HD-Kamera werden die Operationsarme vom Operateur an einer Konsole gesteuert. Die Übertragung der Bewegungen erfolgt ohne Zittern, komplexe chirurgische Abläufe können so auf engstem Raum reproduziert werden. Herausragend ist auch die Table-Motion-Funktion, die verschiedenste Blickwinkel in das Operationsgebiet erlaubt, ohne die da Vinci-Verbindung unterbrechen zu müssen. Dadurch werden kürzere OP-Zeiten und eine noch größere Patientensicherheit gewährleistet. Die Ausbildung der Operateure für da Vinci-Operationen wird durch ein ausgeklügeltes digitales Simulationssystem unterstützt. Operationen können so – ähnlich der Pilotenausbildung – eingeübt werden. Sicherheit ist unsere oberste Maxime.
Bei der perkutanen Strahlentherapie wird je nach Tumorstadium die Prostata alleine oder mit den Samenblasen und den Lymphknoten entlang der Beckengefäße mit Hilfe eines Linearbeschleunigers in täglichen Sitzungen (5x pro Woche) über einen Zeitraum von 7-9 Wochen bestrahlt. Eine einzelne Sitzung dauert nur wenige Minuten. Es handelt sich dabei um eine lokale, nicht invasive und hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Qualitätskontrollen, die auf Basis der Ergebnisse von zahlreichen großen klinischen Studien und seit vielen Jahren gewonnener klinischer Erfahrung durchgeführt wird. Zur genauen Planung wird vor Bestrahlungsbeginn ein Planungs-CT durchgeführt und zusammen mit bildgebenden Verfahren wie der Kernspin- und der diagnostischen Computertomographie ein exakter Bestrahlungsplan für jeden Patienten individuell erstellt. Die Behandlung erfolgt ambulant. Die Strahlentherapie ist in allen lokal begrenzten Krankheitsstadien eine hocheffektive Behandlung und gleichwertig zu einer Radikaloperation.
Je nach Tumorstadium ist neben der Strahlentherapie auch eine zusätzliche Hormonbehandlung notwendig.
Durch moderne Bestrahlungstechniken, wie der intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT), sind die früher typischen Nebenwirkungen, die Blase und Enddarm betreffen, deutlich seltener geworden. Die heutige Bestrahlungstechnik erlaubt eine millimetergenaue Anpassung der Bestrahlungsdosen an das Zielgebiet und die individuelle Anatomie des Patienten.
Die aktive Überwachung eignet sich für Männer mit Prostatakrebs im Frühstadium. Die aktive Überwachung oder englisch „active surveillance“ ist eine Behandlungsstrategie, die sich für Männer mit einem Prostatakrebs im Frühstadium eignet. Ärzte verzichten dabei zunächst auf eine intensive Krebsbehandlung wie eine Operation oder Strahlentherapie.
Dennoch bedeutet die aktive Überwachung nicht, dass Ärzte und Ärztinnnen nichts tun. Im Gegenteil: In regelmäßigen Abständen kontrollieren sie, ob der bösartige Tumor in der Prostata weiter wächst oder "Ruhe gibt". Der Prostatakrebs lässt sich mittels PSA-Test, Tastuntersuchung, Biopsie und bildgebenden Verfahren überwachen, etwa der Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie). Verändert sich der Tumor oder breitet er sich weiter aus, handeln Ärzte sofort und beginnen mit einer Krebstherapie. Wichtig ist, dass eine Heilung bei der aktiven Überwachung noch jederzeit möglich ist. Und: Sie können die active surveillance - falls nötig - zu jedem Zeitpunkt abbrechen und mit der Krebsbehandlung beginnen.