Für Verstorbene beten
„Nicht der Tod wird mich holen, sondern Gott“, war sich die heilige Thérèse von Lisieux sicher. Wer glaubt, braucht also den Tod nicht fürchten, denn: „Die Zeit, Gott zu suchen, ist dieses Leben. Die Zeit, Gott zu finden, ist der Tod. Die Zeit, Gott zu besitzen, ist die Ewigkeit“, sagte Franz von Sales. Die erste dieser drei Etappen haben die Verstorbenen bereits hinter sich. Jetzt dürfen sie Gott finden und seine Herrlichkeit genießen.
Ausdruck der VerbundenheitWarum dann noch für sie beten und Opfer bringen? Weil wir mit ihnen verbunden sind und ihnen helfen können, ganz rein zu werden von Sünde und Lieblosigkeit. Wir werden ja, wie Johannes vom Kreuz sagt, am Abend unseres Lebens nach unserer Liebe gerichtet werden. Bei den Barmherzigen Brüdern ist das Gebet für die verstorbenen Mitbrüder fester Bestandteil des täglichen Gebets. Außerdem gedenken sie jeden Montag bei der Eucharistiefeier der verstorbenen Mitbrüder, Eltern, Ehrenmitglieder, WohltäterInnen, MitarbeiterInnen, PatientInnen und Hilfsbedürftigen. Und im November, wenn die Kirche in besonderer Weise der Toten gedenkt, werden zusätzliche Messen für die Verstorbenen gefeiert.
Eines Tages werden wir alle, Lebende und Tote, im Himmel vereint sein. Nämlich dann, wenn sich diese Verheißung erfüllt: „Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.“ (Buch des Johannes 21,4-5b)
Am Wiener Zentralfriedhof haben die Barmherzigen Brüder einen eigenen Bereich für ihre verstorbenen Mitbrüder.