Feierliche Profess

Frater Lukáš Ryneš OH

Am 25. März 2017 legt Frater Lukáš in Brünn seine Feierliche Profess ab. Seinen Weg dahin beschreibt er im Interview.

 

„Ich bin im Kommunismus aufgewachsen, meine Familie war nicht religiös“, erinnert sich Frater Lukáš an seine Kindheit in der Tschechoslowakei. „Meine Großmutter hat mir am Friedhof von Jesus erzählt, als ich sie gefragt haben, wer das da am Kreuz ist – das war mein erster Kontakt mit Religion. Mein Vater war auch nach der Wende dagegen. Erst als ich erwachsen war, bin ich in die Kirche gegangen.“

 

Geboren wurde Frater Lukáš am 8. August 1979 in Jindřichův Hradec, einer Stadt in Südböhmen nahe der österreichischen Grenze. Nach der Schule begann er an der Hochschule Chemie und am Konservatorium Posaune zu studieren. „Aber nach einem Jahr haben sie mich vom Konservatorium geworfen, weil beides nebeneinander einfach nicht gegangen ist“, gesteht er. Der Musik blieb er hobbymäßig verbunden.Er spielt Ziehharmonika, Orgel, Blockflöte und Gitarre und singt gerne, nur Posaune spielt er nicht mehr.

 

Frater Lukáš Ryneš OH

 

Vom Musiker zur Medizin

In der Ausbildung orientierte er sich nun auch neu: „Ich habe ein Praktikum in der Krankenpflege gemacht und erkannt, dass ich mit Menschen arbeiten möchte. So bin ich zur Medizin gewechselt. Nach dem Abschluss des Studiums habe ich an der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses in Český Krumlov gearbeitet.“

 

 

Berufungsweg

Während des Medizin-Studiums hatte er durch eine religiöse Studentengemeinschaft zum Glauben gefunden. Auch der Gedanke an ein Ordensleben kam ihm in dieser Zeit erstmals. „Dann habe ich zu arbeiten begonnen und eine Freundin kennengelernt. Da habe ich aber gemerkt, dass das nicht mein Weg ist und ich habe mich im Internet über Hospital-Orden informiert.“

 

Dabei stieß er auf die Barmherzigen Brüder, schickte ein E-Mail an den Konvent in Brünn und wurde eingeladen, zu kommen. Die Reaktionen seiner Eltern auf dies Schritt waren unterschiedlich: „Meine Mutter hat gesagt: ,Du bist nicht für die Ehe geschaffen, ich könnte mir nichts besseres für dich vorstellen‘, der Vater war nicht so begeistert“, erinnert er sich.

 

 

Noviziat

Nach einem Jahr in Brünn kam er als Ordenskandidat nach Graz. Es folgte das zweijährige Noviziat, ebenfalls in Graz. Für seinen weiteren Berufsweg entschieden der damalige Provinzial Ulrich Fischer und Novizenmeister Richard Binder, dass er seine ärztliche Tätigkeit nicht in der Chirurgie fortsetzen, sondern eine Ausbildung zum Hausarzt absolvieren sollte. Frater Lukáš war davon anfangs nicht so begeistert: „Aber ich habe gedacht, ,ich probiere das‘. Und rückblickend muss ich sagen, dass es keine schlechte Idee war. Die Arbeit macht mir Spaß.“

 

 

Scholastikat

Während des Scholastikats in Regensburg arbeitete er an der Internen Abteilung des dortigen ordenseigenen Krankenhauses. Für die restliche Zeit des Scholastikats kehrte er nach Brünn zurück und setzte seine Ausbildung zum Hausarzt fort. Nach einem zweijährigen Praktikum bei einem Hausarzt und dem Ablegen der Fachprüfung hat er diese im Vorjahr erfolgreich abgeschlossen.

 

Nun arbeitet er vier Tage in der Woche in der Ordination eines Hausarztes. Daneben machte er Nachdienste im Unfallkrankenhaus. „Es gibt dort eine Ambulanz, in der Hausärzte arbeiten. Dorthin können Menschen kommen, die in der Nacht einen Arzt brauchen“, erklärt er.

 

Wie sein weiterer Berufsweg aussehen wird, ist noch nicht entschieden. „Nun könnte ich eine eigene Praxis aufmachen. Doch bei meiner Arbeit in der Ordination sehe ich, dass es nicht ganz einfach ist eine zu führen“, betont er. „Aber die Entscheidung werden meine Ordensoberen treffen.“

 

Der Konvent der Barmherzigen Brüder in Brünn

Der Konvent in Brünn

 

 

Feierliche Profess

Für die Barmherzigen Brüder in der Tschechischen Republik war es die erste Feierliche Profess seit 13 Jahren und ein Grund zur Freude in der seit der Wende nicht einfachen Situation. Denn der Orden hat nur einen Teil seiner von den Kommunisten enteigneten Besitzungen zurückbekommen und es gab es nur wenige Berufungen, sodass derzeit nur fünf Brüder hier leben. Die Generalleitung hat daher die Böhmisch-Mährische Ordensprovinz 2009 als Delegatur der Österreichischen Ordensprovinz zugeordnet.

 

So waren bei der Feier am 25. März zahlreiche Brüder aus der Österreichischen Ordensprovinz anwesend. Auch Gäste aus der Bayerischen Ordensprovinz waren dabei und der Erste Generalrat Rudolf Knopp, der gerade die Österreichische Ordensprovinz visitiert. Zelebriert wurde der Gottesdienst von Frater Richard Jombik aus Bratislava, der im Vorjahr zum Priester geweiht worden war.

 

Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH
Feierliche Profess Frater Lukáš Ryneš OH

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
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1020 Wien

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