Wir Barmherzige Brüder

 

Nach dem Festgottesdienst zur Feierlichen Profess von Frater Michael und Frater Johannes am Pfingstsonntag 2012 versammelten sich die Brüder mit den Zelebranten im Wiener Konventgarten zum Gruppenbild.

 

 

Unsere Gemeinschaft wurde von der Kirche als Brüderorden zum Dienst an kranken und der Hilfe bedürftigen Menschen anerkannt. Sie entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Granada, in Spanien, als Fortsetzung der karitativen Tätigkeit des heiligen Johannes von Gott, der in Montemor-o-Novo (Portugal) geboren wurde und in Granada am 8. März 1550 starb.

 

Um den heiligen Johannes von Gott hatten sich einige Jünger geschart, die sich von seinem beispielhaften Einsatz angezogen fühlten und ihn in seinem barmherzigen Tun, besonders in dem von ihm gegründeten Spital zu Granada, unterstützten. Unter diesen ragte Anton Martin hervor, den der Heilige auf seinem Sterbelager beauftragte, sein Werk weiterzuführen und zu leiten. In den folgenden Jahren schlossen sich weitere Mitbrüder dieser Gruppe an und sie gründeten mehrere Hospitäler, vor allem in Andalusien.

 

Das Institut wurde vom heiligen Papst Pius V. im Jahre 1572 approbiert und erhielt die Regel des heiligen Augustinus; im Jahre 1586 wurde es dann von Papst Sixtus V. als Orden im eigentlichen Sinn anerkannt.

 

Papst Clemens VIII. versetzte den Orden im Jahre 1592 in den anfänglichen Zustand einer einfachen Kongregation zurück. Er stellte die Brüder erneut unter die Jurisdiktion der Bischöfe und erlaubte ihnen nur die Ablegung des Hospitalitätsgelübdes. Einige Jahre nach dieser Degradierung verlieh Papst Paul V. im Jahre 1611 in Spanien und 1617 in Italien unserer Gemeinschaft erneut den Rang eines Ordens. Diese zweifache Wiederherstellung führte zur Teilung des Ordens in zwei selbständige Kongregationen, die sich über zweieinhalb Jahrhunderte parallel entwickelten, sich jedoch immer bewusst blieben, eine einzige Familie zu bilden.

 

Als Folge vor allem der politischen Erschütterungen unter den religionsfeindlichen Gesetzen des 19. Jahrhunderts hatte der Orden weltweit zu leiden. Die spanische Kongregation wurde besonders hart getroffen und kam im Jahre l850 praktisch zum Erlöschen. Ihre Wiederherstellung, die hauptsächlich der heilige P. Benedikt Menni bewirkte, führte zur Wiedervereinigung unserer Gemeinschaft. Von da an setzte der Orden, im Bewusstsein seines in der Kirche empfangenen Erbes und mit dem Blick auf den barmherzigen Christus des Evangeliums, sein Apostolat fort. Der missionarische Geist Mitte des 20. Jahrhunderts bewirkte eine weltweite Verbreitung der Tätigkeit des Ordens.

 

Es ist ein großer Ansporn für alle Brüder des Ordens, dass die Kirche die Heiligkeit unserer Mitbrüder, des heiligen Richard Pampuri, des heiligen Johannes Grande, des heiligen Benedikt Menni und der seligen Ordensmärtyrer Braulio Maria Corres, Federico Rubio und 69 weiterer Gefährten sowie von José Olallo und Eustachius Kugler anerkannt hat. Das ist ein Beweis, dass die Nachfolge Christi durch die Weihe an Gott im Dienst an kranken und der Hilfe bedürftigen Menschen nach dem Beispiel des heiligen Johannes von Gott ein sicherer Weg ist, um die Heiligkeit zu erlangen, zu der wir durch die Taufe berufen wurden.

 

Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, die sich vom Vorbild der zuvor genannten und vieler anderer Brüder motiviert fühlen, bemühen wir uns so die Güte, Barmherzigkeit und Nähe Gottes zu den Menschen sichtbar zu machen.

 

Unsere Identität als in der Hospitalität geweihte Brüder verpflichtet und ermutigt uns, geschwisterliche Bande zu all jenen zu fördern und zu knüpfen, die sich uns anschließen wollen, um als Mitarbeiter (Arbeitnehmer, Ehrenamtliche und Wohltäter) unsere Spiritualität, unser Charisma und unsere Sendung mitzutragen.

 

Quelle: Prolog der Generalstatuten unseres Ordens, Fassung aus 2009

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

Darstellung: