Die heilige Elisabeth war schon mit vier Jahren ausersehen, sich mit dem damals zwölfjährigen Erbprinzen Hermann zu verloben. Mit vier Jahren musste sie ihre Heimat Ungarn verlassen, um sich mit dem Hof des Landgrafen von Thüringen vertraut zu machen. Drei Jahre später stirbt der Erbprinz Hermann.

Nach dessen Tod und auch dem Tod des Vaters rückte Ludwig nach und trat das Erbe an. – Ab 1217 war er als Ludwig IV. Regent der Landgrafschaft. Ludwig liebte Elisabeth und ging mit ihr den Bund der Ehe ein. Von Innen und von Außen war also das Fundament für eine wahrhaft herausragende Ehe gelegt. Für die Landgräfin Elisabeth galt das Jesuswort: "Was ihr einem meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25, 40)

Die Wartburg bei Eisenach in Thüringen

Das religiöse Profil der jungen Landgräfin zeigt sich darin, dass sie von Anfang an das Glück ihrer Ehe mit strengen Bußübungen und der Sorge für die Armen verband. Ihr Mann war damit einverstanden, dass seine junge Gattin das tat, was sie für richtig gehalten hat. Auch gegen die täglichen Gänge Elisabeths zu den Armen am Fuß der Wartburg hatte er nichts einzuwenden.

Da die heilige Elisabeth zur selben Zeit lebte wie der heilige Franziskus und auch der Dritte Orden zu entstehen begann, war es für die hl. Elisabeth, als sie in ihren jungen Jahren Witwe wurde naheliegend, dass sie sich dem Dritten Orden anschloss. Sie musste nach dem Tod ihres Gatten die Wartburg verlassen.

Im Jahre 1226 errichtete sie am Fuß der Wartburg ein Hospital, in dem sie auch selbst die Kranken pflegte. Durch die Verbindung mit den Franziskanern war sie franziskanisch durchdrungen. Deshalb wurde sie die Patronin des Dritten Ordens und so auch unsere Ordenspatronin.

Ihr Leitspruch war:

„Ich habe es euch immer gesagt,
wir müssen die Menschen froh machen!“

Wir Franziskusschwestern versuchen, ihrem Beispiel zu folgen.

Bildnis der heiligen Elisabeth von Thüringen, das sie beim Verteilen von Brot an Arme zeigt.